Deshalb werden im folgenden Antworten zu häufig gestellten Fragen, die
das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin (BgVV, Telefon:
0308412-0) in Berlin Ende November 2000 gab, wiedergegeben und
teilweise mit [Ed: ...] bzw. [...] kommentiert sowie nach und nach durch
eigene Recherchen ergänzt. Links mit dem Symbol
zeigen auf weiterführende
Informationen im Internet, die die Aussage belegen.
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B S E - F A Q Antworten auf oft gestellte Verbraucherfragen zum Thema BSE |
Aus: Yahoo-News 28. November 2000, 17.26 Uhr (Politik). [Original]BERLIN. Die Entdeckung des ersten BSE-Falls bei einem in Deutschland geborenen Rind hat die Verbraucher verunsichert. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin hat den heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Thema BSE zusammengestellt und beantwortet damit viele oft gestellte Verbraucherfragen:
- Auch deutsche Rinder [Ed: und Kälber] können mit BSE infiziert sein.
- Nach Angaben des BgVV nimmt der Verbraucher in Deutschland beim Verzehr von Rindfleisch [Ed: und Kalbfleisch] ein Restrisiko in Kauf.
- Menschen, die dieses Risiko nicht eingehen wollten, riet das Institut, vorerst auf den Verzehr von Rindfleisch und rindfleischhaltiger Wurst zu verzichten. [mehr] [Kritische Wurstsorten]
- Mit den derzeit eingesetzten Testverfahren lässt sich die Infektion sicher nur bei Tieren nachweisen, die mindestens 30 Monate alt sind und bei denen die Erkrankung bereits deutlich fortgeschritten ist [Ed: der Prionics-Test aus der Schweiz funktioniert laut BVET bereits ab 24 Monate alten Rindern].
- Negative Testergebnisse bei jüngeren Tieren sind nicht aussagekräftig.
- Der Verbraucher sollte Risikomaterialien [Ed: Gehirn, Rückenmark, alle Innereien] grundsätzlich meiden. Sie müssen bei Schafen, Rindern und Ziegen seit dem 1. Oktober 2000 bei der Schlachtung entfernt und beseitigt werden.
- Im Experiment konnte mit Muskelfleisch erkrankter Tiere keine Infektion erzeugt werden. [Hinweis eines BSE-Experten]
- Milch und Milchprodukte gelten wissenschaftlich nach wie vor als unbedenklich. Infektionsversuche waren negativ. [mehr]
- Für Arzneimittel und kosmetische Produkte ist der Einsatz von Risikomaterial seit 1998 verboten. Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind bei der Herstellung zu beachten. [mehr] [FAQ des Paul-Ehrlich-Instituts]
- Gelatine wird nach Aussagen der Hersteller in Deutschland zu über 90 Prozent aus Schweineschwarte hergestellt. Die Gelatine- Herstellungsverfahren sind aggressiv und reichen nach wissenschatlicher Ansicht aus, um die Sicherheit auch von Rindergelatine zu gewährleisten. Die Ausgangsmaterialien dürfen nur von genusstauglichen Tieren stammen. [mehr]
- Für die Herstellung von Babynahrung wurden nach Angaben der Hersteller in Deutschland auch in der Vergangenheit keine Risikomaterialien verwendet. Fleisch soll von besonders ausgewählten Tieren mit bekannter Herkunft stammen.
- Das Fleisch von Schwein, Geflügel und Fischen ist nach heutigem Wissen [Ed: !] in Bezug auf das BSE-Risiko als sicher anzusehen. [mehr zu Schwein] [mehr zu Geflügel] [mehr zu Zucht-Fischen]
- Schafe können an der BSE-ähnlichen Seuche Scrapie erkranken. Scrapie ist überall dort bekannt, wo Schafe gehalten werden. In England treten die Fälle allerdings häufiger auf. So lange wissenschaftliche Fragestellungen hinsichtlich möglicher Zusammenhänge zwischen Scrapie und BSE unbeantwortet sind, besteht bei dem Verzehr von Schaf- Fleisch ein Restrisiko, das wissenschaftlich nicht abgeschätzt werden kann. [mehr]
- Unbeantwortet ist die Frage, ob die Verfütterung von Tiermehl die Ursache für das Auftreten von BSE in deutschen Rinderbeständen ist.
- Nach wie vor wird das deutsche Herstellungsverfahren für Tiermehl wissenschaftlich als sicher angesehen [Ed: es gibt auf Experimenten beruhende abweichende wissenschaftliche Erkenntnisse sowie die Erkenntnisse des Observers]. Das aktuelle Verfütterungsverbot wurde aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes erlassen. [mehr zu Tiermehlen]
- Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz der Veterinärmedizin geht davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen BSE und der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob- Krankheit [nvCJD] besteht. Der endgültige wissenschaftliche Beweis dafür steht allerdings aus. In Deutschland wurde diese Variante bislang nicht diagnostiziert. Die amtlichen Fallzahlen der klassischen Variante von Creutzfeldt-Jakob sind in den letzten Jahren stabil [Ed: etwa 100 CJD- Fälle pro Jahr in Deutschland].