8.7.2002 (info-radio/yahoo). Das Hormon MPA (Medroxy- Progesteron- Acetat), mit dem nach Deutschland gelieferte Schweine gefüttert wurden, ist aus Irland als Industrie- Abfall von der amerikanischen Pharma- Firma Wyeth Medica exportiert worden. Dabei handelte es sich um 'abgelaufene' Hormon- Tabletten. Das irische Agrarministeriums in Dublin erklärte dazu, daß die Tabletten ordnungsgemäß als Industrie- Abfall nach Belgien exportiert worden seien.
Der Abfall wurde an die Firma Bioland Liquid Sugar im nordbelgischen Arendonk zur Entsorgung und Unschädlichmachung verkauft. Die Firma Bioland die nichts mit dem gleichnamigen Öko-Verband zu tun hat stellt aus Bonbonabfällen Glucose- Sirup her. Bei Bioland wurden die Hormon- Tabletten durch Auflösen im Glucose- Sirup entsorgt. Dieser hormonbelastete Zucker- Sirup wurde dann an Futtermittel- Hersteller in den Niederlanden als Zusatz zu Schweinefutter sowie an Getränke- Hersteller in Belgien zum Schnäppchenpreis verkauft. [mehr]
Auf den amerikanischen Pharma- Konzern Wyeth kommem jetzt
Schadenersatzforderungen der geschädigten Bauern in Millionenhöhe
zu. Und es verwundert sehr, daß so ein großes Unternehmen
noch dazu ausgestattet mit reichlich Chemie- Know-how nicht
in der Lage ist, ihre eigenen MPA- Produkte ohne Schaden für die
Umwelt selbst zu entsorgen. Oder hätte das den Shareholder-
value zu sehr geschmälert?
[mehr]
8.7.2002 (ard/info-radio).
Niederländische Geflügel- Produzenten behandeln laut einem
britischen Zeitungsbericht Tiefkühl- Hähnchen mit Rinder-
Proteinen. Diese können ein mögliches BSE- Risiko darstellen.
In das Hühnerfleisch werden Lösungen mit Rinder-
Eiweißstoffen injiziert, berichtet heute die Zeitung
The Guardian.
Auf diese Weise nehme das Fleisch mehr Wasser auf und lege künstlich
an Gewicht zu, heißt es in dem Bericht. Mit dieser
betrügerischen Methode könne ein höherer Verkaufspreis
erzielt werden. Das Verfahren wird dem Guardian zufolge seit
mindestens 5 Jahren von verschiedenen Geflügel- Produzenten in den
Niederlanden angewendet.
5.7.2002 (tsp). Das Europa-
Parlament hat sich für eine Verschärfung der
Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel
ausgesprochen. Das Parlament in Straßburg senkte den Schwellenwert,
bis zu dem gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ohne
Kennzeichnung in einem Lebensmittel enthalten sein dürfen, von bislang
1 auf 0,5 %.
Auch GenTech- Futtermittel müssen künftig entsprechend
gekennzeichnet werden. Der EU- Ministerrat muß allerdings den neuen
Richtlinien noch zustimmen, was als nicht sicher gilt. Die Nachweisgrenze
für GVO liegt derzeit bei 0,1 %.
4.7.2002 (tath/sp). Heute wurde ein neuer Lebensmittel-
Skandal bekannt. Aus den Niederlanden wurden rund 2.200 mit einem
verbotenem Hormon gemästete Schweine sowie bis zu 35 Tonnen
Schweinefutter nach Deutschland exportiert. Ein Teil des belasteten
Fleisches soll bereits verzehrt worden sein.
Bereits am 2.7.2002 habe die EU-Kommission Berlin gewarnt, daß 30 bis
35 Tonnen des mit dem verbotenen synthetischen Hormon Medroxy- Progesteron-
Azetat (MPA) belasteten Futters an einen Schweinemäster nach Hannover
geliefert worden seien, sagte heute eine Sprecherin des
Verbraucherschutzministeriums in Berlin. Der Betrieb wurde gesperrt.
Proben seien genommen worden, Ergebnisse seien aber noch nicht bekannt.
MPA unterdrückt die Fruchtbarkeit bei Mensch und Tier.
[mehr]
Und inzwischen steht sogar fest, daß im Mai und Juni 2002 aus den
Niederlanden über 7.000 MPA- Schweine nach Deutschland importiert
worden sind vermutlich sind alle aufgegessen. Zudem sind von den
Niederlanden solche Hormon- Schweine in ganz Europa verkauft worden.
[mehr]
23.6.2002 (sp).
Von Juni 1999 bis August 2000 soll nach einem Bericht des Spiegel (26/2002,
Seite 60) der Agrar- Ingenieur Hans-Ernst B. 15 Monate lang rund
29.000 Tonnen normales Speise- und Futter- Getreide als teure Bio- Ware über
die Berliner Firma
Euro Bio Korn in den Verkehr gebracht haben. Nach den
EU-Ökoregeln sei das Betrug, heißt es.
Die für das Getreide erforderlichen Bio- Zertifikate (Eco-Cert) sollen
gefälscht worden sein. Der bereits einschlägig vorbestrafte B. steht
jetzt in Bad Kreuznach vor Gericht. Der Fall zeige, wie leicht
Betrüger die Lücken im Bio- Kontrollsystem
ausnützen können, heißt es aus Ermittlerkreisen.
[mehr]
18.6.2002 (info-radio/ard).
Mit einer Eil-Verordnung will die Bundesregierung jetzt den
Nitrofen- Grenzwert von bisher 0,01 mg/kg herabsetzen. Künftig darf
Babynahrung höchstens mit 0,005 mg/kg des
verbotenen Nitrofens belastet sein.
Für alle anderen Lebensmittel bleibt es vorerst bei den 0,01 mg/kg.
Die Nachweisgrenze für Nitrofen liegt derzeit bei 0,004 mg/kg.
Beim Acrylamid dem Krebserreger,
der beim Kochen entstehen kann haben bislang weder die
Bundesregierung noch die EU-Kommission Vorsorge- Maßnahmen ergriffen.
Das BgVV schätzt die
Gefährlichkeit von Acrylamid höher als die von Nitrofen ein. Die
Acrylamid- Problematik sei bereits durch wissenschaftliche Publikationen
seit Jahren bekannt, berichtete gestern das ARD- Magazin
Plus-Minus.
Die seit langem geforderte Vorsorge- Maßnahme einer Herabsetzung der
Grenzwerte für die Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung
(E-Smog) wird die Regierung auf Druck der Handy- Industrie
nicht vornehmen. Auch eine unionsgeführte Bundesregierung werde die
derzeit
geltenden E-Smog- Grenzwerte belassen, sagen Politikbeobachter. In der Schweiz
gelten bereits 1/10 niedrigere Grenzwerte als in Deutschland.
[ZEIT-Glosse: Nitrofen, ade,
Nitrufuran, olé]
15.6.2002 (khd/bz/sp).
Nach Infos der Welt haben Hamburger Lebensmittel- Kontrolleure den
verbotenen Stoff Nitrofuran in Geflügel aus Brasilien und in Shrimps
aus Thailand gefunden. Das Anti- Parasitenmittel gilt als krebserregend
und sei noch gefährlicher als das
Nitrofen.
Sämtliche Importe sollen inzwischen vernichtet worden sein.
Unterdessen wurde vorgestern aus Bayern ein Umweltskandal sondergleichen
bekannt. Ein Bauer aus dem fränkischen Neuendettelsau (bei Ansbach)
hat auf Feldern 4000 Tonnen hochgiftige Industrie- Abfälle entsorgt.
Dabei handelt es sich u. a. um das krebserregende Toluol, das Blutgift
Anilin sowie Pyridin und Phenole. Der Sondermüll soll von der
Lufthansa,
Ford und
Agfa stammen, heißt es bei
Spiegel- Online. Der Bauer wurde inzwischen verhaftet.
[mehr]
16.6.2002 (bse-p). Das
Bundesverbraucherministerium hat heute die Nitrofuran- Funde im
brasilianischem Geflügel bestätigt. Allerdings sind in Hessen
mehr als 6,5 Tonnen mit Nitrofuranen belastetes Geflügel- Fleisch aus
Thailand in den Handel gelangt und gegessen worden. Die Behörden
haben zu spät kontrolliert.
