30.7.1999 (yahoo). Das Chemische Untersuchungsamt in Speyer hat nach Hinweisen auf eine Dioxinbelastung in Tongruben erste Ergebnisse von Lebensmitteluntersuchungen vorgelegt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums von Rheinland-Pfalz wurden acht Fleischproben von Kaninchen und Lämmern untersucht, deren Futter den belasteten Ton als Bindemittel enthalten hatte. Dabei wurden erhöhte Dioxingehalte festgestellt. Die gemessenen Werte liegen jedoch unterhalb der Eingriffsgrenze für belgische Produkte. [mehr]
23.7.1999 (info-radio/rtbf/yahoo). In Belgien sind gestern von den Behörden weitere 200 Schweinebetriebe geschlossen worden. Nach einem Bericht der Zeitung "De Margin" fanden Lebensmittelkontrolleure in einigen Zuchten das 50fache des erlaubten PCB- Wertes. Die Gesundheitsbehörden ordneten außerdem an, nun auch mageres Schweinefleisch von bestimmten Tieren zu beschlagnahmen. Zu Beginn der Dioxin-Krise Ende Mai war nur sehr fettes Schweinefleisch aus dem Handel genommen worden. Grund für die neuen Maßnahmen ist der Nachweis des Umweltgiftes PCB im Schweinefleisch. Bis zu 80.000 Tonnen Fleisch sollen jetzt vernichtet werden.
Die unter Quarantäne gestellten Höfe haben offensichtlich noch im Februar und März verseuchtes Futter erhalten. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, daß das Dioxin- und PCB-haltige Futter nur im Januar ausgeliefert worden war. Ministerpräsident Guy Verhofstadt sagte, die Quelle der Verseuchung sei bei den neuen Fällen dieselbe wie im Januar: die Futtermittelbetriebe Verkest und Fogra. Deshalb gebe es keine neue Form der Verseuchung. Bislang sind die Behörden davon ausgegangen, daß nur im Januar 1999 mit Dioxin verseuchtes Futtermittel ausgeliefert wurde.
Nach dem neuen Skandal um dioxinhaltiges Tierfutter in Belgien hat die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn (Grüne) die deutsche Fleischwirtschaft aufgefordert, vorerst keine Schweine aus Belgien zu schlachten. Dies sei eine vorsorgliche Empfehlung, erklärte die Ministerin heute in Düsseldorf. Eine behördliche Anordnung wäre nur auf Basis amtlicher Fakten zulässig, die ihr aber nicht vorlägen. Von den belgischen Behörden seien keine Informationen zu erhalten gewesen.
25.7.1999 (tsp). Noch 800 Schweinezüchter warten in Belgien
auf Laboruntersuchungen, bevor sie ihre Produkte wieder verkaufen
dürfen. Bis zum September hofft die neue Regierung den Dioxin-
Skandal bewältigt zu haben. Belgiens Premierminister Guy Verhofstadt
bezifferte den Gesamtschaden der belgischen Landwirtschaft auf über 5
Mrd. DM. Unterdessen wird auch vermutet, daß ein Teil des
erhöhten Dioxin/PCB- Gehalts in belgischem Tierfutter
möglicherweise auf die verseuchte
Tonerde (Kaolinit) aus Deutschland zurückzuführen
sei.
19.7.1999 (info-radio/ag). EU- Agrarkommissar Fischler hat heute als
erste Konsequenz aus dem belgischen Dioxin-Skandal ein Aktionsprogramm
für mehr Sicherheit von Tierfutter vorgestellt. Damit soll der
EU-Kommission die Möglichkeit gegeben werden, bei akuten
Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier sofort einzugreifen.
16.7.1999 (info-radio/tsp/ag). Die Aufhebung des Exportverbotes für
britisches Rindfleisch wird von deutschen Verbraucherschützern und
Politikern massiv kritisiert. Sie forderten vor allem die Anwendung eines
Schnelltests. Großbritannien solle dazu verpflichtet werden, vor dem
Export von Rindfleisch einen solchen Test anzuwenden.
Dazu erklärte gestern das Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz in Berlin (BgVV),
daß der BSE- Schnelltests der Firma Prionics bei Schlachtrindern
nicht geeignet sei. Die Tests seien sinnlos, weil dieser BSE-Nachweis bei
Tieren nicht anschlage, die weniger als 30 Monate alt seien.
Einen eigenen Test hat das Bundesinstitut bislang aber nicht entwickelt.
In der Schweiz wird der Prionics-Test auch bei 20 Monate alten Rindern
erfolgreich eingesetzt.
15.7.1999 (ag/bz). Der Skandal um dioxinhaltiges Tierfutter weitet sich
aus. Die Landesregierung von Baden- Württemberg teilte heute in
Stuttgart mit, daß in 11 Futtermittelproben Dioxin- Werte von 1,5 bis
39 Pikogramm pro Gramm Futter gefunden wurden. Das Dioxin sei über
das Mineral Kaolinit aus drei rheinland-pfälzischen Tongruben in das
Tierfutter gelangt. Die gemessenen Werte gelten als nicht
gesundheitsschädlich. Sie seien aber aus Gründen des
Verbraucherschutzes unerwünscht. Kaolinit dient bei der
Tierfutterherstellung als Trägersubstanz für Vitamine. Wie aber
die Dioxine ins Kaolinit kamen, teilte die Behörde nicht mit.
[mehr]
20.7.1999 (yahoo). Nach Funden dioxinhaltigen Tierfutters in
mehreren Bundesländern ist jetzt auch in Sachsen-Anhalt belastetes
Futter entdeckt worden. Es enthalte Kaolinit-Ton aus einer Grube in
Rheinland-Pfalz, teilte das Agrar- ministerium in Magdeburg mit. Wo die
Futtermittel bereits verfüttert wurden, würden Produkte wie
Butter, Rohmilch oder Talg untersucht. Bislang ergaben die Proben keine
erhöhten Dioxinwerte. Unterdessen verbot Hessen wegen erhöhter
Dioxinwerte in Tierfutter mit Kaolinit-Ton dessen Vertrieb.
14.7.1999 (tsp/yahoo). Mehr als drei Jahre nach dem BSE-Skandal hat heute
die EU- Kommission das Exportverbot für britisches Rindfleisch zum 1.
August 1999 aufgehoben. EU- Agrarkommissar Franz Fischler sagte, alle
notwendigen Schritte [Ed: wirklich alle?] seien eingeleitet worden, um
sicherzustellen, daß Rindfleisch aus Großbritannien frei von
der Hirn- und Nervenkrankheit BSE sei. Auch solle künftig nur
knochenloses Fleisch von Rindern exportiert werden, die nach August 1996
geboren wurden. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits verboten, Fleisch- und
Knochenmehl aus Rinderkadavern zu verfüttern.
Das für den Export bestimmte britische Rindfleisch darf nur aus
ausgewählten Schlachthöfen stammen. Zudem wurden genaue
Ausfuhrkriterien festgelegt, die sicherstellen sollen, daß
ausschließlich unverseuchtes Fleisch auf den Weltmarkt gelangt. Der
anerkannte Schnelltest von Fleisch auf BSE-Befall wie in derzeit die
Schweizer Handelskette Migros
einführt ist nicht vorgesehen, obwohl in
Großbritannien auch heute noch täglich neue BSE- Fälle
auftreten. Eine Kennzeichnung des britischen Fleisches soll es erst ab 1.
Januar 2000 geben. Der BSE- Skandal hat nach Schätzungen
Ausfälle und Einkommenseinbußen in Höhe von insgesamt
über 11 Mrd. DM verursacht.
