Die aktuelle Information:

Nur 2 Jahre auf Bewährung
BERLIN 19.1.2012 (bse-p/tsp). Die 3 türkischen Geschäftsführer der
früheren Expim-GmbH (Berlin), die 2006/07 durch ihre Importe von vergammelten mit Salmonellen
belastetem Putenfleisch aus Italien den ganz großen Döner-Skandal bewirkten [bse-page berichtete und dokumentierte], wurden gestern in Berlin zu einer Haftstrafe von je 2 Jahren
verurteilt. Diese wurde zur Bewährung ausgesetzt, da angeblich niemand zu Schaden gekommen
sei, heißt es. Allerdings war damals in Berlin die Zahl der Salmonellen-Erkrankungen stark
angestiegen, was die Richter hätten wissen können.
[mehr]
Grippe-Impfstoff wird nun vernichtet
BERLIN 17.8.2011 (khd/ag/d-funk). Deutsche Gesundheitsbehörden hatten 2009 reichlich
Impfstoff gegen die Schweinegrippe eingekauft. Heute wird gemeldet: Rund 196 Paletten mit 16
Millionen Impfdosen gegen die Schweinegrippe müssen verbrannt werden. Die Bundesländer bleiben
damit auf Kosten von 239 Millionen Euro sitzen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte den Impfstoff
Pandemrix nur für die Pandemie zugelassen, diese aber für beendet erklärt.
[Profit ohne Pandemie]
EHEC-Ausbruch durch todbringendes Gemüse
BERLIN 28.5.2011 (bse-p).
Wer denkt schon daran, wenn er einen wohlschmeckenden Gurkensalat ißt, daß man daran wenige
Tage später wg. Nierenversagens sterben kann. Dieses Horror-Szenario ist in diesen Tage sehr real.
Ein Verzehr von rohem Gemüse wie Gurken, Blattsalaten oder auch Tomaten kann derzeit sehr
gefährlich werden, zumal wenn die Landwirtschafts-Industrie nicht hygienisch gearbeitet hat. Auf
grünen Salatgurken vom Hamburger Großmarkt wurden am Donnerstag (26.5.2011)
EHEC-Bakterien nachgewiesen, die da nie und nimmer hätten sein dürfen. Und
noch weiß kein Mensch, wie sie dorthin gekommen sind.
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Entwicklung der EHEC-Epidemie in Deutschhland 2011.
Aktuelle Vergrößerung durch Klicken auf die Grafik.
(Grafik: 17.6.2011 khd) |
EHEC-Erreger sind besonders gefährliche Coli-Bakterien, die eine blutige Durchfallerkrankung
bewirken. Gefürchtet ist dabei eine Komplikation, die zum Versagen der Nieren und allzuoft zum Tode
führt. Seit Mitte Mai ist hierzulande die Zahl solcher HUS-Komplikationsfälle auf 276
gestiegen, wovon bereits 10 Patienten gestorben sind. Die Gesamt-Zahl der in Deutschland an
gefährlichem EHEC-Durchfall Erkrankten beträgt inzwischen über 1.000. Schwerpunkt ist
Hamburg und Norddeutschland.
26.7.2011 (khd). Die EHEC-Epidemie gilt als überwunden. Der zuletzt beobachtete Krankheitsausbruch
bei einem Patienten erfolgte nach Angabe des RKI am 4. Juli 2011. Das ist 3 Wochen her. Leider gelang es
nicht die EHEC-Quelle zweifelsfrei aufzuklären. Allerdings spricht vieles dafür, daß aus
Ägypten importierter Bockshornklee-Samen, der zu Sprossen verarbeitet wurde, mit dem aggressiven
EHEC-Erreger E.coli O104:H4 verseucht war. Rund 4.300 erkrankten und 50 Menschen starben an der
Infektion mit dem neuen EHEC-Bakterium.
[Entwicklung dieser EHEC-Epidemie]
[Grafik zur EHEC-Epidemie]
Wann kommt endlich die Agrarwende?