[mehr]
[Zum Chaos bei der deutschen
Lebensmittel-Kontrolle]
Wir sind nicht daran interessiert, den Verbraucher zu vergiften.
Wir wollen den Verbraucher gesund ernähren, um ihn länger als
Verbraucher zu erhalten.
Das sagte Wolfgang Jäger, Hauptgeschäftsführer des
Landes- Bauernverbands Mecklenburg- Vorpommern, am 13. Juni 2002 im
Radio "Antenne Mecklenburg- Vorpommern" zu den jetzt bekanntgewordenen
Nitrofen- verseuchten Futterlieferungen von
FUGEMA an die konventionelle
Landwirtschaft.
12.6.2002 (khd/info-radio/tsp).
Bereits am 20. Dezember 2001 lieferte die NSP aus der
Gift-Lagerhalle in Malchin
72 t Nitrofen- vergifteten Normal-Weizen an das Futtermittel- Werk
FUGEMA in Malchin einem
Nachbarn der NSP. Noch Anfang Juni
hatte sich FUGEMA selbst als nitrofen- freier Vorzeige- Betrieb
dargestellt und Unbedenklichkeits- Erklärungen abgegeben.
Dieser Betrieb verdünnte den Giftweizen mit 6.000 t
Weizen, die dann zu insgesamt 50.000 t Mischfutter für Rinder,
Schweine und Geflügel im normalen (konventionellen) Landbau
verarbeitet wurden (1 t = 1000 kg). In einer Rückstellprobe wurden
jetzt 0,346 mg Nitrofen/kg
gemessen, was eine Grenzwert- Überschreitung um das 35-fache ist.
FUGEMA verkaufte das Gift-Futter vorwiegend nach Mecklenburg- Vorpommern
und Brandenburg. In Mecklenburg- Vorpommern wurden deshalb 400 Höfe
vorsorglich bis zu einer Überprüfung gesperrt. In Brandenburg
sind es derzeit 39 landwirtschaftliche Betriebe. Namen werden nicht
genannt, denn das Info- Gesetz, was das ermöglicht hätte, hat die
Union im Bundesrat verhindert.
[mehr]
[Die Gift-Lagerhalle in Malchin]
[Heiße Luft gegen Künast]
Wenn aber hierzulande jemand einen Futtermittel- Betrieb eröffnet,
dann wird offensichtlich von den Behörden fast nichts gecheckt. Und
so ein Betrieb kann dann schon mal bundes- oder europaweit vergiftetes
Tierfutter in den Verkehr bringen, damit auch Lebensmittel vergiften und
die Gesundheit von Millionen ahnungsloser Menschen gefährden. Das
kann doch nicht in Ordnung sein. Wird denn der Staat von der Agrar-Lobby
tatsächlich so stark unter Druck gesetzt, daß jegliche
Rationalität ausgeschaltet ist?
[Künast attackiert Futtermittel-Branche]
9.6.2002 (khd/info-radio).
Aus dem Nitrofen- Skandal konnten
Verbraucher bislang auch lernen, daß Lebensmittel- Hersteller die
verwendeten Rohstoffe meist nur oberflächlich kontrollieren.
Das sei aber ein erheblicher Qualitätsmangel der daraus
produzierten Nahrungsmittel, sagen Verbraucher- schützer.
Offensichtlich hat nur der Bio- Babynahrungs- Hersteller
Hipp eine solide funktionierende
Wareneingangskontrolle. Denn dort fiel zuerst die Nitrofen- Belastung von
Bio- Putenfleisch der Emsteker Firma
Grüne Wiesen auf, was
letztendlich den Nitrofen- Skandal
auslöste.
Anders bei Meica im Ammerland
(Meica macht das Würstchen): Erst im
fertigen Produkt Bio-Putenwürstchen der Marke
Bio-Krusenhof fanden im
April Labors Nitrofen. Meica hatte einen Tip von der Konkurrenz erhalten.
Schon seit September haben die Meica- Würstchen immer wieder
Nitrofen- Spuren enthalten,
schreibt der Spiegel Anfang Juni. Meica hatte dann Ende April eine
bundesweite Rückrufaktion von Tausenden von Wurstgläser organisiert ganz
still und leise.
Nun aber ist urplötzlich ein Wunder geschehen: Niedersachsens
Agrarminister Uwe Bartels
(SPD) verkündete heute in Berlin auf der
Krisensitzung, daß alle
Meica- Würstchen doch einwandfrei gewesen seien. Eine neue
Untersuchung habe keine Nitrofen- Belastung (mehr) ergeben [Ed: honi soit
qui mal y pense].
10.6.2002 (khd/info-radio).
Inzwischen präzisierten die niedersächsischen Agrarier ihre
Aussage. Danach soll es sich bei der neuen Untersuchung um
eine abschließende, amtliche Untersuchung der Bio-
Putenwürstchen handeln. Einzelheiten zum Widerspruch zu den
früheren positiven Meßergebnissen wurden bislang nicht
mitgeteilt. Auf Niedersachsens Homepages war dazu heute morgen keine
Pressemitteilung zu orten.
[Nitrofen auch in Brötchen?]
[Nitrofen-Gerste in Oberbayern gefunden]
7.6.2002 (khd). Gifte wie Nitrofen,
DDT und Lindan haben absolut nichts in Lebensmitteln zu suchen egal,
ob es Bio- oder konventionell erzeugte Nahrung ist. Die EU- Kommission
befürchtet nun, daß in Deutschland die Produktion von
Öko/Bio- Lebensmitteln außer Kontrolle geraten sei.
Denn beim Nitrofen haben wie schon beim BSE deutsche
Kontrolleure allzuoft weggeschaut. Auch kontrollierte hierzulande keiner
die Kontrolleure. Und so konnte das Nichthandeln eines
niedersächsischen Bio- Agrarimperiums, das um die konventionelle
Futter- Mühle GS agri
herum im Oldenburger Münsterland entstand, den Ruf der gesamten Bio-
Branche dem Hoffnungsträger nach der
BSE- Krise ruinieren.
Völlig zu Recht wird deshalb in Brüssel über
Sanktionen nachgedacht.
Bereits am 10. April 2002 wurde dem Haftpflicht- Versicherer der
GS-Agri
der R+V Versicherung in Wiesbaden
ein Gutachten des Chemischen Labors Dr. Wirts & Partner
(Hannover) vorgelegt, worin es heißt: Neben Nitrofen sind
in der am stärksten [mit 15,9 mg/kg] belasteten
[Öko- Futtergetreide-] Probe auch die Pflanzenschutzmittel DDT
und Lindan nachweisbar. Dieses Ergebnis spricht für eine Vermischung
des Öko- Futtergetreides mit belastetem Getreide aus konventionellem
Anbau.
Weder dieser Versicherer, noch der Hersteller dieses Öko-
Mischfutters die GS-Agri, noch der Geflügel- Mäster
Grüne Wiesen, der mit dem
Gift- Futter Bio-Puten aufzog,
informierten die Behörden. Vielmehr verkaufte Grüne Wiesen
weiterhin unverdrossen und wohlwissend noch reichlich Nitrofen- Pute
auch an 7 Kitas in Bremen. Vieles davon ist längst aufgegessen.
Noch am 23. Mai 2002 reden dann Grüne-Wiesen-
Geschäftsführer Averbeck und der Sach- verständige
Henningsen in Emstek darüber, wie sich aus dem Schadenfall
mit dem Nitrofen- Geflügel und gemeint ist damit nicht der
mögliche
Gesundheitsschaden bei Menschen noch das meiste Geld
herausgeholt werden kann. Das geht aus dem im
FOCUS
23/2002 auf Seite 20 dokumentierten Original- Besprechungsprotokoll
hervor. Auch Brüssel hat das gelesen.
Eine wirklich feine Gesellschaft der Öko/Bio-
Agrarindustrie hat sich da neuformiert nach der
BSE- Krise im Cloppenburger- und
Ammerland breitgemacht. Aber auch die Staatsanwälte trödelten
dort, was das Zeug hielt (SPIEGEL
23/2002,
Seite 82).
