31.5.2001 (yahoo). Die EU-Kommission will nach Mitteilung der Bundesregierung von der Vorschrift abrücken, daß bei einem BSE- Fall der gesamte Rinder- Herde getötet werden muß. Sie habe angekündigt, die Anhänge der zum 1. Juli in Kraft tretenden TSE- Verordnung entsprechend zu ändern, teilte heute Staatssekretär Müller den Bundesländern mit.
Künftig soll es in das Ermessen der Behörde vor Ort gestellt werden, ausgehend von epidemio- logischen Untersuchungen zu entscheiden, ob der gesamte Bestand getötet werden muß. Es bleibe aber dabei, daß nach Feststellung von BSE die Geburtskohorte und bei weiblichen Rindern die letzten Nachkommen getötet werden müssen. Damit besteht nunmehr die Möglichkeit, anstelle der Bestandstötung national die Kohortentötung als Maßnahme in der BSE- Vorsorgeverordnung vorzuschreiben.
24.5.2001 (yahoo/info-radio). Die neue Variante der tödlichen Creutzfeldt-Jakob- Krankheit (nvCJD oder vCJD) wurde jetzt in Großbritannien zum 100. Mal beim Menschen diagnostiziert. In London sagten heute Professor Roy Anderson vom Imperial College und sein Kollege Professor Peter Smith: Wir haben jetzt 100 Fälle. Anderson und Smith gehören dem Regierungsausschuß zur BSE- Erforschung an. Als wahrscheinlicher Verursacher von nvCJD gilt der Verzehr von BSE-verseuchtem Fleisch.
Das britische Gesundheitsministerium hatte Anfang Mai mitgeteilt, es gebe 99 definitive und wahrscheinliche Fälle von nvCJD. 6 der Opfer waren damals noch am Leben. Nach Angaben von Smith ist jetzt ein neuer Fall hinzugekommen. Die Entwicklung im vergangenen Jahr war schlimm genug, und in diesem Jahr sieht es noch düsterer aus, sagte Smith. Nach seinen Angaben wird es noch lange dauern, bis eine verläßliche Aussage über das Ausmaß der bislang unheilbaren Krankheit gemacht werden könne.
2000 wurden in Großbritannien 28 Fälle der menschlichen Version von Rinderwahnsinn registriert. In diesem Jahr sind einschließlich dem von Smith genannten neuen Opfer bereits 16 nvCJD- Fälle aufgetreten.
21.5.2001 (yahoo). Die NRW- Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn hat sich gegen eine Entwarnung bei der Rinderkrankheit BSE gewandt. Die Grünen- Politikerin widersprach damit heute im NDR ihrer rheinland- pfälzischen Amtskollegin Klaudia Martini (SPD). Immerhin seien in Deutschland fast 70 infizierte Rinder mit BSE- Tests gefunden worden, sagte Höhn. Solange wir BSE- Fälle haben können wir keine Entwarnung geben und sagen, es ist überhaupt nicht mehr schlimm mit BSE, oder es gibt kein Problem mehr mit BSE.
Die BSE-Tests müssen fortgesetzt werden, forderte die Düsseldorfer Ministerin. Entscheidend sei, daß durch diese Schnelltests mehr Sicherheit für die Bevölkerung geschaffen worden sei. Denn ohne sie wären die infizierten Tiere auf dem Teller gelandet, sagte Höhn.
[EU-Kommissar warnt vor BSE-Verharmlosung]
21.5.2001 (yahoo/info-radio). Die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob- Krankheit (nvCJD oder vCJD) wird nach Meinung der wissenschaftlichen Bundesinstitute wahrscheinlich auch in Deutschland auftreten, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Bundesgesundheitsblatts (Jahrgang 44, Heft 5, S.421431). Mit dem Auftreten von vCJD in weiteren Ländern, insbesondere in der EU und damit auch in Deutschland, ist zu rechnen, betonen das Robert Koch-Institut (RKI), das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz (BgVV), das Paul-Ehrlich- Institut (PEI) und das Bundesinstitut für Arzneimittel in einem gemeinsamen Beitrag.
Wegen des zeitlichen Zusammenhangs von BSE in Großbritannien und den dortigen nvCJD- Erkrankungen müsse von einer Übertragbarkeit des BSE-Erregers auf den Menschen ausgegangen werden. Auf Grund der getroffenen Maßnahmen und der geringen BSE- Fallzahl in Deutschland sei hier allerdings die Übertragungswahrscheinlichkeit viel geringer. Für Muskelfleisch und Milch wurde bislang kein Gefährdungspotential nachgewiesen, schreibt Prof. Goetz Hildebrandt von der Freien Universität Berlin in einem weiteren Beitrag (S.437 449). Bisher wurde in Deutschland wegen der langen Inkubationszeit noch kein Fall von nvCJD beobachtet.
Die Zahl der BSE-Fälle bei deutschen Rindern wird nach Schätzung der Bundesinstitute von derzeit 65 Fällen bis Ende 2001 auf 150 bis 500 ansteigen. Die im Jahr 2000 getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung von BSE müssten spätestens in 4 bis 5 Jahren eine deutliche Wirkung zeigen, die Zahl der Fälle müsste dann zurückgehen. Die wirksamste getroffene Maßnahme dafür sei das generelle Verbot der Verfütterung von Tiermehl. Der Verbraucherschutz werde zudem deutlich verbessert durch Entfernen von so genanntem Risikomaterial. Insgesamt scheinen die wesentlichsten Maßnahmen getroffen zu sein, um den Konsumenten auch dann zu schützen, wenn ein Wiederkäuer mit nicht diagnostizierter BSE als Lebensmittel in den Handel gelangt, schreibt Hildebrandt.
15.5.2001 (yahoo). Britische Forscher warnen vor einer Creutzfeldt- Jakob- Epidemie. Man könne von der vergleichsweise geringen Zahl von Menschen, die bislang an der neuen Variante der Creutzfeldt- Jakob- Krankheit (CJD) gestorben oder erkrankt sind, nur begrenzt Rückschlüsse auf die künftige Ausbreitung ziehen. Forscher vom Imperial College London teilten heute die Möglichkeit mit, daß bisher nur diejenigen erkrankt sind, die genetisch so veranlagt sind, daß die tödliche Krankheit bei ihnen besonders früh ausbricht. Andere tragen die Erreger möglicherweise Jahrzehnte lang mit sich herum, bevor sie erkranken.
Auf dieses Risiko deuten nach Angaben der Wissenschaftler Tierversuche an Mäusen hin. Bei diesen dauere es unterschiedlich lange, bis TSE bei ihnen ausbricht. Dies gehe auf eine Reihe von Genen zurück. Die nächste Aufgabe bestehe nun darin, vergleichbare Gene beim Menschen aufzuspüren. Wir können eine Epidemie, die sich über Jahrzehnte hin entwicklet, nicht ausschließen, sagte der Leiter der Untersuchung, John Collinge.
4.4.2001 (yahoo). In der Schweiz sind 3 neue BSE- Fälle aufgetreten. Die Fälle betrafen Rinder aus den Kantonen Bern, Zug und Schwyz, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) auf seiner Homepage meldet. Die Tiere wurden in den Jahren 1994 und 1995 geboren. Die Zahl der in diesem Jahr in der Schweiz festgestellten BSE-Fälle erhöht sich damit auf 8.
