Fakten zum Rinderwahnsinn BSE + CJD – Teil 3 khd
Stand:  3.9.2007   (66. Ed.)  –  File: F/acts3.html



I n h a l t :   [1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]   [5. Teil]   [Übersicht]   [Translation-Service]  

  1. Stichwort "Sterilisation".
  2. Stichwort "Maul- und Klauenseuche".
  3. Fleisch-Gütesiegel im "Öko-Test" + QS-Gütesiegel.
  4. Ökologische Bewirtschaftung.
  1. Deutsche Fleischproduktion.
  2. Das neue Bio-Siegel.
  3. BSE-Testverfahren.
  4. [mehr]  (4. Teil)

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14. Stichwort „Sterilisation“ (Tiermehl)

30.12.2000 (khd). Nach einer EU-Vorschrift vom 18. Juli 1996 müssen alle Tierabfälle, die zu Tiermehl verarbeitet werden, bei einer Temperatur von 133 Grad Celsius und einem Druck von 3 Bar 20 Minuten lang sterilisiert werden.

Mit diesem Verfahren produziertes Fleisch- und Knochenmehl (MBM) galt als „BSE-sicher“. Das heißt, es wurde angenommen, daß dabei alle infektiösen Prionen (BSE-Erreger) zerstört werden. Inzwischen sprechen Wissenschaftler davon, daß diese Art der Sterilisation die Prionen- Konzentration nur um etwa den Faktor 1000 reduzieren kann. Sollte also in den Tierabfällen hochinfektiöses Rinderhirn, was bis zu 1 Milliarde infektiöse Prionen pro Gramm Gewebe aufweisen kann, enthalten sein, würde sich der Prionengehalt lediglich auf etwa 1 Million Prionen pro Gramm Hirngewebe reduzieren. Selbst durch die Vermischung mit nicht-infektiösem Material wäre solches Tiermehl mit hoher Wahrscheinlichkeit noch infektiös.

Die enorme Hitzebeständigkeit der Prionen (gefaltete Eiweißmoleküle) beruht offensichtlich auf dem „Fritten-Effekt“: Bei in heißem Fett (in kurzer Zeit) fritierten Kartoffelstäbchen wird nur die Oberfläche knusprig – d. h. in der Struktur verändert, im Innern bleiben die Pommes-frites weich. Ähnliches geschieht offensichtlich bei den infektiösen (falsch gefalteten) Prionen. Die niedrigen Temperaturen von um die 130 Grad Celsius bewirken nur eine oberflächliche Zerstörung. Im Innern bleiben die noch dazu beim Sterilisieren verklumpenden Prionen krankmachend.

Und so verwundert es kaum, daß das National Institute of Health (NIH) der USA bereits im Juni 1999 zur Inaktivierung von Prionen u. a. eine Sterilisation von 4 1/2 Stunden bei 132 Grad Celsius empfiehlt. Natürlich hat das NIH diese Information im Internet publiziert: „Biosafety in Biomedical and Microbiological Laboratories – Section VII-D: Prions“.

26.1.2001 (bse-p). Der Verein zur Förderung der gesunden Ernährung und Diätetik (VFED), Aachen, schreibt heute in einer Pressemitteilung: „Prionen werden nach heutigen, leider auch noch unsicheren Erkenntnissen bei einer 30 minütigen Erhitzung auf 140 Grad Celsius bei einem Druck von 3 bis 6 Bar zerstört. Die deutschen Gesetze bleiben bei allen drei Parametern unterhalb dieser Werte.“ Ob aber die vom VFED genannten Parameter zur sicheren Zerstörung von Prionen ausreichen, darf durchaus bezweifelt werden. Denn selbst noch nach dem Verbrennen wurden in der Asche von BSE- Rindern infektiöse Prionen gefunden, wie The Observer (London) bereits am 29. Oktober 2000 berichtete.


15. Stichwort „Maul- und Klauenseuche“ (MKS)

27.2.2001 (khd/yahoo). Nach der Rinderkrankheit BSE bedroht jetzt auch noch die Maul- und Klauenseuche (MKS) die Nutztierbestände in Europa. Die in Großbritannien fast flächendeckend ausgebrochene hoch ansteckende Viruserkrankung gefährdet Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Damwild. Die Seuche geht mit Fieber, blasigen Entzündungen an Maul und Füßen sowie Hautveränderungen einher. Die Krankheit verläuft bei erwachsenen Tieren meist nicht tödlich, führt aber bei Rindern zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Auch der Mensch kann – wenn auch selten – an der Maul- und Klauenseuche erkranken. MKS ist aber für den Menschen ungefährlich.