Der Verzehr von Rindfleisch war seit März 1996 stark
zurückgegangen, nachdem die britische Regierung einen Zusammenhang
zwischen dem Verzehr verseuchten Rindfleisches und einer neuen Variante der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) beim Menschen für wahrscheinlich
erklärt hatte. Etwa 40 Menschen starben bislang an der CJD- Variante.
[mehr]
[Der Rinderwahn in Europa in Zahlen]
13.7.1999 (yahoo). In Geflügelfleischwürstchen aus Belgien
wurden erneut erhöhte Dioxin- Werte festgestellt. Das
Düsseldorfer Umweltministerium berichtete, eine der Proben habe einen
Dioxingehalt von 11,5 Pikogramm pro Gramm Fett aufgewiesen. Die
gesetzliche Obergrenze liegt hier bei lediglich 5 Pikogramm. Andere Proben
von Leberpastete, Schinken und Hühnerleber wiesen dagegen nur eine
geringe Dioxin- Belastung auf.
7.7.1999 (ard-135/ag). Nach dem noch immer nicht restlos aufgeklärten
belgischen Dioxin- Skandal hat jetzt die Schweiz die Einfuhr eines deutschen
Viehfutterzusatzes wegen Dioxin- Verdachts gestoppt. In Tonerde, die in
Rheinland- Pfalz zu Mischfutter verarbeitet wird, wurden erhöhte
Dioxin-Werte festgestellt. Eine Gesundheitsgefährdung von
Menschen gebe es aber nicht, heißt es.
[mehr]
1.7.1999 (yahoo). Das Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
(BgVV) in Berlin gibt Entwarnung: Nur bei
einem Bruchteil der in Deutschland untersuchten Lebensmittel wurden
überhöhte Dioxin- und PCB-Werte gefunden. Unter 412 von
Länderbehörden getesten Proben fanden sich nur 18 mit
erhöhten Dioxinwerten und 13 mit Werten oberhalb der Grenzwerte
für PCB teilte das BgVV gestern mit. Es handelte sich wohl eher
um eine virtuelle Aufregung, sagte BgVV- Sprecher Jürgen Kundke
nach Auswertung der Labortests. Sofern erhöhte Werte gefunden wurden,
lagen sie nach BgVV- Angaben um das fünf- bis siebenfache über
dem Eingreifwert. Nach
Ansicht von
Experten sind diese erhöhten Dioxinwerte nicht
gesundheitsgefährdend.
Unterdessen schätzt die belgische Regierung den durch den Dioxin-
Skandal entstandenen wirtschaftlichen Schaden auf rund 60 Milliarden Franc
(3 Mrd. DM). Wie das Kabinett nach einer Sitzung am Mittwoch mitteilte,
schultern die Landwirte die Hälfte der Verluste, die andere
Hälfte trägt die Lebensmittelindustrie. Der Staat will die
Kosten für die Vernichtung der dioxin- verseuchten Tiere und
Nahrungsmittel übernehmen. Wie belgische Zeitungen berichten,
beläuft sich diese Summe auf 6,3 Milliarden Franc.
1.8.1999 (tsp). In einem
Tagesspiegel-Interview "Ich habe keine Angst vor englischen
Rindfleisch" (Seite 23) erklärte heute die Europa- Abgeordnete Dagmar
Roth-Behrendt (SPD) zur Frage, ob Wachstumshormone im Rindfleisch
schädlich seien: Vertreter vom BgVV behaupten: Wenn ich einen
Liter Milch trinke, dann hätte ich genauso viele Östrogene zu mir
genommen. So etwas zu sagen, ist grob fahrlässig und
unverantwortlich.
30.6.1999 (yahoo). In Belgien und der Schweiz sind neue Fälle von
Rinderwahn festgestellt worden. Das belgische Fernsehen RTBF berichtete
gestern, das betroffene Tier stamme von einem Bauernhof in Chimay im
Süden des Landes und sei bereits mit den anderen Rindern seiner Herde
getötet worden. Es handelt sich um den neunten BSE- Fall in Belgien,
den zweiten allein in diesem Jahr.
Nach Angaben des Schweizer Bundesamts für Veterinärwesen
(BVET) von heute wurde im Kanton
Zug ein BSE-Fall vom BAB-Typ im Zuge des neuen
Überwachungsprogramms entdeckt. Die Zahl der BSE-Fälle im
laufenden Jahr erhöht sich damit auf 23, verglichen mit 14 im ganzen
letzten Jahr. Seit dem erstmaligen Auftreten der Bovinen Spongiformen
Enzephalopathie (BSE) in der Schweiz von Ende
1990 sind insgesamt 305 Fälle registriert worden.
28.6.1999 (info-radio/ag). Die NRW- Umweltministerin Bärbel Höhn
(Grüne) will jetzt bei der EU-Kommission durchsetzen, daß nur
auf BSE-Befall getestetes britisches Rindfleisch exportiert werden
darf. In Großbritannien träten noch immer Fälle des
Rinderwahns auf. In diesem Jahr waren es bereits 1.483 Tiere. Und nach
der Anerkennung dreier Schnelltests durch die EU-Kommission Ende voriger Woche
gebe es keinen Grund mehr, auf solche Tests zu verzichten, sagte Höhn.
[mehr]
27.6.1999 (info-radio/ag). In Belgien sind 68 Betriebe für
Schweineaufzucht wegen des Verdachts auf dioxinverseuchtes Futter
vorübergehend geschlossen worden. Wie die belgischen Fernsehsender
RTBF und RTL-TVI heute berichteten, wurden die Ferkel von Zuchtbetrieben
gekauft, in denen mit mutmaßlich belastetem Futter gemästet
worden sei. Laut RTBF stieg die Zahl der im Zusammenhang mit dem Dioxin-
Skandal stillgelegten Unternehmen damit auf 670, darunter zahlreiche
Fleisch- und Geflügelbetriebe. Die Verseuchung zahlreicher tierischer
Produkte in den vergangenen Wochen auf dioxinbelastetes Tierfutter der
beiden Fettschmelzen Verkest und Fogra zurückzuführen.
24.6.1999 (yahoo). In Peru ist in einer aus Belgien importierten Ladung
Milchpulver Dioxin entdeckt worden. Das Pulver war bereits im März
eingeführt worden. Nach Angaben des peruanischen
Gesundheitsministeriums in Lima wurde die Vergiftung entdeckt, bevor mit
der Verteilung der 128 Tonnen Milchpulver begonnen wurde. Die Lieferung
war für ein Hilfsprogramm für Arme gedacht.
23.6.1999 (info-radio/ag). Im belgischen Dioxin-Skandal wird weiter
über die genaue Ursache der Verseuchung gerätselt. Die Probleme
gehen nach Erkenntnissen der Ermittler von der Fettschmelze im wallonischen
Bertrix aus. Sie soll verunreinigtes Fett an die Futtermittelhersteller
geliefert haben. Verseuchtes Fett wurde womöglich auch über die
Firma Fogra nach Spanien geliefert. Nach Angaben belgischer Medien ist
auch weiterhin unklar, wodurch das Fett verseucht wurde und ob
dies fahrlässig oder vorsätzlich geschah.
22.6.1999 (info-radio/ag). In Hessen und Rheinland-Pfalz ist erneut
dioxinverseuchtes Geflügel- und Schweinefleisch entdeckt worden.
Wie das hessische Sozialministerium mitteilte, fanden
Lebensmittelkontrolleure in den belgischen Produkten Dioxin- Werte, die bis
um das 6fache über der zulässigen
Grenze lagen. Das Schweinefleisch war am 4. Juni bei einer Kontrolle
im Kreis Cochem- Zell zur Untersuchung mitgenommen worden. Die hessische
Lebensmittelaufsicht entdeckte die Belastung in Fleisch, das für
Geflügel- Hamburger verwendet werden sollte.