3.4.2001 (info-radio/yahoo). In England wurde in einer deutschen Rindfleisch- Lieferung erneut BSE- Risikomaterial gefunden. Dieses ist bereits seit Februar der 7. Fall. Das Fleisch stammte von einem Schlachthof in Wilhelmshaven (Niedersachsen). Obwohl die EU-Kommission mehrfach eine peinlich genaues Einhalten der Kontrollen angemahnt hatte, gelingt es deutschen Veterinärbehörden noch immer nicht, Rinder-Rückenmark und -Hirn von Nahrungsmitteln fernzuhalten. Deutschland droht nun ein Rindfleisch- Exportverbot. [mehr]
4.4.2001 (khd). Und wir Verbraucher fragen uns natürlich: Wie
sieht es mit den Kontrollen beim Rindfleisch aus, das nicht für den
Export bestimmt ist und auf unseren Tellern landet?
28.3.2001 (yahoo).
In der Schweiz wurden heute im Kampf gegen BSE neue Maßnahmen
beschlossen. Der Bundesrat verabschiedete eine Änderung der
Tierseuchen- Verordnung, mit der die Sicherheit der Konsumenten weiter
verbessert werden soll. Die wesentlichste Änderung betrifft die
Schlachttechnik. So werden alle Arten der Betäubung und der Technik
des Zerstören der Hirnbasis verboten, bei denen Hirnpartikel in den
Blutkreislauf gelangen können.
Wie in der EU müssen bei der Schlachtung von Schafen und Ziegen nun
auch in der Schweiz Risikoorgane
wie Gehirn, Rückenmark, Thymus und Milz entfernt werden. Dies wurde
laut BVET beschlossen, weil BSE nur
schwer von der Traberkrankheit
(Scrapie) bei Ziegen und Schafen zu
unterscheiden ist.
26.3.2001 (yahoo).
Wissenschaftler haben ein neues Verfahren zum frühen Erkennen des
Rinderwahns BSE zum Patent angemeldet. Dieses ist allen bisherigen
Testmethoden deutlich überlegen. Denn damit könne erstmals
am lebenden Tier schon sehr früh eine Infektion mit den BSE- Erregern
(Prionen) nachgewiesen werden, teilte heute
das Max- Planck- Institut für biophysikalische Chemie in
Göttingen mit.
[mehr]
Mit dem Test, der auch für Menschen geeignet sein soll, wird der
Prionen-Gehalt in der Rückenmarks- Flüssigkeit untersucht.
Allerdings ist die Gewinnung dieser Flüssigkeit beim lebenden Rind
schwierig. Der BSE- Test soll frühestens in einem Jahr marktreif
sein.
21.3.2001 (info-radio/bbc).
Britische Wissenschaftler stellten heute in London eine neue
Studie zum nvCJD-Cluster in Queniborough vor.
Danach soll die früher dort von einigen Fleischern praktizierte
Schlachtmethode des Halbierens der Rinderköpfe Ursache für die
Häufung der Todesfälle durch die neue Variante der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nvCJD) gewesen
sein. Denn dabei wurden bei BSE-Rindern krankmachende
Prionen aus dem Hirn über die
Werkzeuge (Messer) auf das Rindfleisch übertragen. Hirn gilt
neben Rückenmark als
Risikomaterial für eine nvCJD- Übertragung.
Alle 5 Menschen, die seit 1998 bislang an nvCJD in Queniborough und
Umgebung starben, kauften Meat bei Fleischern, die sich der
traditionellen Zerlegungsmethode bedienten. Wahrscheinlich sei, daß
die Metzger Hirnpartikel über ihre Hände und Messer mit Fleisch
in Verbindung gebracht hätten. Schon sehr geringe Mengen reichten
vermutlich aus, um einen Menschen mit der tödlichen Krankheit zu
infizieren. Die 5 nvCJD- Opfer aßen alle Rindfleisch. Darüber
hinaus gab es zwischen ihnen nach Überzeugung der Wissenschaftler
keine relevanten Gemeinsamkeiten.
[mehr]
[Tausende Briten könnten an
Creutzfeldt-Jakob erkranken]
[Full Queniborough-Report]
13.3.2001 (ard/d-radio). Im Tierpark La Palmyre in Westfrankreich ist jetzt ein
Gepard an einer BSE-ähnlichen Hirnkrankheit (FSE) gestorben. Die
9-jährige Raubkatze war hauptsächlich mit Rindfleisch
gefüttert worden. In der Vergangenheit sind bereits in britischen und
französischen Zoos andere Tiere wie Antilopen, Geparde und Pumas an
TSE bzw.
FSE (BSE bei katzenartigen Tieren)
gestorben.
[Kari Köster-Lösche (1997):
BSE
Eine Zoonose?]
10.3.2001 (bbc). Im mittelenglischen Queniborough und
dessen Umgebung in der Grafschaft Leicestershire häuften sich
Erkrankungen an der neuen Variante der tödlichen
Creutzfeldt-Jakob- Krankheit (nvCJD). Von 1998 bis Ende 2000 starben im 5
km-Umkreis des Dorfes 5 Menschen im Alter zwischen 19 und 35 Jahren an
nvCJD.
[bse-page dokumentierte]
Wissenschaftler wollen jetzt die genaue Ursache für die Häufung
(CJD-Cluster) gefunden haben. Am 21. März sollen die Ergebnisse den
Dorfbewohnern und der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, wie gestern
die BBC berichtete.
[mehr]
7.3.2001 (yahoo).
Nun dürfen auch in Deutschland
BSE-Hochrisikomaterialien von Rind, Schaf und Ziege nicht mehr zur
Arzneimittel- Herstellung verwendet werden. Eine entsprechende Verordnung
billigte heute das Bundeskabinett in Berlin. Der Bundesrat muß der
Verordnung noch zustimmen.
Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt (SPD) betonte, mit der bereits Ende Januar angekündigten
Verordnung werde die Arzneimittelsicherheit weiter erhöht. Denn die
Übertragungswege von BSE seien nicht abschließend geklärt.
Deshalb wolle die Bundesregierung Risiken für die menschliche
Gesundheit so weit wie möglich ausschließen. Als
Hochrisikomaterialien gelten
neben dem Gehirn und Rückenmark der Tiere auch der Darm sowie
lymphatische Organe wie die Mandeln, Thymus- Drüse und Milz.
[12.12.2000: Japan weitet
Einfuhrverbot aus]
1.3.2001 (yahoo).
Wissenschaftler haben eine bisher unbekannte Auswirkung des Rinderwahnsinns
entdeckt, die zu einem BSE- Test am lebenden Tier führen könnte.
In der Zeitschrift Nature
Medicine beschreiben britische Forscher bei Tieren mit BSE ein
stark betroffenes Gen in Vorläuferzellen der roten
Blutkörperchen. Gewebe, in denen diese Zellen vorkommen,
beispielsweise Knochenmark, hätten eine unüblich niedrige
Aktivität des EDRF-Gens gezeigt, heißt es
(EDRF = Erythroid Differentiation Related Factor).
Im Zusammenhang mit den neuen Erkenntnissen seien jedoch noch viele Fragen
offen. So ist noch nicht ganz klar, was die niedrigen EDRF- Werte
auslöst und ob es ein spezifisches Anzeichen für
Prionenerkrankungen wie BSE oder CJD ist. Zudem ist die genaue Funktion
des Gens noch nicht klar. Der nächste Schritt ist nun
herauszufinden, ob die Aktivität des EDRF- Gens auch bei Menschen mit
der Creutzfeldt-Jacob- Krankheit (CJD)
herabgesetzt ist.
[mehr]
[BSE-Frühtest in Sicht?]
[BSE: Mühsame Erregersuche]
22.2.2001 (info-radio/yahoo). Der
Münchner Rechtsanwalt Michael Witti bereitet mit US- Kollegen im Namen
Betroffener der BSE- Krise eine breit
angelegte Klage vor. Bauern und Konzerne der Lebensmittel- Industrie sollen
EU-weit Regierungen und Unternehmen der Futtermittel- Industrie auf
Schadensersatz verklagen. Dabei gehe es um eine Summe von mehreren
Milliarden Mark, sagte Witti heute in München.