Übertragen wird der MKS-Erreger – ein PicoRNA- Virus (PicoRNAviridae- Aphthovirus) – über Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit beträgt beim Schwein 1 bis 3 Tage, beim Schaf 2 bis 14 Tage. Infizierte Tiere scheiden große Mengen des Virus über Speichel und Kot aus, selbst wenn die Krankheit noch nicht voll zum Ausbruch gekommen ist. Eine Abschirmung ist schwer: Denn die Viren können Menschen, Fahrzeugen, Futter- und Lebensmitteln anhaften oder auch durch den Wind in die Tier- Bestände gelangen. Infizierte Wiederkäuer, sogar wenn sie dank einer Impfung niemals klinische Symptome gezeigt haben, können noch über Monate bis Jahre den Virus ausscheiden.

Die sehr widerstandsfähigen Erreger wandeln sich ständig. Bislang sind 7 Virenstämme unterschiedlicher Ansteckungsgefahr bekannt. Es besteht keine Kreuzimmunität. Deshalb sind immer wieder neue Impfstoffe erforderlich. Die vorbeugenden Impfungen wurden 1991 in der EU eingestellt, weil sie ihre Aufgabe mit der Tilgung der auf dem Kontinent auftretenden MKS-Stämme erfüllt hatten. Für den Notfall gibt es in verschiedenen EU-Mitgliedsländern Impfbanken, die mit der Produktion von Impfstoffen beginnen können. In vielen Ländern Asiens, Afrikas oder Südamerikas ist MKS nach wie vor vorhanden.

Die besondere Brisanz der Maul- und Klauenseuche besteht in ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit, die in der Regel zu hohen wirtschaftlichen Verlusten bei den Agrarbetrieben führt. Die Bekämpfungsstrategie besteht in der Tötung befallener Bestände sowie in umfangreichen Sperrmaßnahmen und Handelsverboten. In den Jahren 1966 und 1967 mußten in England wegen massenhafter MKS-Ausbrüche fast eine halbe Million Tiere getötet werden. Der letzte MKS-Ausbruch in Europa vor dem jetzigen Fällen in Südengland ereignete sich im vergangenen Jahr in Griechenland. In Deutschland ist seit 1988 (in der DDR seit 1982) kein MKS-Fall mehr aufgetreten.

Von MKS bedrohte Tiere: Antilopen, Elche, Flußpferde, Giraffen, Hirsche, Kamele, Rehe, Rinder, Schafe, Schweine, Wildscheine, Ziegen.


16. Fleisch-Gütesiegel im „Öko-Test“

2.1.2001 (bse-p/öt). Bio-Bauern verfütterten schon seit jeher keine Tiermehle an Rinder, Schweine, Schafe und Geflügel. Aber auch viele Erzeuger von Markenfleisch wußten offensichtlich um die Problematik einer Verfütterung von Tiermehlen bereits vor 1994. Im Januar-Heft 2001 hat Öko-Test die Richtlinien für 50 Markenfleisch- Gütesiegel sowie 20 Bio-Fleisch-Siegel untersucht.

Bei 18 der 50 Siegel war die Tiermehl-Verfütterung schon Jahre vor dem EU-Bann vom 27. Juni 1994 für Wiederkäuer generell verboten. 10 Siegel führten das Tiermehl- Verfütterungsverbot 1994 auch für Nicht-Wiederkäuer ein – von sich aus. 11 weitere Marken- Siegel führten dieses Verbot zwischen 1995 und 1999 ein. Aber bei 11 Markenfleisch- Gütesiegeln – darunter das bekannte CMA- Siegel – war das Nicht-Verfüttern von Kadavermehlen noch im Oktober kein Qualitätskriterium. Diese 11 Marken sind in der folgenden Tabelle angegeben. Der vollständige Test ist im Heft 01/2001 von Öko-Test (Preis 6,50 DM) zu finden.