Und die stark zersplitterten Zuständigkeiten bei der Lebensmittelsicherheit in
Deutschland (die Union mußte ja
1994 das
Bundesgesundheitsamt liquidieren) macht es Profiteuren leicht. Auch
wenn diese wissen, daß Proben durch die die Staats- Labors nicht mehr
auf das verbotene Nitrofen untersucht werden.
Dennoch der Skandal- Gipfel ist: Während bereits mit einem Versicherer
intensiv verhandelt wird, dürfen weiterhin ahnungslose Bio- Bauern
vergiftetes Öko- Futter von GS- Agri kaufen. Keiner kann sie warnen.
Denn die Behörden wissen nichts. Dieses skrupellose Vorgehen der
Wissenden muß jetzt ernste Folgen haben. In einer freien sozialen
Marktwirtschaft ist kein Platz für (Agrar-) Unternehmer, die sich
nicht an geltendes Gesundheits- Recht halten nur weil ihnen Mammon
wichtiger als die Lebensmittelsicherheit für die Bevölkerung ist.
In Brüssel weiß man hoffentlich, was nun zu tun ist.
PS: Was eigentlich ist aus den viele Milchvergiftern aus den
70-er Jahren geworden? Beispielsweise denen aus dem Kreis Groß-
Gerau in Hessen, wo im Januar 1979 in der Milch von 16 bäuerlichen
Betrieben rund um das Chemiewerk Merck hohe, giftige Hexachlorcyclohexan-
Konzentrationen (HCH) aus der Lindan- Produktion gemessen wurde.
[DER SPIEGEL: Gift im Garten Eden]
10.10.2003 (khd). Bis zum Herbst 2003 wurde nicht bekannt,
daß auch nur irgendeine im Nitrofen-Skandal von 2002 falsch handelnde
Person angeklagt geschweige denn verurteilt wurde. Warum ist das
so?
6.6.2002 (khd/sp). Nach einer
Focus-Umfrage haben 54,6 % der Deutschen das Vertrauen in
Bio-Produkte verloren. Die Branche vermeldet bereits einen Umsatzeinbruch
von um die 50 %. Auf Öko- Agrarindustriebetriebe wie
GS-Agri,
Grüne Wiesen usw. kommen nun
sehr hohe Schadenersatzforderungen zu. Aber auch Agrarverbände wie
Naturland und der
Raiffeisen- Verbund haben allen Bio-
Bauern einen Bärendienst erwiesen, indem sie zusammen mit der
Agrarindustrie die Lebensmittelvergiftung durch das seit 12 Jahren
verbotene Nitrofen vor den
Verbrauchern und Kontrollbehörden monatelang verbargen obwohl
geltendes Recht anderes verlangt, heißt es bei
Verbraucherschützern.
Inzwischen ist sicher, daß schon vor 1 Jahr Nitrofen in die
menschliche Nahrungskette gelangte. Die Task- Force beim
Agrarministerium
teilte gestern die Existenz eines Anfang September 2001 hergestellten
Bio- Putenwürstchens des Ammerländer
Produzenten Meica
(Bio-Marke Krusenhof) mit, das
einen Nitrofen- Gehalt von rund 0,04 mg/kg aufwies (Grenzwert 0,01). Da
die Putenaufzucht rund 4 Monate dauert, muß also bereits im Mai 2001
Nitrofen- Futter im Umlauf gewesen sein. Die Lagerhalle in Malchin
scheidet somit als alleinige Quelle aus, da hier erst ab Oktober
2001 Öko- Weizen gelagert wurde. Die Suche nach den Nitrofen- Quellen
soll nun intensiviert werden. Es muß weitere Verursacher geben. Und
wegen der bevorstehenden Bundestagswahlen braucht die Bundesregierung einen
schnellen Erfolg.
[mehr]
5.6.2002 (khd/ag). Das Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
(BgVV) legt Wert auf die
Feststellung, daß das Auffinden
von Acrylamid in Pommes frites, Knäckebrot und Chips kein
neuer Lebensmittel- Skandal sei. Denn das Acrylamid entstehe
(immer) beim starken Erhitzen (Frittieren, Rösten und Backen) von
Lebensmitteln mit einem (hohen) Stärke- Anteil wie bei Kartoffeln und
Getreide.
In der Wissenschaft war die Entstehung dieses Kunststoffes beim Kochen
nicht bekannt. Die meisten chemischen Vorgänge beim Kochen gelten
sowieso wissenschaftlich als unerforscht. Denn das Kochen ist für
Wissenschaftler kein karriereförderliches Forschungsthema. In
Tierversuchen hat Acrylamid Krebs verursacht.
[mehr]
3.6.2002 (khd/tsp/yahoo). Unglaublich! Der Bund (die Treuhand) verkaufte
also Anfang der 90er- Jahre eine mit Giften wie DDT, Lindan und
Nitrofen hochbelastete
Lagerhalle in Malchin bei
Neubrandenburg sozusagen noch nicht einmal besenrein. Denn der
Staub in der 2000 Quadratmeter großen Halle enthält noch heute
u. a. 2 g Nitrofen/kg, wie die Analyse einer Fegeprobe
aktuell ergab. Das liegt um den Faktor 200.000 höher als der
EU- Grenzwert von 0,01 mg/kg. Und das soll wirklich keiner bemerkt
haben?
Dann aber haben diese NSP- Agrar-
Experten noch die Chuzpe, ausgerechnet diese Halle zur Lagerung
von sensiblem Öko- Weizen anzumieten. Ex-Betriebsleiter Werner Haas
sagte heute dem Info-Radio Berlin: Es war bekannt, was hier
früher [zu DDR-Zeiten] gelagert wurde. Die Ignoranz hat fatale
Folgen: Alleine in den von der AVG Stegelitz gelieferten 325,34 Tonnen dort
zwischengelagertem Öko- Weizen wurden später Nitrofen-
Konzentrationen von rund 6,0 bis 16 mg/kg gefunden. Und dieses Nitrofen
gelangte dann übers Geflügel in
Bio-Eier,
Bio-Wurst und
Bio-Geflügel in die
menschliche Nahrungskette.
Danach sind insgesamt 979 bis 2624 kg Staub erforderlich. Hat es
tatsächlich in Malchin eine derartig große Staub-Menge gegeben,
die unters Futter geraten konnte? Der Giftstaub müßte ziemlich
hoch in der Halle verteilt gelegen haben. Oder ist außerdem auch
noch reines Nitrofen unters Öko- Getreide (aktiv) gemischt worden?
Aber von wem und wo? Das müssen nun schleunigst die
Staatsanwälte in Mecklenburg- Vorpommern klären.
[Der Nitrofen-Skandal ist aufgeklärt]
[SPIEGEL: Gift im Garten Eden]
3.6.2002 (info-radio).
Unterdessen weitet sich der Nitrofen-
Skandal aus. Im Raum Paderborn (NRW) wurde heute Nitrofen auch im
Schweinefutter nachgewiesen. Das Futter lieferte
GS-Agri. 200 Öko- Schweine
müssen nun getötet werden.
[mehr]
4.6.2002 (info-radio).
Der Nitrofen-Skandal ist noch längst nicht aufgeklärt. Die
Task-Force teilte heute mit, daß die
NSP- Halle nicht die einzige
Nitrofen- Quelle ist. Denn bei
GS-Agri gibt es Nitrofen-
positive Proben, die nicht mit der Halle in Malchin in Verbindung stehen.
Es muß weitere Orte geben. Außerdem ist ein von der Treuhand
in Auftrag gegebenes Gutachten aufgetaucht, wonach die Malchiner Halle
nicht kontaminiert war.
[mehr]
[Nitrofen schon seit einem Jahr in der Nahrungskette]
1.6.2002 (khd/ag/info-radio).