Erste Klageschriften gegen die Staaten Deutschland und
Frankreich sollen bereits in 2 Monaten vorgelegt werden. Derzeit
arbeite ein Team von 10 Fachanwälten an den Schriftsätzen. Auch
der Deutsche Bauernverband
prüft zusammen mit Rechtsanwälten die Möglichkeit von
Schadenersatzklagen.
[Bauern wollen in Karlsruhe klagen]
[Tiermast: Schweigen der Bauern]
19.2.2001 (sp).
Der Spiegel recherchierte, wie sich die Rinderseuche BSE zur
europäischen Krise entwickeln konnte, wie Warnungen ignoriert wurden
und ein Kartell der Vertuscher vor der Fleisch- Industrie kuschte. Im Heft
8/2001 (Seite 3654) publiziert das Nachrichtenmagazin heute das
lesenswerte Ergebnis unter dem Titel
BSE: Fast schon Mord.
Im Editorial heißt es dazu: Als Fundgrube erwies sich ein wenig
beachteter, 4000 Seiten starker Report für das britische
Unterhaus. Dabei handelt es sich um den im Oktober 2000
veröffentlichten Report der
Phillips-Kommission. Darin sei der
BSE-Skandal fast lückenlos dokumentiert. Auch sei klar zu
erkennen, wer wann wo vernebelt, verdrängt und wider bessere Kenntnis
abgewiegelt hat, heißt es im Spiegel.
[mehr]
Auch EU-Dokumente zeigen, wie der Rinderwahn sich ausbreiten konnte:
Politiker und Beamte logen und vertuschten ohne Rücksicht
auf Verluste. Die Devise in einem Brüsseler Vermerk: Man
müsse die BSE- Affäre durch Desinformation
minimieren.
[Chronik der BSE-Krise]
[BSE: Fast schon Mord]
16.2.2001 (info-radio/yahoo).
Nach dem Bundestag haben auch die Länder der Bundesregierung mehr
Spielraum im Kampf gegen BSE gegeben. Der Bundesrat billigte
heute im Eilverfahren ein BSE- Maßnahmengesetz. Es gibt der
Ministerin für Verbraucherschutz, Renate Künast, u. a. die
Rechtsgrundlage für die Tötung gesamter Rinderherden bei einem
bestätigten BSE- Fall. Unterdessen stieg die Zahl der
BSE-Fälle in Deutschland auf
30.
[Bauern wollen in Karlsruhe klagen]
15.2.2001 (info-radio).
Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin hat heute die von der
Bundesregierung im März 1997
erlassene 2. BSE-Schutzverordnung, die eine vorsorgliche Tötung
aller aus Großbritannien und der Schweiz importierten Rinder
vorsah, nachträglich für null und nichtig erklärt. Gegen
die Tötungsanordnung wehrten sich rund 100 Züchter erfolgreich.
13 Verwaltungsgerichte aus 5 Bundesländern entschieden im Vorfeld in
35 Fällen, daß die Tötungsverordnung rechtlich
unzulässig war.
[mehr zu BSE und
Recht]
Verhandelt wurde der Fall des bereits 1988 aus Schottland importierten
Galloway- Rindes Robina aus dem Landkreis Heilbronn (Baden-
Württemberg). Die Kuh ist heute 15 Jahre alt und zeigt keine BSE-
Symptome. Sie wurde nie mit Tiermehlen
gefüttert. Die Frage, ob BSE eine Tierseuche ist, spielte bei der
Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts keine Rolle. Es sei ein
unnötiges Alibi, Tiere allein wegen ihrer
Herkunft zu töten, heißt es.
[mehr]
Auf die Bundesregierung könnte nun eine Lawine von
Schadensersatzforderungen für damals ohne Rechtsgrundlage getötete
Rinder zukommen. Dem Urteil kommt zudem eine grundsätzliche Bedeutung
für den aktuellen Streit um die Tötung ganzer Rinderbestände
zu, sei es nun aus BSE- Gründen oder zur Preisstabilisierung des
Rindfleischmarktes.
10.2.2001 (ag/bz).
In Deutschland werden die Schlachtungen noch immer nicht ausreichend
kontrolliert. So sind in Großbritannien bei
Nachkontrollen von deutschem
Export- Rindfleisch mehrfach Reste von BSE- Risikomaterial wie
Hirn und Rückenmark entdeckt worden. Das Fleisch soll von
Schlachthöfen aus Niedersachsen, Mecklenburg- Vorpommern und
Nordrhein-Westfalen stammen. Seit dem 1. Oktober 2000 müssen beim
Schlachten alle Risikomaterialien
komplett entfernt werden.
In Berlin wurden jetzt in einem Zoll-Lager gleich 40 Tonnen Risikofleisch
entdeckt, wie die B.Z. heute berichtet. Das Rindfleisch stammt auch aus
Niedersachsen und ist für den Export nach Rußland bestimmt.
Wäre das Rindfleisch aus Niedersachsen nicht für den Export
bestimmt sondern für Berlin bestimmt gewesen, die kriminelle
Schlamperei wäre nie entdeckt worden, schreibt die B.Z.
Denn eine 2. Kontrolle ist dann nicht vorgeschrieben.
EU-Verbraucherkommissar David Byrne hat inzwischen von der Bundesregierung
gefordert, daß den betreffenden Schlachthöfen die Export- Lizenz
entzogen wird sowie die Aufsichtsbeamten vom Dienst suspendiert werden. Die
Kontrolle der Schlachthöfe ist in Deutschland Sache der
Bundesländer. Verbraucherschutz-Ministerin Renate Künast hat
deshalb die Länder aufgefordert, die Einhaltung der gesetzlichen
Schlachtregeln verschärft zu kontrollieren.
[London verschärft Kontrollen
für deutsches Rindfleisch]
[Forderungen an eine strikte
Lebensmittel-Kontrolle]
6.2.2001 (bse-p/natur).
Was Verbraucher heute an Fleisch zwischen die Zähne bekommen ist
meist gewürzt mit Wachstums- und
Leistungsförderern,
Hormonen, Antibiotika und
Beruhigungsmitteln. Im besten Falle erhält er billiges,
nährstoffarmes, aufgeblasenes Fleisch im schlimmsten Falle ist
es vergiftet, schrieb das Umweltmagazin
Natur bereits im Februar 1987
(Tierische
Geschäfte).
Geändert hat sich seit dem wenig. Im Gegenteil: Die Massentierhaltung
wurde intensiviert. Denn das ab 1. Januar 1987 geltende 1986 novellierte
Tierschutzgesetz hat erst die Massentierhaltung legalisiert und dadurch
intensiviert. Aber diese läßt sich nur mit viel Chemie
aufrechterhalten. Eine gleichzeitige Verschärfung des
Lebensmittelrechts vermied die Bonner Politik unter Kanzler Kohl. Und so
war und ist die Lebensmittelüberwachung noch immer ein zahnloser
Tiger.
Rot-Grün hat nun die Chance, endlich das Lebensmittelrecht so zu
gestalten, daß es den Konsumenten dient. Die
Forderungen an eine
verbraucherorientierte Lebensmittelüberwachung hat Natur
bereits 1989 aufgeschrieben. Angesichts von BSE und Schweinemast- Skandal
sollte es heute nicht schwer fallen, die Forderungen in Paragraphen zu
gießen. [mehr]
[12 Forderungen an eine strikt
verbraucherorientierte Lebensmittelüberwachung]
3.2.2001 (yahoo/n-tv).
Kanada hat wegen BSE-Bedenken die Einfuhr von Corned Beef und
Rindfleischextrakt aus Brasilien
verboten. Ein Sprecher der Nahrungsmittelbehörde in Ottawa
bezeichnete den Schritt als Vorsichtsmaßnahme. Es gebe keinen
Hinweis darauf, daß brasilianische Rinder an BSE erkrankt seien.