In Brüssel gibt es inzwischen neue Erkenntnisse zu dem Skandal. Die
Staatsanwaltschaft ließ die Inhaber der bislang verdächtigten
Futtermittelfirma Verkest wieder frei. Statt dessen geht die Justiz in
Gent jetzt davon aus, daß ein Zulieferer von Verkest, die
Recyclingfirma Fogra aus Bertrix in Wallonien (Südbelgien), der
eigentliche Verursacher ist. Er soll Fette mit Alt- Motorölen
verpanscht haben und für die Futtermittel- Produktion angeboten haben.
Diese dioxinhaltigen Fette sollen nie analysiert worden sein.
[mehr]
19.6.1999 (yahoo).
Nach dem Dioxin- und
Coca-Cola-Skandal in Belgien fordern die
deutschen Verbraucherverbände eine europaweite Pflicht zur
Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln. Verbraucher und Lebensmittel-
Kontrolleure müßten wissen, wo welches Produkt erzeugt worden
sei, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der
Verbraucherverbände, Anne-Lore Köhne, der Neuen Osnabrücker
Zeitung. Die Produktion müsse von der Ladentheke bis zur
Herstellungsstätte zurückverfolgt werden können. Das
europäische Lebensmittelrecht habe eine sehr gründliche
Durchforstung nötig. EU- Inspektionen müßten Schwachstellen
in der Lebensmittelüberwachung schonungslos aufdecken.
19.6.1999 (sda).
Das BVET gab in dieser Woche zwei
neue Fälle von Rinderwahnsinn bekannt. Dabei handelt es sich um Tiere
aus Ställen in den Kantonen Bern und Waadt. Beide BSE-Fälle
wurden im Zuge des neuen Überwachungsprogramms diagnostiziert und sind
BAB-Fälle. Im laufenden Jahr sind damit
bereits 22 BSE-Fälle von Rinderwahnsinn entdeckt worden.
18.6.1999 (yahoo).
Dioxin-Eier aus Belgien sind jetzt auch in Mecklenburg- Vorpommern
nachgewiesen worden. Die Eier seien bereits Anfang Juni in verschiedenen
Supermärkten des Landes aus den Regalen genommen worden, teilte
gestern das Schweriner Landwirtschaftsministerium mit. Die gesamte
Lieferung belgischer Eier sei aus dem Handel gezogen worden. In Hessen
wurde Dioxin in belgischem Geflügelfleisch gefunden. Das
Wiesbadener Sozialministerium berichtete gestern abend, in einem Hamburger
aus Geflügelfleisch und einer Hühnerbrustpastete seien
Dioxinwerte festgestellt worden, die oberhalb des
Eingriffswerts von 5 pg lägen. Bei dem
Hamburger waren es 37,7 pg. Von den ausgelieferten 3.712 kg dieses
Produkts seien insgesamt nur 15 kg verkauft worden. In der Pastete wurden
9,8 pg Dioxin nachgewiesen. Dagegen seien Proben von flüssigem
Vollei, flüssigem Eidotter und Schweinefleisch aus Belgien nicht zu
beanstanden gewesen, hieß es.
18.6.1999 (yahoo). Amerikanische Forscher haben eine neuartige
Gehirnkrankheit entdeckt, die zu Schlaflosigkeit und Halluzinationen
führt und mit dem Tod des Patienten endet. Die als Sporadische
Tödliche Schlaflosigkeit bezeichnete Erkrankung wird Studien
zufolge von deformierten Proteinen, den
Prionen, ausgelöst. Anders als die bei
Tieren als BSE bekannte Erkrankung könne diese Schlaflosigkeit jedoch
nicht durch infiziertes Fleisch übertragen werden, hieß es jetzt
im New England Journal of Medicine. Statt dessen seien
womöglich spontane Mutationen in Nerven- oder Hirnzellen für die
Krankheit verantwortlich, vermuteten die Forscher der Case Western Reserve
University im US-Staat New Hampshire. Erblich sei die Erkrankung nicht.
Bislang wurde die tödliche Schlaflosigkeit dem Bericht zufolge erst
bei sechs Patienten festgestellt. Vermutlich sei jedoch bei zahlreichen
weiteren zuvor eine falsche Diagnose gestellt worden. Eine Heilung ist
bislang nicht möglich.
17.6.1999 (yahoo). Frankreich fordert nach den Skandalen um
Coca-Cola und
Dioxin-Hühner aus Belgien die Gründung eines
internationalen wissenschaftlichen Rates für sichere Nahrung.
Staatspräsident Chirac will den Vorschlag auf dem G8-Gipfel in
Köln einbringen, der morgen beginnt. Gestern hatte auch der
zweitgrößte europäische Lebensmittel- Produzent Europas,
Kraft Jacobs Suchard, Konsequenzen aus dem belgischen Dioxin-Skandal
gefordert. Bernhard Huber, der Vorsitzende der Geschäftsleitung,
forderte in Bremen mehr Kompetenzen für die Europäische Union bei
der Lebensmittelüberwachung. Der Dioxin- Skandal, ergänzte der
Marketing Direktor des Unternehmens, Christian Köhler, habe die
Behörden in Deutschland und im übrigen Europa teilweise offenbar
absolut überfordert, die Reaktionen seien sehr unprofessionell
erfolgt.
21.6.1999 (yahoo). Mit seiner Forderung nach Einrichtung einer
weltweiten Kontrollbehörde blitzte Frankreich auf dem G8-Gipfel in
Köln ab. Den USA und Kanada Hauptgegner des Vorschlags
warf Staatspräsident Chirac vor, aus rein kommerziellen
Interessen das EU-Verbot hormonbehandelter Kälber und Rinder
unterlaufen zu wollen.
16.6.1999 (yahoo). In der Schweiz ist erstmals seit vier Jahren die mit dem
Rinderwahnsinn verwandte Traber- Krankheit
(Scrapie) wieder aufgetaucht. Ein
Widder in einem Stall im Oberhasli erkrankte an der Seuche. 19 weitere
Schafe im gleichen Stall wurden getötet. Bei dem im Berner Oberland
erkrankten dreieinhalbjährigen Widder handelte es sich um den siebten
Fall von Scrapie in der Schweiz, wie das Bundesamt für
Veterinärwesen (BVET)
bekanntgab.
Scrapie gehört wie der Rinderwahnsinn und die Creutzfeldt-Jakob-
Krankheit beim Menschen (CJD) zu den
Prionen- Krankheiten und verläuft stets
tödlich. Die Diagnose des Hirns des Widders habe den Scrapie-
Verdacht bestätigt. Das erkrankte Tier war am 19. November 1995 im
Kanton Luzern geboren worden und über mehrere Stationen im Jahre 1997
zum letzten Tierhalter gelangt. Bei den Abklärungen der
Infektionsursache will das BVET auch die Frage klären, ob es sich beim
Erreger um Prionen vom Typ BSE handelte. Eine Übertragung des
Rinderwahnsinns vom Rind auf Schafe wurde bisher nur experimentell
nachgewiesen.
16.6.1999 (ard/sfb). In Baden- Württemberg ist jetzt auch in
Truthahnfleisch aus Belgien Dioxin gefunden worden. Wie das
Landwirtschaftsministerium in Stuttgart mitteilte, ist bei einer Probe ein
Wert von 29 pg/g Fett festgestellt worden, Damit überschreite diese
Probe den Grenzwert von 5 pg nach der
Eilverordnung.