BERLIN 22.1.2011 (bse-p).
Während der Hochzeit des BSE-Skandals vor 10 Jahren
haben uns Politiker versprochen, eine Wende zum Besseren in der Agrarwirtschaft herbeizuführen.
Daraus wurde dann schon unter Rot-Grün (19982005) nichts. Kanzler Schröder (SPD) hielt
wohl auch das nur für Gedöns. Noch bestehende Regulierungen wurden im Glauben an die
‚Heilkräfte‘ des Markts (neo-liberale Ideologie) immer weiter aufgeweicht
insbesondere auch auf europäischer Ebene. So durften unter der Großen Koalition
(20052009) die Tier-Fabriken mit allen ihren Folgeproblemen ungestört wachsen und wachsen. Und
seit 2009 war das für’s zerstrittene Schwarz-Gelb sowieso kein Thema, mußten sie sich
doch vorrangig um kräftige Subventionen für die Hotelerie und die Atom- Lobby kümmern.
Selbst eine Renate Künast (GRÜNE) mußte als Bundes- Verbraucherschutz- und
-Landwirtschafts- Ministerin schon bald kapitulieren. Sie bekam sehr schnell die mächtige Lobby der
Lebensmittel- und Agrar-Industrie zu spüren. Und so kam es, wie es kommen mußte:
Ende 2010
wurde hierzulande der größte Dioxin-Skandal publik. Skrupellose Tierfutter-Hersteller, denen das
Vergiften von Menschen völlig egal ist, haben im Großstil
Dioxin-haltige Fette dem Futter
beigemischt und dieses nahezu flächendeckend in Deutschland an landwirtschaftliche Betriebe
verteilt. Zudem wurde Ihnen das kriminelle Agieren durch die mangelnde Sorgfaltspflicht der amtlichen
Überwachung (besonders in Niedersachsen und Schleswig-Holstein) leicht gemacht.
Die Neo-Liberalen haben schuld!
BERLIN 19.1.2011 (übernommen vom khd-blog/pep/khd). Die Bundesregierung hat heute nach
nun 3 Wochen des Streits und Herumgelaberes dem Parlament einen 14-Punkte-Plan zur
Bekämpfung der Dioxin-Skandals
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Keine Frage, wenn Verbraucher aufhören, CDU, CSU oder FDP zu wählen, dann wäre
dieser neo-liberale Spuk sehr schnell zu Ende.
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Das rät ein gestandener Politik- Wissenschaftler im persönlichen Gespräch, der zwar hier
seinen Namen nicht lesen möchte, aber dennoch die Wahrheit sagt.
Merke: Neo-Liberalität ist nur eine Ideologie keine wissenschaftlich
begründete Wirtschafts-Theorie! Wissenschaftler, die dieser Ideologie zuarbeiten, werden
Wirtschafts- Theologen genannt. |
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vorgestellt. Darin ist viel von verstärkten Kontrollen und Überwachungen die Rede. Dieser Plan
wird aber nicht ausreichen, um die Dinge im Lebensmittelbereich zum Besseren zu wenden. Angesichts der
vielen anstehenden Wahlen soll damit offensichtlich nur das Publikum beruhigt werden, ohne einen
wirklichen Schwenk in der Politik vorzunehmen.
Erinnern wir uns daran, daß der Skandal von neo-liberaler Politik regelrecht vorprogrammiert wurde
(es ist oft gut, wenn man ein eigenes Archiv hat!):
1978 werden in der EU die Bestimmungen zur
Kennzeichnung von Futtermitteln aufgeweicht. Der Lobbyist Europäischer Verband der
Mischfutter- Industrie hatte massiv Druck auf Brüssel ausgeübt (siehe auch:
SPIEGEL 1/2001).