Deutsche Markenfleisch-Gütesiegel im Abseits
Gütesiegel, die noch im Oktober 2000 die Tiermehl- Verfütterung erlaubten  1)
Stand: Oktober 2000
Quelle: Öko-Test – 01/2001, Januar 2001, Seite 18–21.
Fleisch-Gütesiegel Anbieter War die Tiermehl- Verfütterung verboten? Anm.
Auslese aus dem Oldenburger Land NFZ NEIN  
CMA CMA NEIN  2)
Goldswien Qualitätsfleisch Goldswien NEIN  
Landfleisch – natürlich gut Konsum Leipzig NEIN  
Meisterfleisch – zart und saftig Hochwald NEIN  
Original Thüringer Qualität TLL NEIN  
Qualität aus Bayern Fleischprüfring Bayern NEIN  
Qualitätserzeugnis – pro agro geprüft Pro agro NEIN  
Rheinisches Qualitätsfleisch (Schwein) Rhein. Erzeugerring für Mastschweine NEIN  
Saugut – Eifelschwein Schweine-Vermarktung Rheinland-Pfalz-Saar NEIN  
Unser Produkt – Pfalz-Fleisch (Schwein) Rindermastkontrollring Pfalz NEIN  
1) Seit dem 2. Dezember 2000 besteht in Deutschland ein generelles Tiermehl-Verfütterungsverbot.
2) CMA = Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (Bonn).


Das QS-Gütesiegel der CMA – Eine Verbrauchertäuschung

15.1.2004 (bse-p/info-radio). Nachdem auch in Deutschland die BSE-Krise den Rindfleisch-Verbrauch drastisch sinken ließ, ersannen die Markstrategen der CMA ein neues Gütesiegel: Das „QS“. Das soll für „Qualität und Sicherheit“ stehen, versprachen die Lobbyisten der deutschen Agrarwirtschaft. Eingeführt wurde das Siegel im September 2002 für konventionell erzeugte Lebensmittel. Damit sollte das Vertrauen der Verbraucher zurückgewonnen werden.

Das QS-Siegel Im Vorfeld der „Internationalen Grünen Woche 2004“ in Berlin legt jetzt aber eine Studie „Auf der Suche nach der versprochenen Qualität“ der unabhängigen Verbraucherschutz- Organisation „Foodwatch“ offen, was vom QS-Siegel tatsächlich zu halten ist: „Eine Verbrauchertäuschung“. „Das QS-Siegel hat weder die Qualitäts- noch die Sicherheitsversprechungen einlösen können“, sagte Matthias Wolfschmidt von Foodwatch gestern in Berlin. Sogar ein Schnitzel darf mit dem QS-Siegel ausgezeichnet werden, auch wenn es von Schweinen aus der Intensivhaltung auf Betonspaltenböden ohne Auslauf stammt und das Tier mit GenTech- Soja gefüttert worden ist. So etwas untergrabe die von der Bundesregierung geforderte Agrarwende und adele herkömmliche Massenware, kritisiert Foodwatch.

Ein Ergebnis des 40-seitigen Reports könnte der zuständige QS-GmbH Ärger bereiten: Denn nur wenige Tage, nachdem bekannt wurde, daß im vergangenen Jahr rund 1400 in Deutschland geschlachtete Rinder nicht auf BSE getestet wurden – das Fleisch aber verkauft wurde, ergaben Foodwatch- Recherchen, daß mindestens 9 QS-zertifizierte Betriebe unter den Schlachthöfen waren, die geschlachtete Rinder nicht auf BSE untersuchen ließen. Und das, obwohl „ein Kriterium bei der Produktion nach QS der obligatorische BSE-Test für Tiere älter als 24 Monate“ ist, wie es gesetzeskonform in den eigenen Regeln der QS-GmbH heißt.

Diese Schlampereien bei den BSE-Tests bestätigen die Befürchtungen von Verbraucherschützern, bei dem QS-Siegel handele es sich „um Makulatur“. Das Mißtrauen gegen die freiwillige Selbstkontrolle war von Anfang an hoch. Zu niedrig seien die Kriterien, durch die Betriebe die Auszeichnung „QS“ erhalten könnten. Zudem reichten sie kaum über die ohnehin vorhandenen gesetzlichen Regelungen hinaus, hieß es bei Verbraucherschützer schon vor der Einführung. Das Siegel prüfe lediglich betriebliche Abläufe, lasse den Tierschutz außen vor und sei „ein reiner Werbegag“, so die Kritiker.

Foodwatch-Chef Thilo Bode fordert deshalb von der Bundesregierung die Schaffung eines staatlich garantierten und überwachten Gütesiegels für Produkte der konventionellen Landwirtschaft. Dabei könnte das Bio-Siegel für Produkte aus kontrolliertem ökologischen Anbau als Vorbild dienen, sagte Bode.