Außerdem wurde in dem Truthahnfleisch auch PCB mit einer 9fachen
Grenzwertüberschreitung gemessen.
In Österreich ist dioxinverseuchtes Tiermehl entdeckt worden. Eine
Legehennenfabrik wurde deswegen geschlossen und 25.000 Eier beschlagnahmt.
Vom Dioxinskandal sind bislang 12 Futtermittelbetriebe in Europa betroffen.
Die eigentliche Ursache der Dioxin-Vergiftung ist noch immer nicht
ermittelt.
12.6.1999 (sbz/yahoo).
In belgischen Hühnern und Eiern ist nun auch das Umweltgift
PCB gefunden worden. Unabhängige Experten
hatten das bereits vermutet. Die gemessenen Konzentrationen betragen bis
zu 40 mg (1 mg = 0,001 g), was bei Eiern eine Grenzwert- überschreitung
von um das 2000fache bedeutet. Damit sei klar, daß Sondermüll
von einer Futtermittel-Mafia
systematisch über die Nahrungskette entsorgt werde, vermutet heute die
"Saarbrücker Zeitung". Die
belgische Regierung habe bislang keine genauen Angaben über die
Höhe der gefundenen PCB- Werte mitgeteilt, erklärte gestern die
Bundesregierung in Bonn.
[mehr]
Dennoch versucht die belgische
Regierung zwei Tage vor der Parlamentswahl, einen schnellen
Schlußstrich unter den Vergiftungs- Skandal zu ziehen.
Ministerpräsident Jean-Luc Dehaene sagte gestern: Ich bin
davon überzeugt, daß sich kein Dioxin mehr in den Lebensmitteln
befindet. Nun müssen wir die EU noch davon überzeugen, daß
unsere Tests keine weiteren Probleme ergeben haben. Vom bereits
gefundenen PCB erwähnte Dehaene nichts. Die meisten Futtermitteltests
hätten keine Spuren des krebserregenden Gifts ergeben. Auch
lägen jetzt Listen über Firmen vor, die garantiert
sicheres Geflügel, Eier, Rind- und Schweinefleisch liefern
könnten, erklärte Dehaene.
Trotz der belgischen Versicherung, daß heimische Fleisch- und
Milchprodukte völlig in Ordnung seien, gibt die
EU-Kommission in der Dioxin- Affäre noch keine Entwarnung.
EU- Agrarkommissar Franz Fischler betonte am Freitag, so lange die Ursache
der Dioxin- Verseuchung nicht geklärt sei, bleibe das Vermarktungsverbot
für Geflügel, Eier, Rind- und Schweinefleisch sowie Milchprodukte
in Kraft. EU-Experten sowie die Öffentlichkeit (Internet) warteten
gestern noch immer darauf, daß die belgische Regierung ihnen eine
Liste mit rund 14.000 Lebensmittel- und Futtermittelherstellern
aushändigte, die mit dem dioxin- verseuchten Fett in Berührung
gekommen waren.
[Der Mensch wird zum Endlager]
[Neues Gift im Fleisch aus Belgien]
14.6.1999 (khd). Gestern haben die belgischen Verbraucher mit ihrer
Regierung abgerechnet. Sie wurde abgewählt, auch wegen des
Dioxin-Skandals. Regierungs-Chef Dehaene trat heute zurück.
10.6.1999 (info-radio/adn/yahoo). Die Bundesregierung hat gestern die am
Montag angekündigte
Eilverordnung erlassen. Danach gilt ein totales Verkaufsverbot auch
für deutsche Lebensmittel, die (belgische) Dioxine enthalten
könnten. Diese deutsche
Rechtsverordnung ist zur
Umsetzung der EU- Vorgaben notwendig. Dennoch kritisierte das die
Bundesvereinigung der
Deutschen Ernährungsindustrie (BVE + BLL) als politischen
Schnellschuß. Denn es sei wissenschaftlich
erwiesen, daß der Konsum dioxinhaltiger
Nahrung über einen gewissen Zeitraum
ungefährlich sei, sagte BVE-
Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Horst gestern in Berlin [Ed:
daß sich aber die giftigen Dioxine im Organismus kumulieren, hat der
Chef- Lobbyist wohl vergessen].
Im Pariser Gesundheitsministerium hat man den Ernst der Lage hingegen
verstanden. So wie man pflanzenfressende Tiere nicht mit Fleisch
füttern dürfe, könne man Hühnern
kein Schmieröl geben. Jedes Kind versteht
das, ist heute in
"Le Monde" zu lesen.
[mehr]
[Lebensmittelkontrollen nur nach
Vorankündigung]
8.6.1999 (info-radio/yahoo). Nur anderthalb Wochen nach dem strikten
Handelsverbot für Hühner und Eier wegen des Dioxin-Skandals hebt
Belgien dieses ab morgen rechtzeitig zu den Wahlen am kommenden
Sonntag zum großen Teil wieder auf, obwohl die Ursache der
Dioxin- Vergiftung des Tierfutters weiterhin unklar ist. Noch bis Mitternacht
sollen drei Viertel aller belgischen Geflügelbetriebe eine
Unbedenklichkeits- bescheinigung erhalten. Dies sei nunmehr
möglich, weil eine "Schwarze Liste" der über 1000
Geflügelbetriebe vorliege, die möglicherweise Dioxin-verseuchtes
Futter [1060 Tonnen wurden produziert] verwendet haben, sagte heute
Regierungschef Dehaene in Brüssel. Wegen der Versäumnisse hat
sich Belgien inzwischen bei der EU entschuldigt.
[mehr]
In Deutschland ergaben die Untersuchungen von Eiern und
Geflügelfleisch aus Belgien bisher keine bedenklich
erhöhten Dioxin-Werte. Nur in Brandenburg seien Eier mit
deutlich höheren Konzentrationen entdeckt worden. Es sei jedoch nicht
sicher, ob dies wirklich auf den belgischen Skandal zurückgehe, sagte
Brandenburgs Agrarminister Fritsch (SPD)
[Ed: zur Ursache siehe neuesten SPIEGEL].
9.6.1999 (khd/yahoo). In Baden-Württemberg wurde bei einer
Probe ein Wert von 8,27 Pikogramm (1 pg = 1 billionstel Gramm) pro Gramm
Fett (Toxizitätsäquivalent) festgestellt. Damit
überschreite diese Probe den empfohlenen Grenzwert von 5 Pikogramm,
hieß es. In Belgien wurden Werte von 781 bis 958 pg gemessen. In
der kommenden Woche werden weitere Meßergebnisse erwartet. Belgien
hat bis heute 22 Uhr die "Schwarze Liste" noch nicht im Internet
publiziert. Die Regierungs-Liste der Geflügelbetriebe, die
verseuchtes Futter verwendet haben, war noch nicht vollständig. Nach
neuen Angaben erhöht sich die Zahl der betroffenen Betriebe auf 1500,
fast die Hälfte aller Hühnerbetriebe.
[8.6.1999: Statement der Regierung
Belgiens]
7.6.1999 (info-radio/ag). Die belgische Staatsanwaltschaft teilte heute in
Brüssel mit, daß die Dioxin- Vergiftung des Tierfutters nicht
zufällig habe geschehen können. Die Vergiftung könne nicht
Folge eines Lecks in einem Öltank bei der Firma Verkest in Deinze
gewesen sein, wie das bislang von den Ermittlern angenommen wurde. Damit
wächst der Verdacht auf eine gezielte Verpanschung des Tierfutters mit
dioxinbelasteten technischen Fetten aus Geldgier. Unterdessen hat die
Deutsche Bundesregierung ihre
Sicht zum Dioxin- Skandal
dargelegt.