Eine Woche nach dem Bekanntwerden des
Nitrofen- Skandals steht fest, daß der Verkauf des vergifteten
Öko- Futtergetreides schon Ende 2001 hätte gestoppt werden
können, wenn die privaten Entdecker verantwortungsvoll gehandelt und
sofort die staatlichen Stellen informiert hätten. So aber konnte noch
ein halbes Jahr lang vergiftetes Öko- Futter mit bis zu 15,9 mg/kg
Nitrofen bundesweit an über 100
Bio-Höfe verteilt werden und dadurch auch mit Nitrofen belastete
Bio- Lebensmittel auf den Tischen der Verbraucher landen.
Bislang wurde Nitrofen von den
staatlichen Lebensmittel- Kontrolleuren in Bio- Produkten wie Eier,
Putenwurst, Puten- und Hähnchenfleisch in Niedersachsen, Mecklenburg-
Vorpommern, Nordrhein- Westfalen, Sachsen- Anhalt und Bayern (?)
festgestellt. Die gemessenen Nitrofen- Konzentrationen lagen
zwischen 0,03 und 1,5 mg/kg. Der Nitrofen- Grenzwert beträgt in der
EU 0,01 mg/kg. Es wurden also Grenzwert- Überschreitungen vom 3- bis
zum 150-fachen gefunden.
Gegen den Futtermittel-Hersteller
GS-Agri einem Naturland-Betrieb, der das Gift- Futter in den Verkehr
brachte, wird jetzt strafrechtlich von den Staatsanwälten in Oldenburg
ermittelt. Denn GS-Agri hatte die Nitrofen- Vergiftung monatelang
verschwiegen. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium
verhängte ein Produktions- und Auslieferungsverbot von
Öko- Futter. Indes bestreitet GS-Agri, Nitrofen ins Öko- Futter
gemischt zu haben und hat 15.000 Euro Belohnung für Hinweise
ausgesetzt, die zur Feststellung der Quelle der Nitrofen- Vergiftung
führen.
Durch einen Vorab- Bericht des Spiegel ist seit heute bekannt,
daß das GS-Agri- Futter außer mit Nitrofen auch noch mit 3
ebenfalls verbotenen Pestiziden belastet ist. Die Konzentrationen sollen
aber unterhalb der jeweiligen Grenzwerte liegen.
[mehr]
Heute haben dann die Kontrollbehörden die eigentlich Nitrofen- Quelle
geortet. Es ist die Norddeutsche Saat- und Pflanzgut AG
(NSP) in Neubrandenburg
(Mecklenburg- Vorpommern). Der Betrieb wurde sofort gesperrt.
Einzelheiten wurden noch nicht mitgeteilt. Dieser Futtermittel-
Aufbereiter war bereits beim Verfolgen
des Weges des Stegelitzer Öko-Weizens zur GS-Agri aufgefallen. Er
hatte den nach ökologischen Regeln produzierten Weizen in einer noch
zu DDR- Zeiten mit Nitrofen stark verseuchten Halle in Malchin gelagert.
Den Kontrollbehörden war das bislang nicht aufgefallen.
[mehr]
[Sind das die Schwarzen Schafe?]
[SPIEGEL: Gift im Garten Eden]
10.10.2003 (khd). Bis zum Herbst 2003 wurde nicht bekannt,
daß auch nur irgendeine im Nitrofen-Skandal von 2002 falsch handelnde
Person angeklagt geschweige denn verurteilt wurde. Warum ist das
so?
30.5.2002 (khd).
Die am 22. Mai vom Bundesverbraucherministerium publizierten Zahlen
Durchgeführte BSE-Tests zu den bislang erfolgten
Untersuchungen machen es nun deutlich: Hätte man in Deutschland wissenschaftlich
systematisch nach BSE gesucht, dann wäre BSE mit hoher Wahrscheinlichkeit auch
hierzulande Anfang der 90er-Jahre bei deutschen Rindern entdeckt worden noch vor
der für die Verbraucher riskoreichen Zeit um 1995/96.
Bis zum Dezember 2000 (EU erzwang BSE-Tests) wurden aber nur Rinder auf BSE untersucht,
die als (besonders) auffällig gemeldet (!) wurden, nicht aber alle
not- oder krankgeschlachteten Tiere und solche mit BSE-Symptomen. Die
amtlichen Zahlen
für 2001 besagen, daß in diesen Gruppen (Zeilen 2 + 3 der
Tabelle) im vorigen Jahr
7972 + 184 = 8156 Rinder BSE-getestet wurden. Davon waren dann 31 Tiere BSE-positiv. Im
Jahr 2001 war also im statistischen Mittel auf 263 untersuchte Tieren dieser Gruppen 1
BSE-Fall zu erwarten.
Es gibt keinen plausiblen Grund dafür, daß das in den 90er-Jahren prinzipiell
anders gewesen sein sollte, zumal damals reichlich belastetes Tiermehl aus Großbritannien importiert worden war.
Allerdings stelle sich die Frage, wie es der deutschen Agrar- Industrie angeführt
durch ihre Landwirtschaftsminister Ignatz Kiechle (CSU), Jochen Borchert (CDU) und
Karl-Heinz Funke (SPD) gelingen konnte, jahrelang wissenschaftlichen Sachverstand bei der
Wahl der adäquaten Untersuchungsverfahren total auszuschalten, wollen nicht nur
unabhängige Agrarexperten wissen. [mehr]
28.5.2002 (tsp/info-radio).
Bereits seit Januar 2002 kannten Behörden das Problem von mit
Nitrofen verseuchten Bio- Produkten. Der
Babynahrungs- Hersteller Hipp erhob
schwere Vorwürfe gegen die Kontrollbehörden. Denn seit Anfang
Januar hätten verschiedene staatliche Kontrollinstanzen von den Funden
gewußt, sagte Hipp- Marketingleiter Rainer Tafferner dem Berliner
Tagesspiegel (Seite 1). Doch die Verantwortung sei seitdem
von einer Stelle zur anderen verschoben worden.
Die Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach
(BAFF) habe das verbotene und als
Krebs erregend geltende Nitrofen bereits im Februar 2002 in
Putenfleisch- Proben aus Niedersachsen festgestellt, sagte gestern
Bundesverbraucherministerin
Renate Künast (Grüne) in Brüssel. Aber erst jetzt
verhängten die Behörden für 120 Betriebe ein
vorläufiges Handelsverbot mit dem Gift- Futter und -Fleisch.
Unterdessen wurden bei dem Futtermittel- Betrieb
GS agri in
Schneiderkrug/ Emstek (Niedersachsen) 550 Tonnen vergiftetes Öko-
Futtergetreide ausgemacht, das dennoch von diesem an (Bio-) Höfe
verkauft wurde obwohl er von der Nitrofen- Vergiftung wußte.
Merkwürdig ist zudem, daß nach einer im Internet
publizierten Liste
GS agri zu den Lizenznehmern des Öko- Labels
Naturland gehört.
[mehr]
[Tagesspiegel-Kommentar]
[28.05.2002: Futter für einen Skandal]
[28.05.2002: Bioläden unter Kontrolle]
29.5.2002 (khd). Aus Niedersachsen wird heute bekannt, daß
Nitrofen- Futtergetreide auch an Öko- Schweine- und Rinderzüchter
geliefert worden ist. Insofern kann auch Bio- Milch und Bio- Käse mit
Nitrofen belastet sein.
30.5.2002 (info-radio).
In Hühner- Eiern aus Käfighaltung eines Betriebes in der
Wesermarsch (Niedersachsen), der sich derzeit auf die ökologische
Tierzucht umstellt, wurde das
giftige Herbizid
nachgewiesen. Der betroffene Betrieb erhielt das vergiftete Futtergetreide
ebenfalls von GS agri.
Die SPD- Regierung von
Niedersachsen will nun diesen obskuren Futtermittel-
Hersteller aus dem Landkreis Cloppenburg noch in dieser Woche
schließen. GS-Agri hat 107 Bauernhöfe mit 550 Tonnen
vergifteten Öko- Getreide beliefert.
[31.05.2002: Wer war der Giftmischer?]
27.5.2002 (yahoo).