Damit gibt es dann keine klare Kennzeichnung beim Tierfutter mehr. Nur noch allgemeine Hinweise
klären die Tierzüchtern über Inhaltsstoffe auf. So muß beispielsweise der Gehalt
an Tiermehlen nicht mehr angegeben werden. Auch verwendete Fette müssen nur noch ungenau deklariert
werden. Und das beförderte dann zunächst den BSE-Skandal und später auch die vielen
Dioxin- Skandale. Denn es war der Freibrief dafür, nun mit der lukrativen Panscherei zu
beginnen.
Und dann der 1. Januar 1987:
In Deutschland tritt das novellierte Tierschutzgesetz vom 1986 in Kraft. Mit ihm wird durch die
unionsgeführte Bundesregierung (mit FDP an Bord!) die Massentierhaltung legalisiert. Im alten
Tierschutzgesetz von 1972 war es eindeutig untersagt, das natürliche Bewegungsbedürfnis von
Tieren dauernd zu verhindern. Das wurde im neuen Gesetz gestrichen und die Regierung ermächtigt, die
Art der Haltung der Tiere durch Verordnung zu bestimmen. Bundeslandwirtschaftsminister Ignatz Kiechle
(CSU, Amtszeit 19831993) erteilte daraufhin einen Freibrief für die Massentierhaltung auf
engstem Raum: Eine Beschränkung der Ausübung seines Verhaltens auf die
Möglichkeit der Bedarfsdeckung und der Schadensvermeidung kann dem Tier, insbesondere dem Nutztier,
zugemutet werden. Die Intensivierung der Massentierhaltung hatte u. a. zur Folge,
daß immer mehr industriell erzeugtes Tierfutter benötigt wurde. Ein Teufelskreis begann mit
dieser falschen CSU/CDU/FDP- Entscheidung für die (industrieartige) Massentierhaltung, was heute
dringend auch aus Klimaschutzgründen der Korrektur bedarf. Und das ist bislang nicht
zu erkennen.
Diese Bundesregierung braucht jetzt ein mächtiges Feuer unterm A****!
Die Verbraucher müssen massiv öffentlicher Druck ausüben, damit diese
neo-liberal-ideologisierte Regierung endlich die richtigen Maßnahmen gegen die
Lebensmittel-Vergifter ergreift und vom Laisser-faire abläßt. Foodwatch hat deshalb eine
Unterschriftensammlung gestartet. Alle, die kein Gift mehr auf den Tellern wünschen, sollten diese
unterstützen:
[ http://www.foodwatch.de/dioxin-aktion ]
Mehr zu diesem Thema:
[ab.00.1971:
Lebensmittel-Skandale seit 1970] (khd-research)
[ab.01.1995:
BSE-Chronik] (khd-research)
[12.06.1999:
Der Mensch wird zum Endlager] (SAARBRÜCKER ZEITUNG)
[30.12.2000:
Verlorenes Vertrauen] (DER SPIEGEL 1/2001)
[20.01.2011:
Reichholf-Interview: Der Mensch braucht Fleisch] (DRK)
Wie die BSE-Politik der EU Gammelfleischfälle erst ermöglicht
19.11.2010 (fw). Zehn Jahre ist es her, daß in
Schleswig-Holstein der erste BSE-Fall an einem in Deutschland geborenen Rind diagnostiziert wurde.
Rinderwahnsinn ein Schlagwort, das damals über Monate aus den Schlagzeilen nicht
verschwand. Foodwatch hat anlässlich des Jahrestages die Krisenpolitik der Europäischen Union
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MERKE:
Es waren die Neo-Liberalen, die uns Finanzkrise, Euro-Krise, Wirtschaftskrise, Krise der
Banken, Wohnungen an der Börse, hohe Arbeitslosigkeit, Privatisierungen auf
‚Deibel-komm-raus‘ (Post, Telekom, Bahn), Qualitätsverfall bei Nahrungsmitteln usw. usf.
durch ihr egoistisches Handeln beschert haben alles nur zum Nachteil der
Bürger.