[SPIEGEL: Lebensmittel: Zugabe aus
Sondermüll]
6.6.1999 (info-radio/ag). Die EU- Kommission hat wegen des Dioxin-
Skandals EU-weit nun auch ein Verkaufsverbot für Rind- und
Schweinefleisch aus Belgien verhängt. Damit hat die Behörde das
bereits für Hühner, Eier und Eiprodukte geltende Verbot
ausgedehnt, da auch an Rinder und Schweine Dioxin-haltiges Futter
verfüttert worden ist. Für die EU-Staaten ordnete die Kommission
an, daß alle belgischen Schweine- und Rindfleisch- Produkte
aufgespürt, aus dem Handel genommen und vernichtet werden müssen.
Die Ursache der Dioxin- Vergiftung ist weiterhin unklar.
5.6.1999 (tsp/yahoo). Die eigentliche Ursache der Dioxin-Verseuchung von
Nahrungsmitteln ist noch immer ungeklärt. EU-Agrarkommissar Fischler
mochte gestern "kriminelle Taten" nicht mehr ausschließen. Sicher
ist hingegen, daß der belgische Fettverarbeitungs- betrieb Verkest NV
in Deinze bei Gent illegal tierische Fette mit billigeren
Recycling- Fetten vermischt hat, ohne dies seinen Abnehmern darunter
Hersteller von Tierfutter mitzuteilen. Denen wurde die Mischung als
"rein tierisches Fett" verkauft.
Die inzwischen verhafteten Firmeneigentümer Lucien und Jan Verkest
haben zwar die Fälschung der Lieferpapiere zugegeben, wollen aber von
einer Dioxinverseuchung der verwendeten Fette nichts gewußt haben.
Nach Auskunft der belgischen Staatsanwaltschaft weist alles darauf hin,
daß das Dioxinproblem bei Verkest entstanden ist. Dennoch werde
derzeit auch untersucht, ob thermisches Öl, das während der
Produktion zur Erhitzung der Fette verwendet wird, versehentlich in die
für die Viehfutterproduzenten bestimmten Fette gelangte. Insgesamt
wurden 80.000 kg dioxin- verseuchtes Fett an mindestens 10 belgische Firmen
geliefert, die es zu Tierfutter für Geflügel, Schweine und Rinder
verarbeiteten.
[Belgisches Fleisch weltweit
geächtet]
[Liste der belgischen
Tierfutter-Hersteller]
4.6.1999 (khd). Der Dioxin-Skandal
wirft nun reichlich Fragen auf. Viele davon sind aber bislang noch immer
nicht öffentlich beantwortet worden. Die Verbraucher wollen aber zum
Beispiel erfahren:
Wieso wurden die (belgischen) Dioxine und PCB nicht schon
längst durch (deutsche) Behörden bei der laufenden
Lebensmittelüberwachung aufgespürt?
Wie heißen die mit Dioxinen und PCB vergifteten
Lebensmittel im einzelnen, und wie heißen deren Hersteller?
Führen diese Hersteller wegen der Sorgfaltspflicht gegenüber den
Verbrauchern genaue Wareneingangskontrollen durch?
In welchem Umfang werden welche Fette Tierfutter als
Wachstumsbeschleuniger zugesetzt?
Und führt das zu einer natürlichen Ernährung der damit
versorgten Tiere?
Kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß Alt-Fette oder
-Öle aus industrieller Vorverwendung vielleicht sogar
Motorenfette (Mineralöle, Hydrauliköle) mit Tierfutter
verpanscht wurden?
Von welchen Industrie-Fetten ist bekannt, daß sie warum Dioxine
und PCBs enthalten?
Was passiert eigentlich in Deutschland mit alten (verbrauchten)
Frittierfetten?
3.6.1999 (ag/usenet). Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit
(BAG) und das Bundesamt für
Veterinärwesen (BVET) nahmen
heute zu den Schweizer Aspekten des Dioxin- Skandals
Stellung. Zwar bestehe keine akute Gesundheitsgefährdung
für Konsumenten, aber wegen der Langzeitwirkung der
Dioxin-Gifte wurde eine öffentliche Warnung erlassen, der den
Rückzug aller Produkte aus dem Handel verfügt.
Alle Firmen hätten zudem eine Sorgfaltspflicht gegenüber der
Kundschaft zu erfüllen. Um die mögliche Langzeitbelastung der
Bevölkerung durch verarbeitete Produkte auf ein Minimum zu reduzieren,
wurde der Lebensmittelhandel aufgefordert, alle zwischen dem 1. Januar und
dem 1. Juni dieses Jahres importierten Eier, Eierprodukte und
Hühnerfleisch als "nicht genußfähig" aus dem Verkehr zu
ziehen. Dies gelte auch für daraus in der Schweiz hergestellte
Folgeprodukte, heißt es in der BAG- Warnung.
Um die Informationsbedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen, werden
die Schweizer Bundes- behörden ab morgen (4.6.1999) die spezielle
Internet- Site "www.dioxin.admin.ch"
einrichten, die laufend über alle identifizierten Produkte
informieren wird. In Deutschland suchen Verbraucher im Internet nach einer
solchen staatlichen Informationsquelle bislang vergeblich. Womöglich
haben die deutschen Behörden Angst vor Regreßforderungen und
vergessen darüber die Interessen der Bevölkerung. Oder sie
können noch immer nicht mit dem Internet umgehen, vermuten
empörte Verbraucher.
[Schweizer Behörden informieren
mit Namensnennung]
5.6.1999 (tsp). Heute hat die belgische Regierung eine
"Schwarze Liste" der vermutlich mit Dioxinen vergifteten
Lebensmittel veröffentlicht. Diese Informationen sind auch im
Internet unter
"www.minsoc.fgov.be" weltweit
abrufbar. Wo aber bleibt der deutsche Dioxin-Service im Internet?
Zuständig wären wohl das Bonner
Gesundheitsministerium (Grüne) und das
Landwirtschaftsministerium
(SPD).
2.6.1999 (ag/bvet). Die Schweiz zeigt mit ihrem neuen Kontrollprogramm bei
Rindern (BSE-Schnelltest der Firma
Prionics), wie dringend notwendig die laufende Überprüfung des
Rindfleisches ist. In der zweiten Mai-Hälfte wurden drei weitere
Fälle von Rinderwahnsinn in den Kantonen Luzern, Nidwalden und Bern
entdeckt. Damit erhöht sich die Zahl der BSE-Fälle im laufenden
Jahr auf 20, teilte heute das Schweizer
Bundesamts für
Veterinärwesen (BVET) in Bern mit.
Seit Anfang März werden alle verendeten oder wegen
Gesundheitsproblemen getöteten und alle krank geschlachteten Kühe
mit dem BSE-Test untersucht. Die Hälfte aller im laufenden Jahr
ermittelten Erkrankungen wurden im Rahmen dieses Programms entdeckt. Es
handelt sich in allen Fällen um Tiere, die nach dem Fütterungsverbot
von Tiermehl geboren wurden (BAB-Fälle).
Seit dem ersten Auftreten der Seuche in der Schweiz Ende 1990 wurden 302
Fälle von Rinderwahnsinn registriert.
2.6.1999 (bz/info-radio). Sie schwiegen und vertuschten
monatelang, wie beim BSE. Belgiens Regierung wußte
schon seit Monaten von den verseuchten Hühnern und Eiern. Und so
nahmen sie in Kauf, daß sich Menschen mit dem tödlichen
Dioxin mit Langzeitwirkung vergifteten.