Brasilien arbeite aber nicht ausreichend mit den kanadischen Behörden
zusammen, um zweifelsfrei nachzuweisen, daß die Rinderprodukte nicht
infiziert seien.
Auch die USA haben jetzt ein vorübergehendes Importverbot für
Rindfleischprodukte aus Brasilien verhängt. Es bestehe der Verdacht,
daß bestimmte brasilianische Rindfleischprodukte mit Fleisch aus
Europa in Kontakt gekommen seien, heißt es. Brasilien hatte noch bis
1999 Rinder aus Europa eingeführt. Die USA hegen nun Zweifel, ob in
Brasilien vertrauenswürdige BSE- Kontrollen durchgeführt werden.
[mehr]
24.2.2001 (yahoo). Die USA und Kanada haben gestern das aus Furcht vor
BSE verhängte Importverbot für Rindsprodukte aus Brasilien unter
bestimmten Bedingungen aufgehoben. Das US- Landwirtschaftsministerium
teilte mit, nichts deute darauf hin, daß die Rinderseuche BSE in
Brasilien aufgetreten sei. Brasilianische Rindsprodukte dürften daher
mit sofortiger Wirkung wieder in die USA eingeführt werden.
Auch die kanadische Regierung erklärte die Aufhebung des Importstopps.
Die USA und Kanada knüpften die Wiedereinfuhr an bestimmte
Bedingungen. So muss unter anderem der Nachweis erbracht werden, daß
die Produkte ausschließlich von in Brasilien geborenen und
aufgezogenen Tieren stammen. Diese dürfen nur mit pflanzlicher
Nahrung und nicht mit tierischen Eiweißen gefüttert worden
sein.
30.1.2001 (yahoo).
Die EU- Agrarminister haben sich in Brüssel grundsätzlich auf 3
neue Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher vor der Rinderseuche BSE
geeinigt. Danach soll die Wirbelsäule von Rindern als
Risikomaterial eingestuft werden
und auch Separatorenfleisch von
Rindern soll nicht mehr in die Nahrungsmittelkette gelangen. Zudem darf
nur noch Rinderfett ins Tierfutter
gelangen, das unter hohen
Sicherheitsstandards produziert wird. Die EU-Kommission wird bis
Februar die Details ausarbeiten.
[mehr]
Beim Verbot der Antibiotika geht es in der EU nicht so schnell. Erst ab
2005 sollen die Leistungsförderer Monensin- Natrium,
Salinomycin- Natrium, Flavophospholipol und Avilamycin aus der Schweinemast
verschwinden.
28.1.2001 (sp/wams).
Immer deutlicher wird das Nicht- Funktionieren der staatlichen Kontrolle
von Lebensmitteln. Sonst hätten Skandale um den
Mißbrauch von Antibiotika in der
Schweinemast, von
Streptomycin im Bienenhonig oder die
unsterilisierte Rinderfetterzeugung
aus BSE- Risikomaterialien schon
im Ansatz erkannt und sofort unterbunden werden können.
Die Verbraucher seien Opfer eines zügellosen Liberalismus und
der Gier nach kurzfristigem Profit, stellte der französische
Gesundheitsstaatssekretär Bernhard Kouchner bereits 1999
anläßlich des belgischen
Dioxin- Skandals fest [bse-page
dokumentierte]. Und deutsche Verbraucherschützer fügen heute
hinzu, daß die staatlichen Institutionen beim vorbeugenden
Verbraucherschutz jämmerlich versagt haben. Die
Lebensmittelsicherheit bliebe so auf
der Strecke, heißt es.
[mehr]
[Tierärzte sollen Arzneimittel illegal
verkauft haben]
28.1.2001 (bse-p). Nach einem Bericht der Welt am Sonntag
plant die EU-Kommission nun ein totales Verbot von Antibiotika in der
Tiermast. Die Frage an die Politik ist aber: Werden die Behörden in
die Lage versetzt werden, das auch umfassend zu kontrollieren?
[Bakterien gefährlicher als BSE]
26.1.2001 (info-radio).
Schlachtrinder müssen in Deutschland ab sofort schon ab einem Alter
von 24 Monaten auf BSE getestet werden und nicht erst ab 30 Monaten, wie
die EU ab 1. Januar vorschreibt. Das legte heute
Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) in einer
Verordnung fest. Nach Schätzungen bedeutet das 300.000
zusätzliche BSE- Tests im Jahr.
Seit Ende November wurden 19 einheimische
BSE-Fälle in Deutschland
entdeckt und amtlich vom nationalen BSE-Referenz-Labor in Tübingen
bestätigt. Damit erhöht sich für Deutschland die Gesamtzahl
seit 1992 auf 25 BSE-Rinder.
[UNO fordert weltweite Maßnahmen
gegen BSE]
22.1.2001 (sp/tsp
Und die BSE-Krise ist noch
längst nicht ausgestanden, da verunsichert bereits der
nächste Fleisch- Skandal die
Verbraucher. In Bayern und Österreich sollen Schweine illegal mit
reichlich Antibiotika und anderen pharmazeutischen
Leistungsförderern gefüttert worden sein. Die
Staatsanwalt ermittelt inzwischen.
[mehr]
[Neuer Tiermast-Skandal]
23.1.2001 (info-radio).
Die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Barbara Stamm (CSU),
hat heute die Verantwortung für die BSE-Schlampereien und den
Schweinemast- Skandal im Agrar- Musterland Bayern übernommen. Sie
trat zurück allerdings ohne jegliches
Schuldbewußtsein.
20.1.2001 (sp/yahoo).
Der Rotterdamer BSE-Experte Albert Osterhaus hatte bereits im November
daraufhingewiesen, daß auf jedes
entdeckte BSE-Rind statistisch gesehen 2 weitere BSE- kranke
Rinder kommen, die unerkannt durch die Kontrollen schlüpfen. Denn die
derzeit verfügbaren BSE- Schnelltests sind noch nicht sicher.
Insbesondere kommt es auf eine sorgfältige Entnahme der Hirnprobe an.
Nur in ganz bestimmten Nervenzellgebieten sind beim infizierten Tier
genügend BSE-Erreger (Prionen) zu
finden, damit die Schnelltests ansprechen.
Der Spiegel berichtet jetzt über einen ersten Fall, bei dem
bei einem kranken Rind der in Deutschland am häufigsten verwendete
BioRad- Test versagte, aber BSE durch
strenge Nachkontrollen im Tübinger Referenz- Labor doch noch
erkannt wurde. Die danach nochmals zur Probe durchgeführten
Schnelltests hätten wiederum negative Ergebnisse geliefert. Bislang
waren nur gesunde Tiere aufgrund von Schnelltests fälschlich als
BSE-krank eingestuft worden.
[mehr]
[BSE ist überall]
[Blindflug ins Hirn]
23.1.2001 (sda). Führende Wissenschaftler zogen inzwischen den
Nutzen der BSE-Schnelltests als effektiven Verbraucherschutz in
Zweifel. Dies müsse in aller Ehrlichkeit verneint werden,
sagte Professor Adriano Aguzzi, Leiter des Schweizerischen Referenz-
Zentrums für menschliche Prionen- Krankheiten an der Universität
Zürich. Die Untersuchungen hätten aber große Bedeutung
für die Forschung.
17.1.2001 (info-radio/ag).
Bund und Länder wollen den Kampf gegen den Rinderwahnsinn
verschärfen. Die Agrar- Staatssekretäre forderten heute in
Berlin ein BSE- Bekämpfungsgesetz und ein einheitliches Vorgehen in
der Europäischen Union. Vorgesehen sind u. a. eine Positivliste
erlaubter Futtermittel, eine konsequente Kontrolle von Futtermitteln sowie
verschärfte Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen.