In der Schweiz ist ein neuer Fall der klassischen Creutzfeldt- Jakob-
Krankheit (CJD) aufgetreten. Dabei handelt es
sich bereits um den 9. Fall in diesem Jahr, wie dem heutigen Bulletin des
Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Bern zu entnehmen ist. Die
betroffene Person ist laut BAG gestorben. Nähere Angaben wurden nicht
gemacht.
Die Zahl der CJD-Fälle war in der Schweiz schon 2001 sprunghaft
angestiegen. Mindestens 19 Fälle wurden bekannt. Im BAG wird an
einer Studie über die möglichen Ursachen dieser Häufung von
CJD- Fällen gearbeitet. Bei CJD handelt es sich um eine mit der
Bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE) vergleichbare, tödlich
verlaufende Krankheit beim Menschen, die ebenfalls durch Prionen verursacht
wird. Die variante Form der Krankheit (nvCJD),
wie sie 1995 in Großbritannien
entdeckt wurde, kam in der Schweiz und Deutschland bislang nicht vor.
25.5.2002 (info-radio).
In einem Agrarbetrieb im niedersächsischen Vechta wurden jetzt rund
100 Tonnen Öko- Weizen gefunden, der mit 6 mg/kg des Herbizids
Nitrofen verseucht ist. Das in den USA entwickelte
Nitrofen ist krebserregend. Deshalb
wurde es 1981 in der Bundesrepublik verboten. Unklar ist derzeit noch, wie das Gift in den
Futterweizen gelangen konnte.
Dieser neue Futtermittel-Skandal könnte sich zum Super- GAU der Öko-
Landwirtschaft entwickeln, denn der vergiftete Weizen wurde überwiegend zur Aufzucht
von Bio- Geflügel verwendet. Belastete Produkte sollen jetzt aus dem Handel genommen
werden. Es sollen mehr als 100 Öko- Betriebe darunter Betriebe von Bioland und
Naturland betroffen sein.
27.5.2002 (info-radio).
Bereits im Dezember 2001 war bei der Wareneingangskontrolle der Firma Hipp
mit Nitrofen belastetes Öko- Putenfleisch entdeckt worden. Hipp hat
dieses Fleisch nicht zu Babykost verarbeitet, aber den Lieferanten
informiert. Die Rückverfolgung der Nitrofen- Spur führte im
März zum vergifteten Öko- Weizen im oldenburgischen Vechta, der
von einer Ex-LPG in Stegelitz (Uckermark) produziert worden sein soll. Bei
einer Kontrolluntersuchung durch die Lebensmittelaufsicht Brandenburgs
wurde in dem Bio- Betrieb jedoch kein Nitrofen im Futter- Weizen
festgestellt. Die Betreiber in Stegelitz vermuten einen Sabotage-
Akt gegen die gesamte Bio- Branche. Denn angesichts der hohen in
Oldenburg gefundenen Gift- Konzentration, könne das Nitrofen nur dem
Öko- Weizen beigemengt worden sein aber wo und durch wen?
[mehr]
28.5.2002 (khd). Der Skandal um das Öko-Futter ist viel
größer. Mindestens 550 Tonnen Nitrofen-
vergiftetes Futter- Getreide sind in den Verkehr gekommen. Besonders in
Mecklenburg- Vorpommern sind Hunderttausende Tiere mit Nitrofen- Futter
verseucht worden. Inzwischen erteilten die Behörden 120 Betrieben ein
Handelsverbot. 230 Tonnen Bio- Fleisch wurde beschlagnahmt, wobei bislang
nicht mitgeteilt wurde, wie hoch die Nitrofen- Konzentration im Fleisch
ist.
Der Bio-Hof in Stegelitz wurde von den Behörden
entlastet. Es wird nun vermutet, daß der vergiftete Öko-
Weizen aus Polen kommen soll. Allerdings verblüfft schon, daß
seit Dezember 2001 also in einem halben Jahr nicht
zweifelsfrei die Herkunft des Nitrofens geklärt werden konnte. Das
ist angesichts moderner Analysetechnik blamabel. Oder wird hier vertuscht?
[mehr]
22.5.2002 (khd/ag). In Rheinland- Pfalz gibt es einen neuen Fall von BSE.
Wie das Umweltministerium in Mainz heute mitteilte, wurde der Rinderwahn
bei einer 1994 geborenen Kuh aus einem rheinland- pfälzischen Betrieb
festgestellt, die in Baden- Württemberg geschlachtet worden war. Es
ist der 8. BSE- Fall in Rheinland- Pfalz und nach offizieller Zählung
der 180. Fall bundesweit. Diese Zählung beginnt erst
Ende November 2000.
Berücksichtigt man alle seit 1992 in Deutschland aufgetretenen BSE-
Fälle, dann sind es bereits 186. Allein in Bayern wurden 79
BSE-Rinder bestätigt, was 42,5 % aller gefundenen BSE-Fälle
darstellt.
[BSE-Fälle 1150 in Deutschland]
[BSE-Fälle 151186 in Deutschland]
[Rinderhaltung in Deutschland]
25.4.2002 (info-radio/ag).
Schwedische Wissenschaftler haben durch Zufall herausgefunden, daß
bei der Herstellung von Pommes frites, Chips, Vollkorn- und
Knäckebrot der äußerst schädliche und krebserregende
Kunststoff Acrylamid entstehen kann.
Die schwedische Lebensmittelbehörde wies gestern in Stockholm auf ein
bislang nicht bekanntes gesundheitliches Risiko hin, berichtet
heute das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin.
In Chips fanden sie Acrylamid in der Konzentration von 980 Mikrogramm pro
Kilogramm. Bei Pommes frites schwankte die Konzentration je nach dem Grad
der Erhitzung beim Frittieren zwischen 201 und 1104 Mikrogramm pro
Kilogramm.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
sieht als zulässige Höchstmenge für Menschen die Einnahme
von 1 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht und Tag an.
Die Lebensmittelbehörde erklärte, das von ihr angenommene
Krebsrisiko in den betroffenen Nahrungsmitteln führe allein in
Schweden statistisch zu jährlich einigen hundert
Todesfällen. [mehr]
15.3.2002 (khd). Bereits im Herbst 2001 führte
die Bundesregierung im
Die Preise sind gemessen an Preisen in Öko- Läden
sehr günstig. So kosten beispielsweise:
300 g Bio- Buttergemüse 99 Cent (3,30 Euro/kg),
250 g Bio- Butter 1,29 Euro,
200 g Bio- Sahne 59 Cent,
1 Liter Bio- Vollmilch 79 Cent,
500 g Bio- Vollkornbrot 65 Cent.
Bio- Fleisch wird allerdings nicht angeboten und wird auch künftig
nicht angeboten werden, da dieses auf dem Markt knapp ist.
[05.09.2001:
Bio-Siegel soll Öko-Produkte aus der Nische holen]
20.2.2002 (yahoo/info-radio). Mehr
Sicherheit für den Verbraucher sollten die BSE- Tests bringen. Aber
seit Januar mußten bereits 12 private Labors in Bayern, Baden-
Württemberg, Rheinland- Pfalz sowie in Bremen geschlossen werden. Sie
hatten entweder keine Genehmigung oder beim BSE- Testen derart gepfuscht,
daß man keinerlei Vertrauen mehr in die Ergebnisse haben konnte.
Nach einer Prüfung durch mehrere europäische Referenzlabors
bleiben nach ersten groben Schätzungen in Bayern etwa 20.000 BSE-
Tests und in Baden- Württemberg 10.000 Tests ungültig. Die
Gesamtsumme der fehlerhaften Tests in Rheinland- Pfalz und Bremen muß
noch ermittelt werden.
Nach den Zahlen aus 2 Bundesländern müßte das Fleisch von
etwa 30.000 Rindern zurückgerufen werden. Jedoch sei ein Teil bereits
in den Handel gelangt und verzehrt worden, teilte das Verbraucher-
Ministerium mit. Nur das noch in Kühlhäusern gelagerte Fleisch
könne sichergestellt werden. Bisher sind infolge der mangelhaften
Tests mehr als 2.600 Tonnen Rindfleisch beschlagnahmt worden.