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Neuere Volksweisheit im Euroland. |
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bis heute analysiert.
Die Bilanz fällt zweigeteilt aus: Einerseits waren die Maßnahmen zur Bekämpfung der
BSE-Epidemie erfolgreich. Andererseits jedoch hat dieselbe Politik dazu geführt, daß die
Regeln für die Fleischindustrie nicht strenger, sondern lockerer wurden. Der Handel mit
Schlachtabfällen wurde staatlicher Kontrolle größtenteils entzogen viele
Gammelfleischskandale der vergangenen Jahre wurden so erst ermöglicht.
Mehr als 130 europäische Rechtsakte rund um BSE und den Umgang mit tierischen Abfällen sind
seit dem HÖhepunkt der BSE-Krise 2001 dokumentiert. Schnelltests, das Keulen
BSE-verdächtiger Rinder und ein striktes Verfütterungsverbot von Tiermehl diese
Maßnahmen führten zu einer Eindämmung der Rinder-Epidemie. Gleichzeitig konnte die
Fleischindustrie jedoch eine weitreichende Liberalisierung des Marktes durchsetzen: Musste vor BSE der
Großteil der Schlachtabfälle auf Kosten der Unternehmen entsorgt werden, sind seither 80
% des Materials frei handelbar.
Um solches Material von der menschlichen Nahrungskette fernzuhalten, sollte es durch einen Farb- oder
Geruchstoff gekennzeichnet werden. Doch diese zentrale Vorgabe zum Schutz der Verbraucher wurde nie
umgesetzt. 2008 wurde die entsprechende EU-Verordnung zudem abgeschwächt seitdem müssen
diese Schlachtabfälle mit der Substanz Glycerintriheptanoat (GTH) markiert werden. Nur: GTH ist
farblos, geschmacklos und geruchlos und kann nur im Labor nachgewiesen werden! Eine absurde Vorgabe
Schlachtabfälle können den Verbrauchern damit ohne größeren Aufwand als
Frischfleisch untergejubelt werden.
Unser Fazit: Die europäische Agrarpolitik hat aus ihrer größten Krise
nichts gelernt. Sie hat BSE erfolgreich bekämpft, aber die Strukturen, die BSE möglich machten,
unangetastet gelassen [Ed: da in Brüssel noch immer die Industrie-Lobbyisten und neo-liberale
Kommissare dritter Wahl das Sagen haben wann wird endlich im Sinne der europäischen
Bevölkerung gehandelt?].
Von der Einfärbung von Tiermehl bis hin zu lückenlosen
Dokumentationspflichten über den Verbleib von Schlachtabfällen: Wir
brauchen endlich klare Gesetze für mehr Sicherheit beim Umgang mit
tierischen Abfällen! Bitte unterstützen Sie diese Forderung und
unterzeichnen Sie jetzt unsere E-Mail-Aktion.
[mehr bei FoodWatch]
Mehr zu diesem Thema:
[ab.00.1971:
Lebensmittel-Skandale seit 1970] (khd-research)
[ab.01.1995:
BSE-Chronik] (khd-research)
Atypischer Rinderwahn (BSE)
2.4.2010 (bse-p). Bei der BSE-Testerei ist man bei Rindern auch auf etliche Fälle von
atypischer BSE gestossen. Meistens waren das Tiere, die älter als 8 Jahre geschlachtet
wurden. Die Gehirnschäden sehen bei diesen Tieren völlig anders als beim bekannten BSE
(klassisches BSE) aus. Auch die Prionen verhalten sich anders. Aber auch diese BSE-Form ist
mit BSE-Tests nachweisbar. Weltweit wurden bislang rund 50 solcher atypischen BSE-Fälle gefunden.
Unklar ist bislang, wie diese BSE-Variante ausgelöst wird, zumal von einigen befallen Tieren bekannt
ist, daß sie weder Milchaustauschern noch mit Tiermehlen versetztem Kraftfutter ausgesetzt waren.