Alles, um vor den belgischen Wahlen am 13. Juni als Saubermänner
dazustehen. Auch wurde jetzt sehr deutlich, daß die staatliche
(vorbeugende) Lebensmittelüberwachung allerorten nicht
funktioniert. Sie hat das Dioxin in den Nahrungsmitteln nicht gefunden!
Offenbar wurde in einer Fettschmelzerei bei Gent (Firma Verkest)
dioxinverseuchtes Fett als Wachstumsbeschleuniger ins Futter
gemischt. Nachdem dann eine hohe Sterblichkeit bei Hühnern
aufgefallen war, entdeckte bereits am 19. März ein holländisches
Labor das Gift im Futter und erstattete Anzeige. Dennoch warnte das
belgische Landwirtschaftsministerium weder die Öffentlichkeit noch die
Nachbarländer.
[mehr]
[Belgiens Regierung
informiert]
[Amtliche Chronologie]
29.5.1999 (info-radio/rtl/ag). Das belgische Gesundheitsministerium hat
gestern angeordnet, die gesamte einheimische Produktion von
Hühnerfleisch und Eiern vom Markt zu nehmen. Die Hühnerprodukte
sollen mit hochgiftigen Dioxinen verseucht
sein. Eine Lieferung von Fetten/Ölen der belgischen Firma De
Brabander an neun Hersteller von Hühnerfutter hat diese Dioxine
enthalten. Das verseuchte Fett sei auch an einen französischen und
einen niederländischen Produzenten geliefert worden, berichtete der
Fernsehsender RTBF. Vergiftete
Hühnerprodukte seien "auf keinen Fall nach Deutschland" gelangt.
Das Gesundheitsministerium in Brüssel betonte weiter, es handele sich
um "eine reine Vorsichtsmaßnahme". Die Gefahr einer ernsten
Erkrankung von Verbrauchern bestehe nicht. Die Regierung stellte 350
Hühnerfarmen bis zum Ergebnis weiterer Untersuchungen unter Aufsicht.
Die großen Supermarktketten des Landes nahmen belgische Hühner
und Eier bereits vor der Anordnung der Regierung aus den Regalen. Nach
einem Bericht von RTL (Nachtjournal)
soll den Behörden das Problem bereits seit Januar bekannt gewesen
sein. Dioxine gelten als hochgradig krebserregend und lagern sich im
Körper ein.
[mehr]
[Clean Food Campaign: Dioxin
and Agriculture]
[Dioxine und
Furane]
31.5.1999 (info-radio/das). Mit Dioxin verseuchtes
Hühnerfutter aus Belgien ist im Januar auch nach Deutschland geliefert
worden. Abnehmer seien zwei Hähnchenmäster in Nordrhein-
Westfalen (Neukirchen-Vluyn im Kreis Wesel und in Schwalmtal im Kreis
Viersen) gewesen, teilte heute das Bundeslandwirtschaftsministerium
mit. Belgien droht wegen des Dioxin- Skandals nun ein Verfahren der EU-
Kommission. Agrarkommissar Fischler sagte am Rande des
EU- Agrarministerrates in Dresden, es werde geprüft, ob Belgien
rechtzeitig seiner Informationspflicht nachgekommen sei.
[mehr]
1.6.1999 (info-radio/ag/taz). Der Lebensmittelskandal weitet sich aus.
Die belgische Regierung hat inzwischen Großhändlern die
Lieferung von Lebensmitteln verboten, die Geflügel und Eier enthalten
(z. B. Mayonnaise, Gebäck, Cremes, Nudeln und Geflügelsalat).
Großhändler dürfen solche Lebensmittel nur noch dann an die
Geschäfte liefern, wenn sie nachweisen, daß Eier und
Geflügel aus dem Ausland stammen oder wenn die mit dioxinhaltigem
Futter kontaminierten Tiere vor dem 15. Januar (!) geschlachtet wurden.
Der Sender RTL-TV meldete, daß vereinzelt auch Schweine mit
verseuchtem Futter gemästet worden seien. Als Ursache für die
Dioxinverseuchung werden Mineralölrückstände in
Tanklastzügen vermutet. Diese hätten im Anschluß an
Öltransporte Fette zu Tierfutterherstellern gefahren.
25.5.1999 (info-radio/ag). Die Behörden in Nordirland haben gestern
die Exporte von Rindfleisch aus der britischen Provinz ausgesetzt. Die
Agrarverwaltung teilte in Belfast mit, bei dem computergesteuerten
Herdenüberwachungssystem sei ein Fehler aufgetreten. EU-Inspektoren
hätten das Computer- Programm überprüft. Die
Rindfleischausfuhren sollten so bald wie möglich wiederaufgenommen
werden. Nordirland ist die einzige britische Region mit einem Datenbank-
Registrierungsverfahren, um Herden auf einen Befall mit der Rinderseuche
BSE hin zu kontrollieren. Ein
BSE-Test des exportierten Fleisches
erfolgt hingegen nicht. Die EU lockerte das Ausfuhrverbot im November
gegen die Stimme Deutschlands.
19.5.1999 (yahoo). In der Schweiz sind vier neue Fälle von
Rinderwahnsinn aufgetaucht. Wie der jüngsten Statistik des Bundesamts
für Veterinärwesen (BVET)
zu entnehmen ist, handelt es sich um je zwei Tiere aus den Kantonen Bern
und St. Gallen. Die Zahl der BSE- Fälle im laufenden Jahr
erhöht sich damit auf 16 oder zwei mehr als im ganzen letzten Jahr.
Die stark steigende Zahl der BSE- Diagnosen wird vom BVET auf das neue
Überwachungsprogramm zurückgeführt. Seit Anfang März
werden alle verendeten oder wegen Gesundheitsproblemen getöteten und
alle krank geschlachteten Kühe mit dem von der Schweizer Firma
Prionics entwickelten BSE-Test untersucht.
Sieben BSE- Fälle oder fast die Hälfte aller im laufenden Jahr
ermittelten Erkrankungen wurden im Rahmen dieses Programms entdeckt. Es
handelt sich alles um sogennannte BAB-
Fälle. Seit dem ersten Auftreten der Seuche in der Schweiz Ende 1990
wurden 299 Fälle von Rinderwahnsinn registriert.
[mehr]
17.4.1999 (sp-16/99-18). Neben dem BSE- Risiko stellt auch die Hormon-
Belastung von Rindfleisch eine erhebliche gesundheitliche Gefahr dar. Nach
einem Bericht des Spiegel enthalten große Mengen
des nach Europa importierten US-Rindfleisches solche
gesundheitsgefährdende Rückstände. Nach einer vertraulichen
Studie der EU sind bis zu 20 % der Importe mit hormonellen Maststoffen
belastet. Ihre Anwendung ist in der EU wegen der Gesundheits-
gefährdung für Menschen untersagt. Obwohl die Hormonmast in den
USA generell erlaubt ist, müssen die
US-Rindfleischkontigente, die in die EU eingeführt werden
(jährlich 7000 Tonnen), völlig rückstandsfrei sein. Proben
des US- Fleisches beweisen jedoch die hohe Belastung. Möglicherweise
wird Brüssel deshalb ein Totalimportverbot verhängen.
28.4.1999 (info-radio). Die EU-Kommission hat heute nach einer
entsprechenden Empfehlung des Veterinärausschusses ein generelles
Importverbot von Rindfleisch aus den USA erlassen. Großbritannien
stimmte im Ausschuß dagegen, Frankreich enthielt sich. Der
Einfuhrstop tritt am 15. Juni in Kraft.