[14.01.2002: Künast
befürchtet Schlamperei und Betrug]
15.2.2002 (rtl). In Frankreich ist ein 30-jähriger Mann an der neuen
Variante der Creutzfeldt- Jakob- Krankheit (nvCJD)
gestorben. Er ist der 4. Franzose, der an der tödlichen Hirnschwamm-
Krankheit starb, die durch den Verzehr von Rindfleisch BSE- kranker Rinder
übertragen wird.
Die Familien zweier an der Krankheit gestorbener Männer fordern von
der französischen Regierung eine Entschädigung von 400.000 Euro.
Sie beschuldigen die früheren Premierminister, zwischen 1988 und 1996
nicht adäquat auf die Risiken reagiert zu haben. Vor allem werfen sie
ihnen vor, den Import von britischem Rindfleisch und
Tiermehlen nicht gestoppt zu haben.
In Großbritannien und Irland sind bereits mehr als 100
überwiegend jüngere Menschen an nvCJD gestorben.
[Tödliche nvCJD auch in Deutschland
erwartet]
4.2.2002 (ag/sp). In Bayern gibt es schon mal einen
Amtsstempel für falsch auf BSE getestetes Rindfleisch. Nun ermittelt
die bayerische Staatsanwaltschaft gegen ein Laborunternehmen in Passau.
Dieses hatte rund 40.000 BSE- Tests bei einer amtlich nicht zugelassenen
Zweigstelle im fränkischen Westheim durchführen lassen. Dabei
wurde in 270 Fällen nicht eindeutig geklärt, ob die
Schlachtrinder mit BSE infiziert waren.
[mehr]
Der bayerische Verbraucherminister Eberhard Sinner (CSU) hat inzwischen die
Test- Schlampereien bestätigt. Und der Spiegel berichtet in
seiner neuesten Ausgabe (6/2002), daß in Mecklenburg- Vorpommern
bereits seit Juli 2001 Fleisch verkauft wurde, das in dem nicht
zugelassenen Labor der Firma Milan in Westheim getestet worden war.
Amtstierärzte, die im Auftrag der Landesregierung arbeiten, haben die
entsprechenden Dokumente abgestempelt.
Sinner hat dagegen vor dem bayerischen Landtag erklärt, die ihm
unterstellten Ärzte sind erst im Dezember auf das Westheimer Labor
aufmerksam geworden. Die Südfleisch, Deutschlands
drittgrößter Fleischproduzent, wirft dem Minister laut
Spiegel vor, das Fleisch von rund 39.000 Schlachtrindern zu
spät zurückgerufen zu haben. Das Unternehmen könne wegen
der Schadensersatzansprüche seiner Kunden in erhebliche finanzielle
Schwierigkeiten geraten.
[9.2.2002: BSE-Tests: Pfusch aus
Profitgier?]
15.2.2002 (khd). Die Meldungen über den Test- Pfusch in
privaten Laboren nehmen kein Ende. So hat es neben Bayern auch in Baden-
Württemberg, Rheinland- Pfalz und Bremen Tausende fehlerhafte BSE-
Tests gegeben. Deutschland drohen deshalb Rückforderungen von
EU-Mitteln. Verbraucherschutzministerin Künast (Grüne)
erwägt jetzt ein Verbot privater BSE-Labors.
26.1.2002 (sp). Belgische Hühnerfarmen sind mit
Futter beliefert worden, daß den Krebs erregenden Stoff PCB enthielt.
Mehr als 20.000 möglicherweise verseuchte Tiere wurden bereits
geschlachtet und gelangten teilweise in den Einzelhandel. Damit
bahnt sich in Belgien erneut ein Lebensmittelskandal an. Hühnerfutter
eines Betriebs aus dem belgischen Ort Roulers sei mit giftigem
PCB verseucht worden, teilte die nationale
Behörde für Lebensmittelsicherheit mit. Die Behörde habe
Vorsichtsmaßnahmen getroffen und schätze die Gesundheitsgefahr
als begrenzt ein.
Das Futter wurde nach bisherigen Erkenntnissen an 19 Hühnerfarmen
geliefert. Vor einer Woche habe einer dieser Betriebe 18.000 Hühner
geschlachtet. Die Tiere wurden größtenteils eingefroren, einige
gelangten aber auch in den Handel. Nach bisher unbestätigten Proben
wurden erhöhte PCB- Werte ermittelt. Ein anderer Betrieb tötete
über 2000 Tiere, die nach Proben erhöhte Werte des PCB aufwiesen.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, daß Tiere aus den mittlerweile
blockierten 19 Betrieben in den Export gingen. Die Verseuchung, deren
Ursache bisher unbekannt ist, wurde bereits am 18. Januar entdeckt, aber
jetzt erst öffentlich gemacht. Laut der belgischen
Lebensmittelbehörde ist der Grad der Verseuchung nicht mit der
während der Dioxin- Krise von
1999 vergleichbar.
15.1.2002 (heise). Der elektronische Tierpaß könnte
noch in diesem Jahr in Deutschland zum Großeinsatz kommen. Im
Februar beginnt ein dreimonatiger Feldversuch mit 200 Tieren, bei dem
Chiphersteller Infineon mit dem Bundesland Schleswig- Holstein
zusammenarbeitet. Danach könnten tausende Schweine und Rinder mit dem
besonderen Knopf im Ohr versehen werden.
Auf den sandkorngroßen Chips mit Antenne, die in Ohrmarken eingebaut
werden, können die Daten zu Geburtstag, Herkunftsort, Abstammung,
Befütterung, Impfungen und Gesundheitsstatus verschlüsselt
gespeichert werden. Die Daten lassen sich an Schleusen und mit
Handlesegeräten auslesen, aber nur von befugten Personen
verändern. Dadurch soll ein lückenloser und
fälschungssicherer Herkunftsnachweis der Tiere ermöglicht
werden.
Der im elektronischen Tierpaß verwendete RFID- (Radio Frequency
Identification) Chip kann nach Angaben der Siemens- Tochter Infineon auch
in Ausweise, Eintrittskarten und Waren sowie Verpackungen jeder Art
integriert werden. Der Chip kann etwa 2 DIN-A4-Seiten Text speichern.
1.3.2002 (sp). In den USA arbeitet in Florida die Firma
Applied Digital Solutions an einem
ähnlichen ID-Chip dem
VeriChip. Dieser
reiskorngroße Minichip wurde bereits an rund 5 Millionen Haustieren
getestet. [mehr]
7.1.2002 (yahoo).
Die Zahl der BSE-Fälle in der Schweiz ist im vergangenen Jahr im
Vergleich zu 2000 um 9 auf 42 Fälle angestiegen. Zwischen dem 8.
Dezember und Jahresende wurden 5 neue Fälle gemeldet, wie das
Bundesamtes für Veterinärwesen
(BVET) in Bern mitteilte. Die
Zunahme gegenüber dem Vorjahr war vor allem auf Fälle
zurückzuführen, die bei freiwilligen Untersuchungen entdeckt
worden waren. Diese wurden im Jahr 2001 massiv ausgeweitet und umfassten
knapp 150.000 Rinder. Dabei wurden 13 BSE- Erkrankungen entdeckt. Im
Vorjahr waren lediglich gut 5000 normal geschlachtete Rinder freiwillig auf
BSE untersucht worden.
Das BVET untersucht seit Anfangs 1999 im Rahmen des Untersuchungsprogrammes
sämtliche verendeten, getöteten und notgeschlachteten Kühe
sowie eine Stichprobe von normalgeschlachteten Kühen auf BSE. Im Jahr
2001 wurden so 29 BSE- Fälle entdeckt, gegenüber 33 im Vorjahr.
22.10.2001 (hb/tsp). Schwere Kritik an der EU übt jetzt der
Europäische Rechnungshof in einem Sonderbericht. Danach wurde die
Ausbreitung von BSE durch die Untätigkeit in den
EU-Mitgliedsländern sowie durch eine schleppende Gesetzgebung in
Brüssel gefördert. Insbesondere sei die Beseitigung der
BSE- Risikomaterialien um nahezu
4 Jahre verschleppt worden, heißt es in dem Bericht für das
Europa- Parlament.