Vielfach wird deshalb vermutet, daß dieses atypische BSE spontan entsteht, also keines
von außen zugeführten Erregers bedarf. Es können aber bislang noch unbekannte
Erregervarianten nicht ausgeschlossen werden.
In Australien, das bislang von BSE verschont blieb, gibt es derzeit eine Diskussion, was das Auftreten
von atypischen BSE-Fällen für den Handel bedeuten würde (siehe Links unten). Bereits im
Dezember 2003 schrieb das BfR (Bundesinstitut
für Risikobewertung): Sollte sich die Vermutung bestätigen, daß atypische
BSE-Fälle tatsächlich durch bisher unbekannte Erregervarianten ausgelöst wurden, wäre
jedoch insgesamt eine Neubewertung des BSE-Risikos für den Verbraucher nötig. Und diese
wird man dann wohl auch in Australien vornehmen müssen.
Mehr zu diesem Thema: [SRM]
[12.07.2005:
Beibehaltung der Altersgrenze für die Entnahme von SRM bei der Rinderschlachtung] (BfR)
[11.03.2010:
Could Australia already have atypical BSE?] (FARMONLINE)
[19.03.2010:
Spontaneous atypical BSE in Australian herd triggers dire trade implications] (IB TIMES)
[20.03.2010:
Australia Noble in Victory] (MEAT TRADE NEWS DAILY)
Was wurde aus der Schweinegrippe?
31.3.2010 (khd). Die Schweinegrippe ist inzwischen aus den Schlagzeilen verschwunden, was aber nicht
heißt, daß sie total verschwunden ist. Zwar hat sich das neue Schweinegrippe- Virus vom Typ
H1N1 im vorigen Jahr in nur wenigen Monaten über die
gesamte Erde ausgebreitet, aber dennoch kann kaum von einer richtigen Pandemie (mit hohen Todesraten)
gesprochen werden. Die Zahl der Grippe-Opfer ist bislang weltweit nicht auf besorgniserregende Werte
angestiegen. Die WHO meldete bis Ende Februar insgesamt rund 16.000 Schweinegrippe-Tote.
Bis Anfang März wurden in Deutschland rund 226.000 an Schweinegrippe Erkrankte registriert, wobei es
eine erhebliche Dunkelziffer geben dürfte. In Deutschland wurden bis Anfang März 241
Todesfälle gezählt. Das sind deutlich weniger als jedes Jahr an der saisonalen Virus-Grippe
sterben. Auch wurde beobachtet, daß die Schweinegrippe offensichtlich in diesem Winter die
saisonalen Grippe-Typen verdrängte.
In Deutschland nahm die Zahl der H1N1-Infektionen in der 43. Kalenderwoche 2009 stark zu und erreichte in
der 47. Woche (Mitte November) mit über 45.000 gemeldeten Neuerkrankungen ihren nationalen
Höhepunkt. So schnell wie die Infektionsrate in Deutschland angestiegen war, sank sie auch wieder
ab. Schon in der 53. Kalenderwoche (28. Dezember bis 3. Januar) war wieder das Niveau der 42. Woche
erreicht und ging danach kontinuierlich zurück.
Im Herbst 2010 werden wir wohl wissen, wie es mit der Schweinegrippe (Mexikanische Grippe) weitergeht.
Vermutlich wird sich das neue H1N1-Virus in die Reihe der saisonalen Grippe-Erreger einreihen.
Übrigens, auch das Vogelgrippe-Virus H5N1 gibt es noch.
Allein im März 2010 wurden aus Ägypten und Vietnam einige Todesfälle von der WHO gemeldet.
Europa gilt derzeit als vogelgrippefrei.