Wissenschaftler haben der Europäischen Kommission schärfere
Kontrollen bei der Verarbeitung von Rindergewebe und Rinderfetten
empfohlen, weil auch diese den Erreger der Rinderseuche BSE enthalten
könnten.
[mehr]
[Bayerische Initiative zur
BSE-Bekämpfung]
16.1.2001 (info-radio).
Nach einer Abschätzung der Bundesanstalt für Fleischforschung
(BAFF) in Kulmbach könnten in
Deutschland bis zum Jahresende 2001 etwa 200 500 BSE-Fälle
entdeckt werden. Ein Ausmaß der Rinderseuche wie in
Großbritannien, wo bislang über 180.000 BSE-Fälle
registriert wurden, werde hingegen nicht erwartet.
Bisher wurden in 7 Wochen 14 einheimische
BSE-Fälle in Deutschland
entdeckt und amtlich vom nationalen BSE-Referenz-Labor in Tübingen
bestätigt. Damit erhöht sich für Deutschland die Gesamtzahl
seit 1992 auf 20. Auch in Österreich und
Italien sind die ersten originären
BSE-Fälle entdeckt worden.
15.1.2001 (sp). Das Bundeslandwirtschaftsministerium wußte zumindest
seit 1997, daß hierzulande produziertes Fleisch- und Knochenmehl
(MBM) nicht in allen Fällen
BSE-sicher war. Der Spiegel berichtet heute unter dem Titel
Mafiose Strukturen (Heft 3/2001, Seite 28):
Der Forscher Klaus Hofmann hatte 19 deutsche Tiermehl-Sorten getestet
und abends im Fernsehen angeprangert, dass fast ein Drittel nicht
BSE-sicher hergestellt worden sei. Da klingelte am nächsten Morgen
beim Beamten der Kulmbacher Bundesanstalt für Fleischforschung
[BAFF] das Telefon. Am anderen
Ende der Leitung protestierte lautstark Staatssekretär Franz- Josef
Feiter aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium
und verlangte Korrektur öffentlich, umgehend.
Hofmanns Vergehen: Er hatte seine Anklage in der gleichen Sendung erhoben,
in der Landwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) deutsches Tiermehl
mal wieder für "absolut sicher" erklärt hatte. Das war im
Februar 1997. Und auch noch Mitte November 2000 sah das
Bundeslandwirtschaftsministerium
keinen Handlungsbedarf beim
Tiermehl.
[Die Futtermittel-Industrie rückt ins Zentrum der Kritik]
13.1.2001 (ag/yahoo). David Byrne, EU- Verbraucherschutzkommissar,
befürchtet, daß die Rinderseuche BSE in Deutschland
Ausmaße wie die Epidemie in Großbritannien annehmen
könnte. In einem Brief vom 8. Januar an die zuständigen
Ministerien in Berlin fordert Byrne umgehend genaue
Informationen über die tatsächliche Tierfutter- Verseuchung
in Deutschland. Der Vergleich mit Großbritannien hat inzwischen
Experten im Landwirtschaftsministerium alarmiert: Damit könnte
alles, was wir jetzt wissen, nur die Spitze des Eisbergs sein! Als
Zentrum der Seuche benennt Byrne Bayern, wo gestern die Rinderfutter-
Produktion
bei DEUKA verboten wurde.
[mehr]
12.1.2001 (info-radio).
Noch vor Weihnachten versprach Gesundheitsministerin Fischer, daß in
deutscher Wurst schon seit Jahren
kein Rinderhirn mehr verarbeitet werde. Offensichtlich hat man
sie total falsch informiert, denn es stimmt nicht.
Öko-Test hat jetzt in
einer eigenen Untersuchung nachgewiesen, daß in zahlreichen
Kalbsleberwurst- Sorten Rinderhirn enthalten ist. Beim Test von 100
Wurstsorten seien bei 15 % der Sorten Anteile des besonders
riskanten Materials festgestellt
worden, berichtet die Zeitschrift. Die Verbraucherschützer fordern,
sofort alle Wurstwaren vom Markt zu nehmen, die vor der Einführung der
BSE- Schnelltests am 6.12.2000 hergestellt wurden.
[Kritische Wurstsorten]
[Was darf nicht in die deutsche Wurst?]
11.1.2001 (nsci/sp). Nun wissen wir es sicher: Für
die Genforschung ist es gar nicht schwer, tödliche Organismen zu
schaffen aus Versehen. Das berichtet gestern das britische
Wissenschaftsmagazin
New Scientist. Zwei
australische Genforscher haben aus Versehen, so sagen sie, einen für
Mäuse absolut tödlichen Killer-Virus hergestellt.
Eigentlich wollten sie einen Virus erschaffen, das die Vemehrungsrate von
Mäusen dämpft.
[mehr]
[DER SPIEGEL: Mörderische Wissenschaft]
10.1.2001 (zdf/yahoo/info-radio).
Bundeskanzler Gerhard Schröder will in der
BSE- Krise das Vertrauen
der Verbraucher wiedergewinnen. Im ZDF kündigte
Schröder eine strikte Kennzeichnungspflicht an. Zugleich warf der
Kanzler dem Deutschen Bauernverband eine falsche Politik vor.
Viel zu lange habe es einen Gegensatz zwischen Bauern- Interessen auf der
einen Seite und Verbraucher- Interessen auf der anderen gegeben. Zuvor
hatte sich Verbandspräsident Gerd Sonnleitner gegen einen
grundlegenden Richtungswechsel in der Agrarpolitik ausgesprochen.
[mehr]
Die designierte Verbraucherschutz- Ministerin Renate Künast
(Grüne) will das Vertrauen der Verbraucher in der BSE-Krise mit neuen
Öko- Siegeln wieder zurückgewinnen. Sie sagte im ZDF, es
müsse sichergestellt werden, daß kein Rindfleisch auf den Markt
komme, das nicht auf BSE getestet sei. Was die Zahl der
BSE- Fälle in Deutschland
angehe, rechne sie nicht damit, daß der Höhepunkt bereits
erreicht sei. Dem Bauernverband warf sie vor, eine Politik gemacht zu
haben, die das BSE-Problem nicht verhindert habe. Die Bauern sollten
gemeinsam mit den Konsumenten überlegen, wie mehr
Lebensmittelsicherheit produziert werden könne. Eine klare Absage
erteilte Künast der Massentierhaltung: Naturnah ist das
Gegenteil.
[BSE-Experte: Tests sind kein
lückenloser Schutz]
9.1.2001 (ard/info-radio).
Die BSE- Krise ist auch eine Krise der Landwirtschaft. Als Konsequenz
aus der Krise hat Nordrhein- Westfalens Umweltministerin Bärbel
Höhn heute in Düsseldorf bei der Vorstellung eines Konzepts zur
Verbesserung des Verbraucherschutzes radikale Änderungen in der
Förderpolitik für die Landwirtschaft gefordert.
Die Grünen-Politikerin bezeichnete die
Vorschläge von
Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke als nicht ausreichend.
BSE muß der Anfang vom Ende für die industrielle Land- und
Futtermittelwirtschaft sein, sagte sie. Höhn will national und
europaweit dafür kämpfen, daß Subventionen künftig an
artgerechte Tierhaltung und -Fütterung gebunden werden. Nur so
könne das Vertrauen der Verbraucher wieder zurückgewonnen
werden.
9.1.2001 (bse-p). Bärbel Höhn ist als Nachfolgerin von
Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer im Gespräch, die heute
Nachmittag von ihrem Amt zurückgetreten ist. Worauf am Abend auch
Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke abtrat.