[mehr]
23.10.2001 (khd). Bereits im Dezember 1996 schlug die EU-
Kommission aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse vor, daß EU-weit
BSE-Risikomaterialien von
Rindern, Schafen und Ziegen, die älter als 1 Jahr sind, nicht mehr zu
Lebensmitteln und Tierfutter verarbeitet werden sollen. Aber die
EU-Landwirtschaftsminister verhinderten seit dem immer wieder diese sinnvolle
BSE- Vorsorgemaßnahme. Erst zum 1. Oktober 2000 konnten diese
Vorsorgemaßnahmen eingeführt werden.
Deutschland gehörte mit seiner einflußreichen Agrar- Lobby zu
den Hauptbremsern. So
begrüßten im Dezember 1996 der Deutsche Bauernverband (DVB) und
Landwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) den EU-Beschluß, wonach
die Verarbeitung von Riskomaterialien vom Rind wie Hirn, Rückenmark
und Milz nicht verboten wird. Schließlich sei ja Deutschland
BSE-frei, hieß es damals.
20.10.2001 (yahoo).
In der Schweiz sind in diesem Jahr bisher 29 Fälle von Rinderwahnsinn
entdeckt worden. Die drei jüngsten Fälle betrafen je ein Tier in
den Kantonen St. Gallen, Luzern und Jura. Das teilte heute das Bundesamt
für Veterinärwesen (BVET)
in Bern mit. Zwei Fälle wurden bei freiwilligen Untersuchungen nach
Normalschlachtungen entdeckt, im dritten Fall erfolgte die Diagnose nach
einer Krankschlachtung im Rahmen des amtlichen Untersuchungsprogramms.
19.10.2001 (yahoo).
Britische Forscher, die Schafhirne auf BSE testen sollten, haben
versehentlich 4 Jahre lang Kuhhirne untersucht. Das gab heute die
britische Regierung zu. Wissenschaftler, Opposition und Medien reagierten
mit Kritik, Spott und völligem Unverständnis.
Die Ergebnisse der nun völlig wertlosen Studie, wonach BSE auf Schafe
übertragbar sein sollte, hätten nach Berichten der britischen
Medien zur Abschlachtung von Millionen Schafen führen und einen
Milliardenschaden verursachen können. Der Fehler wurde demnach erst
2 Tage vor der geplanten offiziellen Präsentation des Berichts
entdeckt.
[mehr]
16.10.2001 (info-radio). In Deutschland muß bis 2040 mit 300 bis 600
Fällen der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-
Krankheit (nvCJD bzw. vCJK oder BSE beim Menschen) gerechnet werden.
Das haben Wissenschaftler des
Paul- Ehrlich- Instituts (PEI) und des
Robert- Koch- Instituts (RKI) im Auftrag des
Bundesgesundheitsministerium abgeschätzt. Solche Hochrechnungen seien
aber mit großen Unsicherheiten behaftet, hieß es
heute bei der Vorstellung der Studie Strategie Blutversorgung angesichts von
vCJK in Berlin. Für Großbritannien werde von bis zu
6000 nvCJD- Fällen ausgegangen. Dort seien bislang 110 Menschen an
nvCJD erkrankt bzw. gestorben.
Bei den bis 2040 erwarteten nvCJD- Erkrankungen handelt es sich um Menschen,
die sich vor den staatlichen Sicherheitsmaßnahmen also vor
2001, als Deutschland noch als BSE-frei galt durch verseuchtes
Rindfleisch infiziert haben könnten. Die Infektionskette sei jetzt
mit dem Tiermehl- Verfütterungsverbot
und dem Bann von BSE-
Risikomaterialien unterbrochen.
[SPIEGEL:
Blutkonserven nicht hundertprozentig sicher]
13.10.2001 (sp). Nach einer Alarmmeldung der
Europäischen Kommission wegen BSE- Verdachts bei Schafen bereiten sich
jetzt sämtliche Lebensmittel- und Agrarbehörden in der EU auf die
mögliche Vernichtung von Millionen Schafen vor. Damit einhergehen
könnte ein Verkaufsverbot von Lammfleisch, auch Ziegen- und
Schafsmilch- Produkte könnten vom Markt genommen werden.
[mehr]
[Lammfleisch aus Neuseeland ist
unbedenklich]
17.10.2001 (khd). Das Bundesverbraucherschutzministerium hat
heute mit einer Pressemitteilung über den Stand bei
der Einschätzung des TSE-Risikos bei Schafen informiert.
19.10.2001 (sp). Peinlich hoch 5! Wie heute in London
bekannt wurde, unterlief den britischen Experten, die im Auftrag der
Regierung eine mögliche BSE- Übertragung auf Schafe untersuchen
sollten, ein geradezu unglaublicher Fehler. Sie verwendeten jahrelang
falsche Proben. Statt Schafhirne untersuchten die Wissenschaftler die von
Rindern, wie ein Sprecher des Londoner Ministeriums für Lebensmittel
und Landwirtschaft (MAFF) heute
einräumte. Das hätten inzwischen DNA- Tests erwiesen.
[mehr]
Jeder Produzent von Nahrungsmitteln kann das Siegel beantragen und
kostenlos benutzen wenn er sämtliche
Kriterien der
EU-Verordnung einhält. Hersteller, die das
Bio-Siegel mißbrauchen, müssen mit einer Strafe von 30.000 Euro
rechnen. Das neue Bio-Siegel soll dem Verbraucher künftig
unverwechselbar Einheitlichkeit, Klarheit und Orientierung geben: Das
ist ein Bio-Produkt.
[Kriterien des neuen
Bio-Siegels]
[Pressemitteilung]
23.8.2001 (ag/info-radio). Die Umweltschutzorganisation
Greenpeace warnt vor den
Gefahren durch belastete Meeresfrüchte (Shrimps) aus Südost-
Asien. Sie fordert einen sofortigen Importstopp. Nach entsprechenden
Funden in Nordrhein- Westfalen bestehe die Gefahr, daß Zucht- Shrimps
mit dem Antibiotikum Chloramphenicol belastet seien, was für den
Verbraucher auch in geringen Konzentrationen gefährlich sei.
Chloramphenicol kann das Knochenmark verändern und damit Leukämie
(Blutkrebs) auslösen.
22.8.2001 (mopo). In Deutschland hat sich 9 Monate nach dem
Bekanntwerden des 1. originären BSE-Falls die Zahl der
bestätigten BSE- Fälle auf 101 erhöht. Heute gab das
bayerische Verbraucherschutzministerium den
100. und 101. Fall von Rinderwahn
bekannt. Die Rinder stammten aus Schwaben. Mit 49 kranken Rindern ist fast die Hälfte
aller BSE- Fälle in dem Freistaat aufgetreten.
In deutschen Haushalten ist dennoch die Panik um das Rindfleisch verflogen.
Die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle
(ZMP) in Bonn geht jetzt davon aus,
daß sich der Rindfleischabsatz schon bald den Zahlen aus
BSE-freien Zeiten nähert.
20.8.2001 (sda). Im Kampf gegen BSE sieht EU-Verbraucherkommissar David
Byrne weiterhin keinen Grund zur Entwarnung. Wachsamkeit ist
weiterhin geboten, vor allem bei der Umsetzung der Schutzgesetze,
sagte Byrne der Bild am Sonntag. Allein in den ersten 6 Monaten
dieses Jahres seien in der EU 664 neue BSE-Fälle gemeldet worden. In
Deutschland stehe der 100. Fall unmittelbar bevor.
[mehr]
Das Bundesverbraucherschutzministerium kündigte unterdessen an,
künftig auch Wild- und Schafsfleisch auf BSE untersuchen zu lassen.
Die Forschung habe gezeigt, daß eine Übertragung von BSE auch
auf Wildtiere sowie Schafe möglich sei.
[BSE bei Schafen drohen neue
Massenschlachtungen?]
17.7.2001 (yahoo). In der Schweiz ist erstmals eine Katze von einer
BSE- ähnlichen Krankheit befallen worden. Wie das Bundesamt für
Veterinärwesen (BEVT)
mitteilte, litt das Tier an der schwammartigen Gehirnerkrankung
FSE, die dem Rinderwahn BSE ähnelt. Die
kranke Katze war wegen starker zentralnervöser Störungen
eingeschläfert worden. An der Universität Bern wurde
anschließend die Diagnose aufgrund einer Gehirn- Untersuchung
gestellt.