Bauernverband: Studie nicht hilfreich

17.1.2004 (khd). Dem Deutschen Bauernverband gefiel diese geharnischte Kritik der Verbraucherschützer überhaupt nicht. In einer Pressemitteilung stellten er inzwischen fest: „Nicht akzeptabel ist jedoch, die Analyse völlig an der Zielsetzung von QS vorbei zu betreiben. Erstmals haben sich Tausende von großen und kleinen Unternehmen in der gesamten Produktionskette für Nahrungsmittel auf ein gemeinsam getragenes System der Rückverfolgbarkeit und Dokumentation verständigt. (...) QS ist kein Gütesiegel, das wird von den QS-Verantwortlichen auch nicht behauptet. QS ist und bleibt ein Prüfzeichen für Sicherheit – übrigens der Grundlage für jegliche Qualität.“ [Und Foodwatch hatte doch recht]

Abschied von „Qualität und Sicherheit“

20.7.2004 (bse-p/
ots). Die QS-GmbH hat nunmehr eingeräumt, daß sie den Anspruch „Qualität und Sicherheit“, für den das QS-Prüfzeichen stehen sollte, nicht mehr aufrechterhalten kann. Denn eine Studie der Hochschule Vechta kam zu dem Schluß: Die möglichen Mißverständnisse, die sich aus der Bezeichnung „Qualität und Sicherheit“ ergeben, dürfe nicht weiter verstärkt werden. Ein Report der QS-GmbH räumt nun ein, daß es sich bei dem QS-Prüfzeichen nicht um ein Qualitätssiegel handele. Das Zeichen soll jetzt nur noch für „geprüfte Qualitätssicherung“ stehen [Ed: was das auch immer heißen mag...].

Das QS-Prüfzeichen wird vom Deutschen Bauernverband, dem Raiffeisenverband sowie von Verbänden der Fleischwirtschaft und den großen Lebensmittelketten getragen. Nach der BSE-Krise wollte man mit dem Siegel das Vertrauen der Verbraucher wieder gewinnen und den Fleischverbrauch wieder ankurbeln.

Im Januar 2004 hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch in dem Report „Auf der Suche nach der versprochenen Qualität“ das QS-Zeichen kritisch unter die Lupe genommen. „Weder die Qualitäts- noch die Sicherheitsversprechungen können eingelöst werden“, bilanzierte Matthias Wolfschmidt von der Verbraucherorganisation. Lückenhafte Kontrollen bemängelte Foodwatch ebenso wie die überwiegende Ausrichtung an gesetzlichen Standards. Weder Tiere auf Betonspaltenböden noch gentechnisch verändertes Futter seien Hindernisse für die Vergabe des QS-Zeichens, so Foodwatch. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, legte im Februar 2004 wegen der niedrigen Tierhaltungsstandards sein Amt im Kuratorium der QS-GmbH nieder.

Besondere Sicherheitsprobleme machte Foodwatch im Bereich Futtermittel beim QS-System aus. Im Frühjahr 2003 war Dioxin-belastetes Grünfutter in mehreren Bundesländern an QS-Betriebe gegangen. Auch der jüngste Fall von PCB- und Dioxin-belasteten Futtermitteln in Hessen und Sachsen betrifft Agrarbetriebe, die als QS-geprüft gelten, wie Foodwatch-Recherchen ergaben. Zudem hatte es Anfang 2004 auch bei QS-zertifizierten Schlachthöfen Schlampereien bei BSE-Tests gegeben. Die Foodwatch-Studie war also sehr hilfreich.


17. Ökologische Bewirtschaftung

Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen
EU-Durchschnitt 1,9 % (Anfang 2000)
Stand: 2007
Quelle: BML + Internet-Recherchen.
Land Anteil
Anfang
2000
Anteil
Ende
2002
Anteil
Ende
2005
Anmerkungen
Österreich 10,1 %   14,2 %  
Schweiz 7,3 %      
Finnland 5,9 %      
Tschechien 3,9 %   6,0 %  
Dänemark 3,6 %      
Italien 3,2 %   8,6 %  
Deutschland 1) 2,6 % 4,0 % 4,7 %   2000: 10.400 Öko-Betriebe, was 2,4 % aller Betriebe sind.
  2002: 15.716 Öko-Betriebe, was ?,? % aller Betriebe sind.
Spanien 1,1 %      
Niederlande 0,9 %   2,5 %  
Großbritannien 0,7 %   3,9 %  
Belgien 0,5 %      
Frankreich 0,4 %   2,0 %  
1) Die Bundesregierung will 2001 den Anteil auf 20 % bis 2010 steigern.

