Links und Kommentierungen [Ed: ...] sind hier redaktionell zugefügt worden. Dokumentiert sind bislang:
Anhebung der Altersgrenze für BSE-Tests
Bei Schlachtrindern von 24 auf 30 Monate.
Aus: Bundesinstitut für Risikobewertung, 22. Dezember 2003, (Stellungnahme). [PDF-Dokument]
Erster BSE-Fall bei einer Ziege bestätigt
Bisher keine positiven Befunde in Deutschland / Gemeinsame Presseerklärung des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Aus: Bundesinstitut für Risikobewertung, 28. Januar 2005, (Presse-Dienst 04/2005). [Original]Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den ersten Fall einer natürlichen Infektion mit BSE bei einer Ziege in Frankreich bestätigt. Das Tier war bereits im Jahr 2002 in einem EU-weiten Untersuchungsprogramm mit positivem Ergebnis auf die BSE-ähnliche Krankheit "Scrapie" getestet und geschlachtet worden. Aus weiteren Untersuchungen resultierte der Verdacht, dass es sich um eine BSE-Infektion handeln könne. Dieser Verdacht wurde nun durch das gemeinschaftliche Referenzlabor in England bestätigt. Tests an mehr als 12.000 Ziegen, die seit 2002 in Deutschland durchgeführt wurden, brachten keinen Hinweis auf eine BSE-Infektion. Das Friedrich-Loeffler-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung weisen darauf hin, dass eine umfassende Bewertung des gesundheitlichen Risikos durch BSE bei Ziegen auf der Basis dieses bislang einzigen Falls nicht möglich ist. Beide Institute sehen derzeit keinen Anlass, vom Verzehr tierischer Produkte von kleinen Wiederkäuern abzuraten. Sie empfehlen aber, die Zahl der Tests auf BSE an kleinen Wiederkäuern zu erhöhen.
Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), auch als Rinderwahnsinn bekannt, gehört zu einer Gruppe von Krankheiten, zu denen auch die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) des Menschen und die Traberkrankheit (Scrapie) von Schaf und Ziege gehören. Die Krankheiten gehen mit einem Verfall des Hirngewebes einher, das damit ein typisches schwammartiges Aussehen annimmt. Scrapie ist seit Hunderten von Jahren bekannt; es gibt keine Hinweise auf eine Übertragung auf den Menschen. BSE-Infektionen sind in größerem Ausmaß erstmals Ende der 1980er Jahre in Großbritannien aufgetreten. Als Ursache wird die Übertragung des Erregers über unzureichend erhitztes Tiermehl vermutet.
In der Folge sind in Großbritannien Infektionen des Menschen aufgetreten, deren klinisches Bild der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit des Menschen ähnelte und die deshalb als variante CJK (vCJK [auch nvCJD]) bezeichnet wurden. Nach dem gehäuften Auftreten von BSE-Fällen bei Rindern sind in Europa umfangreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko für den Verbraucher zu minimieren. Zu den entscheidenden Sicherheitsmaßnahmen zählen das Verbot der Verfütterung tierischer Proteine an lebensmittelliefernde Tiere, die Entfernung von Risikomaterial bei der Schlachtung sowie umfangreiche Überwachungs- und Kontrollprogramme.
Dass auch kleine Wiederkäuer experimentell mit BSE infiziert werden können, ist bekannt. Hinweise auf natürliche Infektionen hat es bislang aber nicht gegeben. Als mögliche Ursache für die bislang einzige bestätigte BSE-Infektion einer Ziege wird die Verfütterung von Tiermehl diskutiert: Diese Ziege wurde bereits vor Inkrafttreten des Verbots der Tiermehlverfütterung geboren. Das Tier wurde 2002 geschlachtet. Alle anderen Tiere der Herde wurden ebenfalls untersucht, durchweg mit negativem Ergebnis.
Für eine umfassende Bewertung des Risikos, das aus BSE-Infektionen kleiner Wiederkäuer für den Verbraucher resultieren könnte, ist die Klärung offener wissenschaftlicher Fragen, insbesondere zum Erregerverhalten in Ziegen, erforderlich. Für weitere Informationen zum BSE-Risiko von kleinen Wiederkäuern verweist das BfR auf eine Reihe von Stellungnahmen, die das Institut noch als Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, BgVV, veröffentlicht hat. Sie finden die Informationen auf der Homepage des BfR (www.bfr.bund.de) unter dem Menupunkt Lebensmittelsicherheit/Themenkomplex BSE/Neues zu BSE.
BfR empfiehlt Beibehaltung der Altersgrenze
Für die Entnahme von BSE-Risikomaterialien bei der Rinderschlachtung.
Aus: Bundesinstitut für Risikobewertung, 12. Juli 2005, (Gesundheitliche Bewertung Nr.030/2005). [PDF-Dokument]
Intra-Spezies-Recycling von Futterfetten bei Wiederkäuern
Aus: Bundesinstitut für Risikobewertung, 28. Juli 2008, (Presse-Dienst xx/2008).Derzeit wird diskutiert, ob eine Lockerung des deutschen Fett-Verfütterungsverbotes möglich ist. Vor diesem Hintergrund haben das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gemeinsam zu der Frage Stellung genommen, ob vom Intra-Spezies-Recycling von Futterfetten bei Wiederkäuern eine Gefahr ausgehen könnte.
Der Hintergrund: BSE ist eine tödliche Erkrankung bei Rindern, die mit einer schwammartigen Veränderung des Gehirns einhergeht. Die Krankheit wird durch infektiöse Eiweiße (Proteine), die Prionen, verursacht. Durch die Verfütterung von Proteinen, die aus erkrankten Rindern gewonnen werden, können weitere Rinder infiziert werden. Aus diesem Grund gilt seit 2001 innerhalb der Europäischen Union (EU) für Wiederkäuer und andere Nutztiere ein Verfütterungsverbot für tierische Proteine enthaltende Futtermittel.
Deutschland ging in seiner gesetzlichen Regelung weiter. Neben dem EG-rechtlichen Verfütterungsverbot für tierisches Protein ist im nationalen Recht das Verfüttern von Fetten aus Gewebe warmblütiger Landtiere und von Fischen sowie von Mischfuttermitteln, die solche Einzelfuttermittel enthalten, an Pferde sowie an andere Nutztiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen, verboten. Dieses Verbot gilt nicht für das Verfüttern von Fetten aus Geweben von Fischen an Nichtwiederkäuer. Grund für den deutschen Sonderweg sind Ergebnisse von Studien, die zeigen, dass an der Entstehung von BSE auch tierische Fette beteiligt sein können. Bei den derzeit üblichen Schlachttechniken ist es außerdem nicht möglich, Fette zu gewinnen, die frei von Nervengewebe sind. Dieses Nervengewebe kann unter Umständen infektiöse Prionen enthalten, ohne dass dies durch den BSE-Schnelltest erkannt wird.
Konsens zwischen FLI und BfR war, dass das Vorhandensein infektiöser proteinhaltiger Materialien in Fetten aus den Geweben von Wiederkäuern nach wie vor nicht ausgeschlossen werden kann. FLI und BfR empfehlen dringend eine konsequente Verhinderung des Intra-Spezies-Recyclings bestimmter verarbeiteter Fette, um das Risiko einer Re-Zirkulation des BSE-Erregers in den Tierbeständen so weit wie möglich auszuschließen. Für die Fütterung von Wiederkäuern mit Wiederkäuerfetten gelten nach wie vor die gleichen Vorbehalte wie für Wiederkäuerproteine.
Weitere Services zu den Themen BSE sowie Gift im Essen von khd | |||
|
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |
|