[SPIEGEL-Kommentar]
10.1.2001 (bse-p). Nachfolgerin von Karl-Heinz Funke wird die
Grünen- Politikerin Renate Künast als erste deutsche
Verbraucherschutz- Ministerin. Die stellvertretende
SPD-Fraktionsvorsitzende Ulla Schmidt wird Nachfolgerin von
Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne).
[mehr]
7.1.2001 (bse-p/info-radio/ag).
Die Futtermittel-Hersteller halten sich auch 6 Jahre nach dem EU-weiten
Verfütterungsverbot von
Tiermehlen an Rinder und andere Wiederkäuer nicht an das gesetzliche
Verbot. Seit fast 6 Wochen sind in Deutschland zudem alle Fleisch- und
Knochenmehle (MBM) total
verboten. Dennoch wurden jetzt in Bayern in 7 von 38 Futterproben illegale
tierische Bestandteile gefunden. Die Hersteller des Futters wurden von den
bayerischen Behörden nicht benannt.
[mehr]
Das MBM-Verfüttern an pflanzenfressende Rinder gilt als Hauptweg der
Verbreitung infektiöser Prionen und damit
der Ausbreitung der Rinderseuche BSE. Einige Forscher vermuten einen
zusätzlichen Faktor, der beim einzelnen Rind den Ausbruch von
BSE bewirkt. Ob das eine genetische Veranlagung, Pestizide wie
Organo- Phosphate,
Mangan oder andere Umweltfaktoren
sind, ist noch
ungeklärt. Es wurde auch hier bislang
zu wenig geforscht.
Auffällig ist beispielsweise, daß bei den
bisherigen BSE-Fällen in
Deutschland nur 1 Tier der jeweiligen Herde BSE-positiv war.
[Die Futtermittel-Industrie rückt ins Zentrum der Kritik]
5.1.2001 (info-radio/ag).
In der Bundesregierung gibt es Streit darüber, wie die Landwirtschaft
angesichts der BSE- Krise umgebaut
werden sollte. Gestern hatten Agrarstaatssekretär Martin Wille
zusammen mit Umweltstaatssekretär Rainer Baake ein
wegweisendes Konzept
vorgelegt, wonach die Massentierhaltung zurückgedrängt und eine
ökologisch betriebene Landwirtschaft gefördert werden soll.
Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz
Funke (SPD) signalisierte hinegen heute mit einem
eigenen Programm, daß
die Landwirtschaft so weitermachen könne wie bisher nur ohne
Tiermehl. Bundeskanzler Gerhard
Schröder hatte am 2. Dezember eine
Abkehr von den industriellen
Agrarfabriken angekündigt.
[mehr]
[Das Konzept der
Staatssekretäre]
[Funkes Reförmchen]
[Kotau vor der Agrarlobby]
7.1.2001 (khd). Zwölf Bundesländer haben inzwischen
deutlich gemacht, daß sie
gegen eine Neugestaltung der Agrarpolitik sind. Ein Umbau der
Landwirtschaft wird aber unausweichlich werden. Denn das
BSE-Problem
läßt sich nicht mit etwas Politkosmetik 'ruhigstellen'. Neue
BSE- Fälle und das Menetekel menschlichen BSEs
(nvCJD) werden die Politik noch
jahrelang immer wieder an die Notwendigkeit erinnern, die Landwirtschaft
wieder auf gesunde Beine zu stellen.
[Bundesländer wollen keine
neue Agrarpolitik]
[Neue Agrarpolitik: Nach allen Seiten offen]
30.12.2000 (info-radio/ag).
EU- Verbraucherkommissar David Byrne sagte jetzt der Welt am Sonntag
(31.12.2000), die Europäische Union habe bereits im März 2000 dem
Bundeslandwirtschaftsminister Funke eine
wissenschaftliche Studie gegeben, wonach in Deutschland mit BSE-Fällen
zu rechnen sei.
[mehr]
Im Protokoll der (daraufhin?) zum 13. April 2000 von Funke nach Bonn
einberufenen Experten- Runde heißt es wörtlich: Es
bestand einhellig die Meinung, daß von politischer Seite
Vorbereitungen für den ersten Fall von einheimischer BSE in
Deutschland getroffen werden sollten. Das Publikum wurde
über die bestehende BSE- Gefahr nicht aufgeklärt.
[mehr]
[30.12.2000: Funke im Interview mit
SPIEGEL-Online]
31.12.2000 (bse-p). Das
Bundeslandwirtschaftsministerium hat bislang die EU-Studie nicht im
Internet publiziert.
[EU wirft Minister Funke Versagen in
BSE-Krise vor]
29.12.2000 (info-radio). Aus
Frankreich sind heute vom Landwirtschaftsministerium in Paris 8 neue BSE-
Fälle gemeldet worden. Damit wurden in Frankreich seit Jahresbeginn
153 Fälle von Rinderwahnsinn bekannt. Seit 1991 wurden in Frankreich
233 Fälle registriert.
In den Niederlanden ist nach offiziellen Angaben der 8. BSE-Fall entdeckt
worden. Die Regierung teilte heute mit, betroffen sei ein Rind auf einem
Bauernhof in Punthorst im Osten des Landes.
[BSE in Europa in Zahlen]
29.12.2000 (yahoo/yahoo). Es dauerte nur einen Monat, da stand fest,
daß es in Deutschland 7 gesicherte einheimische BSE- Fälle
gibt. Gestern wurde der 1. Fall in Niedersachsen und der 5. in Bayern
vom Tübinger Referenzlabor amtlich bestätigt. Insgesamt sind in
Deutschland damit seit 1990 inklusive Importrinder 13 BSE- Fälle
aufgetreten.
[mehr]
Unterdessen haben die Grünen die Einrichtung eines Bundesamtes
für Verbraucherschutz gefordert. Das erklärte die
agrarpolitische Sprecherin der Grünen- Fraktion, Ulrike Höfken,
dem Handelsblatt. Bisher sind alle Fragen des Verbraucherschutzes
zwischen 4 Bundesministerien aufgeteilt. Geht es da um Kontrollen
für den Verbraucher herrsche die totale Anarchie,
berichtet ein Insider.
[mehr]
[DIE ZEIT:
Und wer schützt den Verbraucher?]
[DIE WELT:
Tierärztin warnte vor BSE und wurde entlassen]
29.12.2000 (bz). Die Berliner Zeitung B.Z. veröffentlicht
heute im Namen der Leser eine Anklageschrift an alle Lügner und
Verharmloser in Sachen BSE (Seite 2). Am Schluß steht
die Frage: In England sind 88 Menschen an den Folgen von BSE
gestorben, in Frankreich 2. Kein Wissenschaftler schließt eine
Katastrophe für die Menschheit aus. Was kann ich als Ex-Rindfleisch-
und Ex-Wurst- Esser machen? Wie kann ich mich schützen? Wem kann ich
trauen?
28.12.2000 (tsp). Der Berliner
Senat denkt und sorgt für seine Bürger und Bürgerinnen
vor auch wenn er ganz offensichtlich von BSE
und den Prionen noch immer nichts verstanden
hat. Der Tagesspiegel berichtete dazu heute im Berliner Lokalteil
(Seite 10):
Auch in Berlin gibt es im Zusammenhang mit dem
BSE-Skandal einen 1. Fall von
Etiketten- Schwindel. Eine in [Berlin-] Lichtenberg verkaufte
Knoblauchwurst im Ring sollte laut Etikett nur Schweinefleisch und
Zusatzstoffe wie Wasser, Nitrate und Würzmittel enthalten. Im Labor
des Instituts für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT)
kam heraus: Es wurde auch Rindfleisch verarbeitet. Das gab die
Gesundheitsverwaltung gestern bekannt.