15.4.1999 (yahoo). Die in Nordrhein- Westfalen durchgeführten
Schnelltests bei Schlachtrindern auf BSE
haben nach Angaben der zuständigen Landwirtschafts- ministerin
Bärbel Höhn bisher keinen Verdachtsfall erbracht. Wie die
Grünen- Politikerin heute in Düsseldorf mitteilte, wurden bislang
knapp 2.000 Schlachttiere auf Rinderwahnsinn untersucht. Davon stammten
1.817 aus Deutschland, je eines kam aus Österreich und Frankreich, 15
Tiere waren aus Belgien importiert worden.
Aus dem belgischen Betrieb, bei dem in der vergangenen Woche ein BSE- Fall
gemeldet und der Bestand getötet worden war, sind nach Angaben des
Bundeslandwirtschaftsministeriums 1994 und 1997 insgesamt 14 Tiere nach
Nordrhein- Westfalen geliefert worden. Davon leben noch zehn Rinder, die
nun getötet und mit dem BSE-Schnelltest untersucht werden. Die
Tierkörper würden danach in jedem Fall verbrannt, erklärte
Höhn.
13.4.1999 (bfr). In einem landwirtschaftlichen Betrieb in der belgischen
Gemeinde Lontzen ist ein Fall von Rinderwahnsinn aufgetreten. Die
BSE- Symptome waren Ende vergangenen Monats bei einer 9jährigen
Milchkuh aufgetreten. Das erkrankte Tier wurde notgeschlachtet, der
Schädel zur weiteren Analyse ins tiermedizinische Labor nach Uccle
gebracht. Die Schlachtung der restlichen 160 Tiere des Bestandes wurde
bereits eingeleitet. Der BSE-Fall in Lontzen ist der insgesamt achte in
Belgien und der erste in diesem Jahr. Belgien setzt nicht den neuen
BSE- Schnelltest ein.
9.4.1999 (info-radio/yahoo). Bei zwölf Kälbern eines Mastbetriebs
im Regierungsbezirk Hannover ist jetzt der verbotene
Wachstumsförderer Clenbuterol nachgewiesen worden. Wie ein Sprecher
des Landwirtschaftsministeriums heute mitteilte, stellten die
Behörden den Wirkstoff im Rahmen einer routinemäßigen
Rückstandskontrolle fest. Es sei Anzeige erstattet worden. Das
Ministerium machte wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben zu dem
betroffenen Betrieb. Der Clenbuterol- Nachweis war der erste in diesem
Jahr in Niedersachsen. Bereits 1998 gab es fünf solcher
Fälle.
7.4.1999 (yahoo). In der Schweiz ist die Zahl der BSE- Fälle im laufenden
Jahr auf acht gestiegen. Ein neuer Fall von Rinderwahnsinn trat im Kanton
Waadt auf. Die Zahl der BSE- Fälle erhöhte sich damit seit dem
Auftreten der Seuche im Jahr 1990 auf 290. Betroffen von dem Fall im
März war ein Stall im Waadtländer Oberland, wie das Bundesamtes
für Veterinärwesen heute mitteilte.
23.3.1999 (yahoo). Wissenschaftler der Europäischen Union (EU) haben
davon abgeraten, Milch von BSE- infizierten Kühen zu trinken. Der
Wissenschaftliche Lenkungsausschuß, das höchste Beratergremium
der EU für Gesundheitsfragen, erklärte heute, es gebe zwar
keine Beweise dafür, daß der BSE- Erreger
(Prionen) über die Milch übertragen
werden könne. Als Vorsichtsmaßnahme solle jedoch die Milch
infizierter Kühe vernichtet werden, um ein Eindringen des Erregers in
die Nahrungskette zu verhindern. Zu Forschungszwecken und zur
Fütterung der eigenen Kälber einer BSE- infizierten Kuh
könne die Milch dagegen verwendet werden.
Der Verzehr von Rindfleisch war im März 1996 stark
zurückgegangen, nachdem die britische Regierung ein Zusammenhang
zwischen dem Konsum BSE- verseuchten Rindfleisches und dem Auftreten der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) bei Menschen
für wahrscheinlich erklärt hatte. Etwa 30 Menschen sind an der
neuen CJD-Variante gestorben, die möglicherweise durch den Verzehr des
infizierten Fleisches verursacht wird.
[Stellungnahme des Wiss. Lenkungsausschußes der
EU]
18.3.1999 (n3-das/ag). In Großbritannien wächst die
Angst vor einer Creutzfeldt- Jakob- Epidemie. Ende des vergangenen Jahres
starben an der Krankheit neun Menschen, teilte heute in London eine
Regierungskommission mit. Sonst seien es immer nur zwei bis drei
Todesfälle gewesen. Dabei handelt es sich um die neue Form der
tödlichen Erkrankung, die mit der Rinderseuche BSE in Zusammenhang
steht. Der Verzehr von Fleisch BSE- kranker Rinder steht in
Verdacht, beim Menschen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD)
auszulösen.
12.3.1999 (pm). Am Beispiel des BSE- Konflikts hat Carsten Peters in
seiner Diplomarbeit an der Universität Bielefeld das Vertrauen in die
öffentliche Kommunikation untersucht. In der Folge technisch/
ökologischer Störfälle wird meistens fehlende Information
oder fehlendes Wissen durch Vertrauen ersetzt, um so die (politische)
Handlungsfähigkeit zu erhalten. Durch öffentliche in den
Massenmedien sichtbare Übernahme von Verantwortung kann das
Vertrauen in politische Institutionen gestärkt werden.
Peters,
Carsten (1998): Vertrauen in der öffentlichen Kommunikation. Eine
Untersuchung über strukturelle Kopplungen zwischen Politik und
Massenmedien am Beispiel des BSE-Konflikts. Bielefelder Arbeiten zur
Verwaltungssoziologie 1999.
Die Arbeit kann bei der Fakultät für Soziologie der
Universität Bielefeld bestellt werden (Preis 6 DM). Sie
ist inzwischen auch im Internet publiziert:
http://members.xoom.com/BSE_Page/.
2.3.1999 (info-radio/ag). In Nordrhein- Westfalen (NRW) wurde heute ein
umfangreiches BSE-Testprogamm gestartet. In den nächsten drei Monaten
sollen insgesamt 5.000 Rinder mit dem in der Schweiz entwickelten
Schnelltest auf Rinderwahnsinn untersucht
werden. Damit soll diesem Verfahren in Europa zum Durchbruch geholfen
werden. Das neue Verfahren erlaube den Nachweis der Krankheit bevor sie
äußerlich sichtbar werde, sagte Umweltministerin Höhn.
Der Test wurde schon vor einem Jahr entwickelt. Der Europäischen
Union warf die Ministerin vor, mit der fehlenden Anerkennung des Tests
wertvolle Zeit zu vertun und den Verbraucherschutz nicht ernst zu nehmen.
Nordrhein- Westfalen wolle mit der Anwendung des Tests auch
Großbritannien unter Druck setzen, das Verfahren ebenfalls
anzuwenden, bevor die Exportlockerung aufgehoben werde. "Das, was droht,
ist doch, daß wir demnächst Fleisch wieder aus
Großbritannien bekommen", sagte Höhn.
[mehr]
25.2.1999 (yahoo). Die Schweiz dehnt die BSE- Tests zur Früherkennung
des Rinderwahnsinns aus. Wie das Bundesamt für Veterinärwesen
(BVET) heute bekanntgab, werden vom
1. März an vorläufig für ein Jahr alle verendeten, wegen
Gesundheitsproblemen getöteten oder krankgeschlachteten Kühe mit
dem von der Firma Prionics entwickelten BSE-Test untersucht. Das
Testprogramm wird damit mindestens 13.500 Tiere erfassen. Zudem sollen
Stichproben bei normalgeschlachteten Kühen durchgeführt werden.