In Großbritannien, wo FSE 1990
erstmals beobachtet wurde, sind bis heute rund 90 Fälle aufgetreten.
Ein Fall wurde 1995 in Norwegen, indem bislang kein BSE aufgetreten ist,
und ein weiterer 1996 bei einer Katze im Fürstentum Liechtenstein
bekannt. Auch bei exotischen Wildkatzen wie Puma, Ozelot, Gepard,
Löwe und Tiger wurde bereits FSE diagnostiziert.
Nach bisherigen Kenntnissen ist der FSE-Erreger mit demjenigen der BSE sehr
nahe verwandt. Die FSE wird zu den übertragbaren Prionen- Krankheiten
gezählt. Laut BVET stellen Katzen mit FSE für Menschen dennoch
keine Gefahr dar, da die Ansteckung nur über die Nahrungskette
erfolgen könne. Als wahrscheinlichste Infektionsursache wird wie bei
BSE die Verfütterung von
Risikomaterial vermutet.
10.7.2001 (khd/ag). Ende 2000 hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder
die Präsidentin des Bundesrechnungshofes Hella von Wedel beauftragt,
nach Schwachstellen beim Verbraucherschutz und der Bekämpfung von BSE
auf allen politischen Ebenen zu
suchen.
Die Rechnungshof-Chefin stellte heute ihren Bericht in Berlin vor. Auch
nach der Einrichtung des Verbraucherschutzministeriums existiert in
Deutschland noch immer ein Dschungel der Kompetenzen.
[mehr]
[Kompletter Bericht]
2.7.2001 (sp). Bei der Diagnose von Hirnkrankheiten bei
Mensch und Tier sind Wissenschaftler möglicherweise einen
entscheidenden Schritt weitergekommen. Im Urin von Menschen, Kühen
und Hamstern finden sich Eiweiße, die den Erregern der Creutzfeldt-
Jakob- Krankheit und des Rinderwahnsinns (BSE) sehr stark ähneln.
Der Nachweis dieser nur leicht veränderten Form der krankmachenden
Prionen ist Forschern des Agnes-Ginges- Zentrums für Neurogenetik in
Jerusalem gelungen. Dies könnte die Diagnose der Hirnkrankheiten
verbessern, schreiben die Wissenschaftler im amerikanischen Fachblatt
Journal of Biological Chemistry. Der vorab im Internet
veröffentlichte Beitrag soll in einer der kommenden Ausgaben
erscheinen.
Die Forscher hatten Hamstern Prionen gespritzt, fanden aber nach
270 Tagen keine Anzeichen der Hirnkrankheit. Dies spreche unter anderem
dafür, daß die nun beschriebene Prionen- Form einen anderen
Krankheitsmechanismus habe, heißt es in dem Bericht weiter.
Der Nachweis der nun beschriebenen Prionen ließe sich aber
womöglich zur Entwicklung einer Diagnose von Hirnkrankheiten bei Tier
und Mensch einsetzen lange bevor erste Anzeichen der Leiden sichtbar
würden. Bislang ist der sichere Nachweis dieser Krankheiten erst
durch die Untersuchung von Hirngewebe nach dem Tod möglich.
6.6.2001 (khd). Die industriell produzierten Fertigmahlzeiten
für Kleinkinder weisen allgemein eine hohe Qualität auf. Zu
diesem Ergebnis kommt der Ratgeber Kleinkinder der
Zeitschrift Öko-Test.
Das Magazin hat jetzt 30 verschiedene Fleischgerichts- Gläschen
untersucht. Alle Produkte wurden als empfehlenswert
eingestuft.
Keine Baby-Mahlzeit wies BSE-
riskante Zutaten wie Hirn oder Nervengewebe aus der Umgebung des
Rückenmarks auf. Auch fanden die Tester in keinem Produkt
Rückstände von Pestiziden oder einen zu hohen Anteil an Salzen.
Minuspunkte erteilte Ökotest nur für die
Verpackung, da die Deckeldichtungen aller Gläschen PVC enthielten.
Nun wird's teurer
16.7.2002 (bse-p). Heute wurde durch eine Mitteilung der irischen
Regierung bekannt, daß die Hormon- Tabletten von der Firma Wyeth
Medica doch nicht ordnungsgemäß nach Belgien exportiert worden
sind. Der Industrie- Abfall wurde falsch deklariert, um so die Meldung bei
den Behörden zu vermeiden. Insgesamt sollen 2,5 Tonnen MPA- Pillen
nach Belgien gelangt sein.
Lebensmittel-Kontrolleure schliefen
5.7.2002 (khd/heuj). Festzuhalten ist, daß die
deutsche
Lebensmittel- Kontrolle das MPA- Problem nicht selbst erkannte. Erst
ein Hinweis aus Brüssel brachte die Behörden hierzulande auf
Trab. Gibt es denn nirgends Wareneingangs- Kontrollen? Oder wurde hier
erneut vertuscht?
Das aktuelle Zitat
Quelle:
Spiegel-Online, 13.6.2002.
Warum man den Verbraucher nicht vergiften sollte:
Die Futtermittel-Branche muß an die
staatliche Leine
14.6.2002 (bse-p). Veranstaltet eine kleine Bürgerinitiative
mal ein Straßenfest, dann müssen die eigenen Verkäufer von
Würstchen mit Salat selbstverständlich einen gültigen
Gesundheitspaß haben. Und das wird dann auch von der lokalen
Behörde zumindest in Berlin peinlich genau geprüft.
Auch konnte nach der BSE-Krise
angenommen werden, daß alle ihre Lektion gelernt haben
insbesondere die deutsche Futtermittel- Wirtschaft als BSE- Verursacher.
[DIE ZEIT: Die große Bio-Illusion]
[FOCUS: EU droht mit Sanktionen]
[31.05.2002: Niedersachsen nimmt sich Agrar-Firma vor]
[31.05.2002: Interview mit Verbraucherministerin Künast]
[31.05.2002: Sind das die Schwarzen Schafe?]
Rahmen der BSE- Abwehr ein
allgemeines Bio- Siegel für ökologisch produzierte
Nahrungsmittel ein. Bisher gab es eine ganze Reihe von Öko-
Siegeln wie beispielsweise die Fleisch-
Gütesiegel, die aber von den einzelnen Handelsketten vergeben
werden. Das machte die Orientierung für Verbraucher schwer. Jetzt
sind die ersten Waren mit dem staatlichen Bio- Siegel im Handel
erhältlich.
Die zur
Tengelmann- Gruppe gehörende bundesweite Kette
PLUS (Mülheim an der
Ruhr) macht jetzt Furore mit dem Angebot einer (fast) kompletten Palette
von 24 Bio- Produkten. Unter der Marke
BIOBIO bietet der Discounter von
der Milch, Joghurt, Sahne, Süßrahm- Butter bis hin zu Nudeln,
Tiefkühl- Gemüse und Vollkornbrot viele Nahrungsmittel mit dem
neuen, staatlichen
Prüfsiegel an.
BIOBIO
gibt's bei
Plus.
[15.01.2002:
Bio-Siegel Kontrolle garantiert]
[16.04.2002:
Durchbruch für das Bio-Siegel]
[09.02.2002: BSE-Tests: Pfusch aus
Profitgier?]
[20.02.2002: Künast will
Länder für fehlerhafte BSE-Tests haftbar machen]
[Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums:
Sicherheit von Blut, Blutprodukten, Arzneimitteln und Medizinprodukten im
Angesicht der BSE-Krise]
5.9.2001 (info-radio). Hatte die Agrarwende bislang weitestgehend im
Verborgenen stattgefunden, bekommt sie jetzt ein öffentliches Gesicht.
Verbraucherministerin
Renate Künast (Grüne) hat heute in Berlin das angekündigte
Siegel für ökologisch erzeugte Lebensmittel vorgestellt: Ein
grünes Sechseck mit dem Text Bio nach
EG-Öko-Verordnung.
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