Anders als in Bayern (...) will die [Berliner] Verwaltung weder den
Hersteller der Wurst noch den Supermarkt, in dem sie verkauft wurde,
preisgeben. Ein öffentliches Interesse an den
Untersuchungsergebnissen sei nicht gegeben, sagte Sprecherin Regina
Kneiding. Von Rindfleisch- Beimischungen gehe keine
Gesundheitsgefährdung aus. (...).
[mehr]
28.12.2000 (bse-p). Natürlich hat die Öffentlichkeit ein
Recht darauf, ganz genau zu erfahren, wie der Wurst- Hersteller
heißt, der Rindfleisch in Schweinewurst versteckt und das nicht
deklariert. Denn das ist Betrug am Kunden und eine
Gesundheitsgefahr. Immerhin könnte das in der Wurst enthaltene
Rindfleisch (Separatorenfleisch?)
infektiöse BSE-Prionen die
bösartigsten Krankheits- Erreger, die wir kennen enthalten.
Solche Prionen können beim Menschen die absolut
tödliche nvCJD hervorrufen in Jahren.
29.12.2000 (khd). Beim Berliner Gesundheitssenator lernt man
schnell. Bei neuem Etiketten- Schwindel nannte gestern Klaus- Peter
Florian, Sprecher von Senatorin Gabriele Schöttler (SPD), die Wurst-
Hersteller im Sinne der Transparenz für mündige
Verbraucher.
[mehr]
Die SPD-Senatorin fordert nun sogar eine flächendeckende
Kontrolle aller Wurstwaren. Das dürfe nicht am Geld
scheitern, sagte sie der Berliner Zeitung.
27.12.2000 (info-radio/ard).
In Bayern, Sachsen-Anhalt und Berlin haben die Behörden Rindfleisch in
Wurst gefunden, die als Rindfleisch-frei ausgezeichnet war.
Nach Angaben der Magdeburger Regierung wurden dort in 13 von 65 Proben
eindeutige Hinweise auf Rindfleisch festgestellt. Die Hersteller
hätten allenfalls mit einem Bußgeld wegen Täuschung der
Verbraucher zu rechnen. Eine strafbare Handlung sei dieser Etiketten-
Schwindel nicht.
[mehr]
Nach der EU-Kennzeichnungs- Verordnung müssen auf Fleischprodukten die
Warenbeschreibung, Hersteller, Gewichtsangabe, Mindesthaltbarkeit,
Fettgehalt, Wassergehalt, Zutaten wie Gewürze, Rauch, Wursthüllen
oder Innereien angegeben werden. Nicht angegeben werden muß u. a.
das Herstellungsdatum oder, ob das verwendete Fleisch minderwertiges
Separatorenfleisch ist. Gen-
manipulierte Zusatzstoffe müssen als solche nur dann deklariert
werden, wenn sie in Analysen bestimmbar sind.
Deutsche Verbraucherschützer kritisieren schon lange, daß diese
Art der Kennzeichnung für die Verbraucher nicht ausreichend ist.
Denn diese wollen wissen, was sie kaufen. Deshalb fordern mündige
Verbraucher von der EU: Alles muß unverzüglich
gekennzeichnet werden, und zwar mit allen Zutaten ohne
jegliche Ausnahmen und mit dem Herstellungsdatum. Der Inhalt darf
sich nicht hinter Sammelbegriffen oder Nummern- Codes verbergen.
Verstöße müssen zudem unter empfindliche Strafen gestellt
werden bis hin zum Produktionsverbot.
28.29.12.2000
(info-radio/tsp).
Offensichtlich wurden Wurst und Würstchen im großen Stil
absichtlich falsch etikettiert. Denn die Hersteller behaupten, kein
Rindfleisch verarbeitet zu haben. Folgende Hersteller von falsch
deklarierten Wurstwaren wurden bisher bekannt:
25.12.2000 (khd). Alle bislang bekanntgewordenen
7 BSE-Fälle sowie die
Verdachtsfälle traten nicht in der Massentierhaltung auf, sondern
vorwiegend in kleineren und mittleren bäuerlichen Betrieben. Das kann
durchaus ein zusätzliches Indiz dafür sein, daß die
BSE-Infektion der Rinder über das Futter erfolgt sein muß. Denn
alle betroffenen Bauern hatten industriell hergestelltes
Kraftfutter zugefüttert.
Dieses für Rinder bestimmte Kraftfutter darf zwar keine
Tiermehle enthalten, aber wir wissen
inzwischen, daß viele Proben dennoch (bis zu 1 %) Tiermehl enthielten
warum auch immer. Um so mehr hätte jede Charge des
produzierten Rinderfutters auf ihre Nicht-Infektiosität staatlich
untersucht werden müssen. Das gilt natürlich auch für das
gesamte für andere Zwecke erzeugte Tiermehl. Deren
Sterilisierung hätte
lückenlos durch Tests kontrolliert werden müssen.
Das aber ist nicht geschehen, obwohl es simpel und preisgünstig mit
dem an der Bundesanstalt für Fleischforschung
(BAFF) in Kulmbach
seit 1995 entwickelten ELISA- Test möglich gewesen wäre. Gerade
nach dem EU-Erlaß des Verfütterungsverbots der Tiermehle vom
Juni 1994 wären solche Kontrollen unbedingt notwendig gewesen. Denn
es gab noch jede Menge Restbestände an Tiermehlen. Man hätte
also immer prüfen müssen, ob das in den Kraftfuttern
enthaltene Tiermehl wirklich einwandfrei sterilisiert gewesen war.
Der ELISA-Test ist zudem viel sicherer als das bislang zur Verfügung
stehende mikroskopische Verfahren, bei dem die charakteristischen
Muskelfasern und Knochensplitter infolge der starken Hitzebehandlung oft
bis zur Unkenntlichkeit (und damit Unidentifizierbarkeit) verändert
sind. Insofern haben auch hierzulande Politiker und staatliche
Institutionen, die das verhindert haben, eine erhebliche Mitschuld an der
entstandenen BSE-Krise.
24.12.2000 (info-radio/yahoo).
Der 1. originäre BSE-Fall Deutschlands wurde bereits am 2. November
2000 in Bayern entdeckt. Das wurde aber erst am 21. Dezember mitgeteilt.
Es handelt sich dabei um ein 6 1/2 Jahre altes Rind aus dem
Landkreis Weilheim- Schongau. Dieses wurde notgeschlachtet, da
offensichtlich die typischen BSE- Symptome vorlagen. Die Seuche
muß bei diesem Rind also bereits im Oktober ausgebrochen sein, ohne
daß von der bayerischen Staatsregierung sofort die
Öffentlichkeit informiert wurde. In Bayern wurden bislang 4
originäre BSE-Fälle entdeckt und bestätigt.
[mehr]
[noch mehr Bayern]
Der bisher als Nr. 1 geführte BSE-Fall in
Hörsten (Schleswig-Holstein) war also der 2. hausgemachte Fall
von Rinderwahnsinn, der tatsächlich entdeckt wurde. Die Dunkelziffer
der BSE-Fälle in Deutschland vor November 2000 lasse sich derzeit noch
schwer abschätzen. Das werde aber möglich sein, sobald mehr
BSE-Tests erfolgt sind. Sicher sei aber, daß BSE-haltige
Fleischprodukte auch auf deutschen Eßtellern gelandet seien, sagen
langjährige BSE- Beobachter der EU. Wissenschaftler hatten bereits am
23.8.1997 in The Veterinary Record abgeschätzt, daß
damals mindestens 238 BSE- Fälle in Deutschland nicht gemeldet
bzw. entdeckt worden sind.
[mehr]
[Schlamperei und Vertuschung in Bayern]
25.12.2000 (ard). Unterdessen wird heute ein BSE- Verdachtsfall aus
dem Raum Osnabrück in Niedersachsen gemeldet.
[BSE-Fälle in Deutschland]
23.12.2000 (info-radio/ag).