Mehr zu diesem Thema:
[22.04.2009:
Schweinegrippe in Mexiko ausgebrochen Pandemie droht] (BSE-Page)
[13.07.2009:
Schweinegrippe ist nicht zu stoppen] (BSE-Page)
[06.01.2010:
Grafik: Todesopfer durch die Schweinegrippe] (BSE-Page)
[22.03.2010:
Gibt es die Vogelgrippe noch?] (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG)
Nur Bußgeld für Tiermehl-Schieber
12.3.2010 (bse-p/foodwatch). Foodwatch hatte 2008
eine größere Tiermehl-Schieberei von Deutschland nach Malaysia aufgedeckt und dokumentiert.
Dabei wurden von der Fehmarner Firma SubsTrade 500 Tonnen als Düngemittel deklariertes
Tiermehl umdeklariert als teures Viehfutter exportiert, obwohl dieses seit BSE-Zeiten strikt verboten
ist.
Die Lübecker Staatsanwaltschaft erhob deshalb keine Anklage. Nach Zahlung eines Bußgeldes von
5000 Euro wurde das Verfahren gegen den Fehmarner Händler eingestellt. Allein der Gewinn aus dem
lukrativen Geschäft dürfte um ein Vielfaches höher gewesen sein. Ein von Foodwatch
gestellter Antrag auf Akteneinsicht wurde abgelehnt.
BSE-Dunkelziffer aufgehellt
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29.2.2008 (bse-p). Die Zahl der BSE-Fälle hat in Deutschland in den letzten Jahren
ständig abgenommen. Im letzten Jahr wurden nur
noch insgesamt 4 Fälle festgestellt und in diesem Jahr bislang nur einer. Und damit ist de facto
auch bewiesen, wie sinnvoll die Einführung des totalen Verfütterungsverbots von aus
Tiermehlen hergestelltem ‚Kraftfutter‘ war.
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Die Abnahme der BSE-Fälle in Deutschland seit 2001 (rote Kurve) mit Gauß-Fit zur
Rückrechnung.
(Grafik: 2.2008 khd) |
Seit Dezember 2000 wurden insgesamt 410 Rinder positiv auf BSE getestet. Wieviel BSE-Rinder davor
unerkannt auf deutschen Tellern landeten, wissen wir nicht. Aber wir können das nun
nachträglich ganz gut abschätzen. Der Verlauf der Abnahme der BSE- Fälle (rote Kurve)
legt nahe, daß es sich um ein exponentielles Abklingen handelt, vermutlich sogar nach der
Gaußschen Glockenkurve.
Die auf der Basis der vorhandenen Daten ermittelte Kurvenanpassung (Gauß-Fit = schwarze
Kurve) zeigt, daß diese sehr gut paßt. Nun ist die Gaußsche Glockenkurve symmetrisch,
so daß sich aus den Werten vor 2001 (gelbe Fläche) die Dunkelziffer der BSE-Fälle etwas
aufhellen läßt. In der Zeit vor Ende 2000 wären danach 551 BSE-Fälle anzunehmen,
abzüglich der aus dieser Zeit 13 bekannten Fälle ergeben sich somit 538 BSE-Fälle
weniger als 2004 vermutet. Auch sind das sehr
deutlich weniger unentdeckte BSE-Fälle als in Großbritannien. Dort wird angenommen, daß
rund 1 Million BSE-Rinder verspeist worden sind.
[01.06.2004:
nvCJD-Risiko in Deutschland] (BSE-PAGE)
Fragen über Fragen
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24.11.2003 (khd).
Auch 20 Jahre nach dem Beginn der
Krise durch den Rinderwahnsinn
(BSE) sind wichtige Fragen zu Prion- Krankheiten wie
Scrapie,
BSE und
CJD bzw.
nvCJD
wissenschaftlich nach wie vor nicht abschließend geklärt. Dazu gehören
beispielsweise:
Welche Aufgabe haben normale Prionen?

Wie entstand BSE tatsächlich?
Wird BSE allein mit dem Tiermehl- Verbot ausgemerzt werden können?
Spielen evtl. zusätzliche Faktoren eine Rolle? Welche sind das?
Wie haben sich deutsche Rinder mit BSE infizieren können?