[mehr]
25.2.1999 (yahoo). Im Februar sind in der Schweiz drei neue Fälle von
Rinderwahnsinn aufgetreten. Die Zahl der BSE- Fälle erhöhte sich
damit seit dem erstmaligen Auftreten der Seuche auf 285, wie das Bundesamt
für Veterinärwesen (BVET)
heute bekanntgab. Bei allen drei neuen Fällen handelte es sich um
Tiere, die nach dem Fütterungsverbot von Tiermehl im Dezember 1990
geboren wuren, also um sogenannte
BAB-Fälle.
[mehr]
12.2.1999 (yahoo). In Portugal sind im Januar 20 neue Fälle von
Rinderwahnsinn (BSE) bekanntgeworden. Wie das Ministerium für
Landwirtschaft heute in Lissabon mitteilte, waren von den BSE-Infektionen
Herden im Norden des Landes betroffen. Damit erlitten Hoffnungen einen
Rückschlag, das im November verhängte EU-Exportverbot für
portugiesische Rinder und Rindfleisch könnte in naher Zukunft
aufgehoben werden. Die EU-Kommission hatte das Verbot verfügt,
nachdem die Zahl der BSE- Fälle von 91 im Jahr 1997 auf 123 im
vergangenen Jahr gestiegen war.
5.2.1999 (tsp/ag). Die britische Regierung hat gestern das seit Januar
1998 bestehende Verkaufsverbot für
Rindfleisch am Knochen um ein halbes Jahr verlängert. Eine
Expertenkommission hatte der Regierung zuvor mitgeteilt, es gebe immer noch
ein geringes Risiko, daß durch das Essen von T-Bone-Steaks,
Ochsenschwanz oder Rinderrippchen die Seuche BSE auf Menschen
übertragen werde. Die britische Fleischindustrie protestierte gegen
die Entscheidung.
29.1.1999 (bz). Wie die Berliner "B.Z." heute meldet, ist bei Schafen in
Brandenburg die Traberkrankheit (Scrapie)
ausgebrochen. In der Groß Kreutzer Lehr- und Versuchsanstalt
für Tierzucht mußten bereits 944 Schafe getötet und
verbrannt werden, nachdem zwei von ihnen an dem tödlichen "Schafs-
Wahnsinn" verendet waren. Scrapie gehört zu den Prionenkrankheit,
ist somit verwandt mit der Rinderseuche BSE
und übertragbar, vermutlich auch auf den Menschen. Wie die Seuche in
die Zuchtanlage gelangte, ist noch unklar. Die verendeten Schafe sind
beides Tiere der englischen Rasse "Suffolk", für die ein Importverbot
aus England existiert. Amtstierärzte überprüfen nun die
Herkunft der Tiere.
[mehr
(
25.1.1999 (n3/yahoo). In Frankreich ist ein neuer Fall von BSE
bekanntgeworden. Wie das Landwirtschaftsministerium in Paris
mitteilte, wurde die erkrankte Milchkuh im Juli 1994
im Norden des Landes geboren. Sie gehört zu einem Bestand mit 71
Tieren. Die gesamte Herde wurde am Wochenende getötet und
verbrannt. In diesem Jahr ist es bereits der vierte bekanntgewordene
BSE-Fall in Frankreich. Seit Ausbruch der Seuche vor neun Jahren
erkrankten in Frankreich 53 Kühe an BSE.
17.1.1999 (ag). Nach dem Bekanntwerden eines neuen BSE-Falls haben
Frankreichs Behörden die Tötung der ganzen Herde angeordnet. Wie
das Landwirtschaftsministerium heute in Paris mitteilte, wurde die
vierjährige infizierte Kuh in der vergangenen Woche in der Normandie
in einer Herde von 170 Tieren entdeckt. Es ist der 52. BSE-Fall seit
1990. Als mögliche Ursache für diesen Fall nannte ein Sprecher
Probleme mit den Futtermitteln.
17.1.1999 (khd). Sollte das etwa bedeuten, daß noch immer
prionenhaltiges Tiermehl verfüttert wird?
Woher kommt das Tiermehl?
8.1.1999 (yahoo). Sämtliche Tiere eines niederländischen Bauernhofs
in Maartensdijk sind getötet worden, nachdem dort bei einer Kuh BSE
festgestellt worden war. Es ist der fünfte Fall von Rinderwahnsinn
in den Niederlanden. Die betroffene Kuh wurde bereits im vergangenen Jahr
getötet, ihre Erkrankung wurde gestern festgestellt. Auf dem
Bauernhof wurden deswegen 80 Rinder, 15 Schafe und eine Katze getötet.
Die Fütterung von Tiermehl, dem vermutlichen Hauptinfektionsweg bei
Rindern, ist in den Niederlanden seit 1989 verboten.
3.1.1999 (yahoo). In der Schweiz ist der Rinderwahnsinn 1998 weiter
zurück- gegangen. Insgesamt wurden noch 14 BSE- Fälle
gezählt, verglichen mit 38 Erkrankungen im Vorjahr. Bei den
Exportrestriktionen gibt es einzelne Lichtblicke. Die Bundesbehörden
hoffen auf Erleichterungen durch die EU-Risikoneubeurteilung.
Ein Blick auf die Statistik zeigt, daß die Zahl der BSE- Fälle seit
dem Höchststand von 1995 kontinuierlich gesunken ist. Registrierte
das Bundesamt für Veteriniärwesen
(BVET) damals 68 an BSE erkrankte
Tiere, so wurden im folgenden Jahr 45 und 1997 noch 38 Fälle
gezählt.
Von den 14 BSE-Erkrankungen im letzten Jahr waren mindestens neun
sogenannte BAB-Fälle (born after ban).
1997 waren 21 BAB-Fälle bei insgesamt 38 Erkrankungen festgestellt
worden. Daß der Anteil der BAB-Fälle steigt, ist laut BVET nicht
erstaunlich, da auch der Anteil der vor dem acht Jahre zurückliegenden
Fütterungsverbot geborenen Tiere am gesamten Rinderbestand sinke.
Geografisch waren die BSE- Fälle nach dem Motto "wo es viele Rinder
hat, ist der Rinderwahnsinn stärker verbreitet" verteilt, wie
Müller vom BVET sagte. Daher habe der Kanton Luzern kein besonderes
Problem, auch wenn er mit 6 BSE- Fällen 1998 die höchste Zahl
aufweise. Von den übrigen Fällen entfielen drei auf den Kanton
Bern, zwei auf den Kanton Zürich und je einer auf die Kantone Schwyz,
Graubünden und Wallis. Seit dem erstmaligen Auftreten der BSE im
November 1990 sind in der Schweiz insgesamt 282 Tiere am Rinderwahnsinn
erkrankt. Darunter waren 45 BAB-Fälle.
[Aktuelles: YAHOO-spezial zum Lebensmittelskandal]
[Nur strenge Kontrollen können
Verbraucher schützen]
[Die Ernährungsindustrie
feiert in Berlin "Fest der Sinne"]
[8.6.1999: Tierschützer rufen zum
Boykott auf]
[9.6.1999: Frankreich fordert Verbot von
Tiermehlen]
Wie kamen die hochgiftigen Dioxine in das Tierfutter?
[Aktuelles: YAHOO-spezial zum Lebensmittelskandal]
[Schweizer Behörden informieren]
Und wo bleibt der deutsche Dioxin-Server im Internet?
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