Die Regierungen der Niederlande und Belgien reden jetzt Klartext:
Sie warnen die Bevölkerung nachdrücklich davor, deutsches
Rindfleisch oder deutsche Fleischprodukte, die Rind- oder Kalbfleisch
enthalten, zu essen. Denn es könnte
BSE-Erreger enthalten, die beim Menschen
die absolut tödliche neue Form der
Creutzfeldt- Jakob- Krankheit
(nvCJD) in einigen Jahren
auslösen können. In Deutschland ist gegen den fundierten
wissenschaftlichen Rat noch bis Ende September 2000
BSE-Risikomaterial und
Separatorenfleisch von
Rindern in die Wurst gekommen. Deutschland war aber
nicht BSE-frei.
Belgien hat gestern damit begonnen und Holland folgt heute, sämtliche
deutschen Rindfleisch- Produkte wie
Wurstwaren aus dem Handel zu nehmen. Die deutschen Behörden
hätten nicht alle notwendigen Vorsorgemaßnahmen für
Rindfleisch- Produkte und andere betroffene Waren [Ed: das reicht bis hin
zum Christstollen, der mit Rindertalg gebacken wurde] getroffen,
heißt es in der Erklärung der belgischen Gesundheitsministerin
Aelvoet. So reiche die Bezeichnung der Inhaltsstoffe auf deutschen
Produkten nicht zur Information der Verbraucher aus auch fehle
jegliches Herstellungsdatum, heißt es.
Das niederländische Gesundheitsministerium rät den Verbrauchern,
alle bereits gekauften deutschen Rindfleisch- Produkte in die
Geschäfte zurückzubringen. In den Niederlanden ist das
Verarbeiten von BSE-
Riskomaterialien bereits seit 1997 verboten, da man
die eindrückliche Warnung der Wissenschaft verstanden hatte. Der
niederländische Verbraucherschutzbund rief außerdem dazu auf, ab
sofort kein deutsches Rind- oder Kalbfleisch zu kaufen.
[mehr]
Unterdessen lagen heute in Berliner Supermärkten im
Vorweihnachtsgeschäft noch reichlich kritische Rindfleisch- Produkte
wie gekochte Würste, einschließlich Leberkäse, Frankfurter,
Knackwürste, deutsche Salami sowie Brat- und Blutwürste
auch als Konserven in den Regalen zum Verkauf, obwohl Handel und
Industrie eine Rückruf- Aktion versprochen hatten.
[Wurst mit Risiko]
[EU-Kommission fordert Exportstopp]
25.12.2000 (yahoo). Auch Japans Regierung hat heute angesichts der
BSE-Krise ein Importverbot für Rindfleisch, Rindfleischprodukte
und Bullensperma aus der EU sowie aus der Schweiz und Liechtenstein
verhängt. Bereits zuvor hatte Japan die Einfuhr von aus Rindfleisch
und Rinderknochen hergestelltem Tierfutter untersagt.
27.12.2000 (yahoo).
Das Berliner Kaufhaus KaDeWe hat
deutsches Rindfleisch aus dem Sortiment genommen.
22.12.2000 (info-radio).
David Byrne, EU-Kommissar für Verbraucherschutz, forderte heute einen
weltweiten Rückruf von deutschen Wurstwaren, die BSE-
Risikomaterialien enthalten. Byrne verlangt außerdem von Deutschland
einen sofortigen Exportstopp (immediate action) für alle
Fleischprodukte, die mit BSE verseucht sein könnten.
[Wurst mit Risiko]
Byrne sagte, er begrüße zwar die in Deutschland nunmehr getroffenen
Maßnahmen. Aber diese müssten auch für Exporte in
EU- Mitgliedsländer und Drittländer gelten. Hintergrund ist die
Aufforderung von
Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer an die Hersteller, alle
Produkte vom deutschen Markt zu nehmen, die
Separatorenfleisch enthalten.
Inzwischen wurde eine freiwillige Rückruf- Aktion mit Industrie und
Handel vereinbart, da ein Verbot an Gesetzeslücken scheiterte.
[mehr]
Massive Vorwürfe der Schlamperei werden in einem
EU-Untersuchungsbericht gegen Bayern erhoben, das nicht alles getan habe,
um die BSE- Seuche zu bekämpfen. Die bayerische Staatsregierung habe
wissenschaftliche BSE- Fakten nicht ernst genommen. So seien noch 1999 in
75 % aller bayerischen Rinderfutter- Proben
Tiermehle gefunden worden, was
seit 1994 verboten ist. Dennoch
wurden keine Konsequenzen gezogen. Stattdessen startete Bayern unlängst
die inzwischen gestoppte Propaganda- Kampagne
Qualität aus Bayern.
[mehr
[Regierungspannen bei BSE]
[Experten warnten vor bestimmten
Wurstsorten]
20.12.2000 (info-radio/yahoo/ag). Die Bundesregierung hat angesichts der
Dramatik der BSE-Krise nun doch die Rücknahme zweifelhafter
Wurstprodukte durch die Hersteller gefordert. Alle Erzeugnisse mit
sogenanntem Separatorenfleisch,
welches vor dem 1. Oktober gewonnen wurde, sollten unverzüglich
aus den Regalen geräumt werden. Das erklärte heute
Gesundheitsministerin Andrea
Fischer. Dieses Fleisch minderer Qualität wird vor allem bei der
Produktion von Würstchen sowie von Koch- und Brühwürsten
verwendet.
Zuvor war der dritte deutsche BSE-Fall amtlich bestätigt worden.
Außerdem steht in Bayern der Befund für zwei weitere
Verdachtsfälle (Neumarkt und Weilheim/Schongau) noch aus.
[mehr]
[19.12.2000: Keine Rückhol-Aktion
für Wurstwaren]
[Es geht um die Wurst]
21.12.2000 (info-radio). Auch die beiden Verdachtsfälle wurden
heute vom nationalen Referenz-Labor in Tübingen amtlich
bestätigt. Damit gibt es bislang 5 originäre deutsche BSE-
Fälle, davon 4 in Bayern. Die Gesamtanzahl BSE- untersuchter Rinder
teilte heute das Landwirtschaftsministerium nicht mit: Also 5/xxx.000 =
??? Insgesamt wurden in Deutschland seit 1990 11 BSE- Fälle entdeckt.
Die Bundesregierung prüft derzeit einen Rücknahme- Zwang
aller Risiko- Produkte durch deren Hersteller.
[Bayrische Behörden missachteten
jahrelang EU-Vorschriften]
[Doping-Futter]
[Sauereien]
[Viele Versäumnisse]
[Die Schweinerei mit den Medikamenten]
[Antibiotikum im Honig]
[Antibiotika: Generelles Verbot gefordert]
[Antibiotika: Generelles Verbot
gefordert]
[Doping-Futter: Was Bauern
verfüttern dürfen]
[Bayern untersagt
Rinderfutter-Produktion]
[Tiermehl-Futter exportiert]
[Bundeswehr vernichtet Fleisch-Konserven]
[Frankreich rügt deutsche
"Vogel-Strauß-Politik"]
[Hypothesen der BSE-Entstehung und -Verbreitung]
[DIE ZEIT: Rinderwahn Wahnsinn mit Methode]
[Verbraucherschutz in den Sand gesetzt]
[30.12.2000: BSE-Krise rüttelt
Politiker auf]
[EU-Studie zum BSE-Risiko in Deutschland]
[Von verrückten Kühen und
schwarzen Schafen]
[WHO befürchtet weltweite Ausbreitung von
BSE]
[Mehrere 1000 BSE-Fälle in Frankreich?]
[Experten warnten vor bestimmten
Wurstsorten]
[Kommentar:
Erst Rückrufe, dann Rücktritte]
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