Welche Prionen- Konzentration
im Essen ist für den Menschen tatsächlich gefährlich?
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Die CJD-Vermutung
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12.11.2004 (khd/sci).
Die aktuellen Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppe um
John Collinge (Imperial College London),
die gestern im
Science Express publiziert wurden, werfen nun sehr grundsätzliche Fragen zur
Unterscheidung der verschiedenen Formen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
(klassische CJD versus nvCJD) auf. Bereits die Ergebnisse
des Teams um den italienischen Neurologen Salvatore Monaco wiesen daraufhin, daß
auch die seltene Erkrankung des Menschen an der sporadischen Form der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) durch den
Verzehr von BSE-infizierten Rindfleisch- Produkten ausgelöst sein könnte.
[mehr]
Zwar äußern sich die Wissenschaftler derzeit noch sehr zurückhaltend, aber
es könnte bedeuten, daß es (etwas) BSE schon immer
gab. Und einige Menschen mit dem VV-Genotyp des Gens für die Produktion des normalen
Prion- Proteins infizierten sich schon immer mit BSE. Sie
erkrankten entweder garnicht oder erst sehr viele Jahre später an CJD (etwa 1 Fall
auf 1 Million Menschen), was dann bislang als sporadische CJD gedeutet wurde.
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Die CJD-Vermutung
Neuere Forschungsergebnisse lassen nun vermuten
Stand: 11. November 2004
Quelle: khd/bse-p auf der Basis von:
,
,
. |
Genotyp 1) |
Anteil in der Bevöl- kerung 2) |
Anfällig für CJD |
Eine BSE-Infektion führt... 3) |
Anm. |
MV |
50 % |
wenig |
fast nie zu
CJD |
6) |
VV |
14 % |
möglich |
manchmal nach vielen Jahren zu
CJD |
4) |
MM |
36 % |
stark |
nach wenigen Jahren zu
nvCJD |
5) |
1) Prion-Gen hat Infos für die Aminosäuren M = Methionin bzw. V = Valin.
2) Festgestellt in Großbritannien.
3) Beispielsweise durch den Verzehr BSE-infizierten Rindfleisches.
4) D. h.: Auch die sporadische CJD könnte durch
BSE ausgelöst worden sein.
5) Alle bisherigen 146 britischen BSE-Opfer
waren vom MM-Genotyp!
6) 2009 gibt es einen 1. Todesfall an nvCJD.
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Die Folgen dieser Erkenntnis:
Es könnte schon immer (etwas) BSE gegeben haben.
Blutspenden sind mit einem erheblichen Risiko behaftet.
Ein aussagekräftiger Bluttest wird immer dringender.
Demenz-Erkrankungen müssen wesentlich sorgfältiger diagnostiziert werden.
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Literatur:
[11.11.2004:
Human Prion Protein with Valine 129 Prevents Expression of Variant CJD Phenotype]
(WADSWORTH, JONATHAN D. F. et al.)
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Alle älteren News findet man im
Archiv:
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Und falls Sie auf dieser Seite via Suchmaschine gelandet sind und Ihre Stichworte
nicht mehr finden, schauen Sie doch mal in die kürzlich
erschienen Artikel. |
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Kritische Homepages
Der BSE News- und Research- Server (sehr gut!).
E-Mail:
Steve Dealler (Burnley, UK).
Neueres ist zu finden bei:
PrionData.
Mad Cow Disease Home Page (USA).
Hier findet man sehr umfangreiche Informationen zu vielen Aspekten der
BSE/CJD- Problematik, insbesondere eine laufend aktualisierte
Übersicht aller aktuellen Meldungen, die dort archiviert
werden (in Englisch).
BSE-Page des IAO (Torsten Brinch, Dänemark).
IAO ist der Independent Agrochemical Observer.
Homepage von Dr. Kari Köster-Lösche (Tierärztin).
[ Archiv zu dieser BSE-Page ]
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