Öko-Betriebe in Deutschland
Betriebsfläche in Tausend Hektar, 1 Hektar = 1 ha = 10.000 m2.
Stand: Anfang 2003
Quelle: Tagesspiegel – 28.5.2002, Seite 2 + Internet-Recherchen.
Jahr Betriebszahl Fläche Anmerkungen
1994 5.866 Tsd. ha  
1995 6.641 309,5 Tsd. ha  
1996 7.353 354,2 Tsd. ha  
1997 8.184 389,7 Tsd. ha  
1998 9.209 416,5 Tsd. ha  
1999 10.400 452,3 Tsd. ha  
2000 12.740 546,0 Tsd. ha  
2001 14.400 Tsd. ha  
2002 15.716 700,0 Tsd. ha  
2003   Tsd. ha  
1) xxx.


18. Deutsche Fleischproduktion

Deutsche Fleischproduktion
in Millionen Tonnen
Stand: März 2001
Quelle: Statistisches Bundesamt.
Jahr Schweinefleisch Rindfleisch Anm.
Menge Export in die Menge Export in die
EU Nicht-EU EU Nicht-EU
1999 4,1 Mio. t 0,23 Mio. t 0,16 Mio. t 1,4 Mio. t 0,23 Mio. t 0,20 Mio. t  
2000 Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t  
2001 Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t  
2002 Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t  
2003 Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t  
2004 Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t Mio. t  
1) xxx.


19. Das neue Bio-Siegel

Bio-Siegel 5.9.2001 (khd). Die Bundesregierung hat heute das im Januar 2001 angekündigte neue Bio-Siegel vorgestellt. Es ist das erste staatliche Öko- Siegel. Es basiert auf der EG-Öko-Verordnung vom 24. Juni 1991. Diese EU-Verordnung ist im Verhältnis zu den Richtlinien einiger deutscher Anbauverbände wie Demeter und Bioland weniger strikt. Das erleichtere jedoch vielen Bauern den Schritt vom konventionellen zum ökologischen Landbau, heißt es im Verbraucherministerium. Die EU-Verordnung soll 2003 verschärft werden.

Die Kriterien für das neue Bio-Siegel sind:

Die Einhaltung dieser Kriterien wird durch staatliche Rechtsvorschriften und Kontrollen garantiert. Es wird erwartet, daß bereits Ende 2001 die ersten Waren mit dem neuen Bio- Siegel im Handel sein werden. Weitere Infos zum neuen Bio-Siegel sind unter www.bio-siegel.de zu finden.

Infos zur Anmeldung gibt es bei:
Informationsstelle Bio-Siegel bei der Öko-Prüfzeichen GmbH,
Rochusstraße 2, D-53123 Bonn, Telefon: 0228 – 9777-702.

[Pressemitteilung vom 05.09.2001: Das neue Bio-Siegel soll Öko-Produkte aus der Nische holen]
[Pressemitteilung vom 15.01.2002: Bio-Siegel – Kontrolle garantiert]
[Pressemitteilung vom 16.04.2002: Durchbruch für das Bio-Siegel]

Außerdem gibt es eine Reihe von Prüfsiegeln, die bislang von den Handelsketten vergeben wurden. Dabei führt und bewirbt jede Kette ihr eigenes Zeichen. Das macht die Orientierung für Verbraucher schwer. Es ist aber zu erwarten, daß die Handelsketten ihre Bio-Produkte demnächst auf das amtliche Bio-Siegel umstellen.

Bio-Produkte kann man außerdem auch an den folgenden Zeichen erkennen. Denn ausgehend von der EU-Öko- Verordnung von 1991 haben mehrere deutsche Öko- Anbauverbände eigene (bessere) Standards mit zusätzlichen Anforderungen an die Produkte definiert. Diese Bio- Produkte sind an den folgenden Marken zu erkennen:

Deutsche Bio-Produkte
Bio-Marken der Öko-Anbauverbände, die neben dem Bio-Siegel existieren.
Stand: Herbst 2002
Quelle: Öko-Landbau.
Bio-Marke 1) Erläuterungen Anm.
Bio-Kreis e.V.    
Bioland    
Biopark    
Demeter    
Eco Vin Öko/Bio-Wein.  
Gäa – Ökologischer Landbau    
Naturland    
Ökosiegel    
1) Produkte dieser Bio-Marken tragen nur das Verbandszeichen, nicht das Bio-Siegel.


20. BSE-Testverfahren

Entwicklung von BSE-Tests
Eine Auswahl
Stand: November 2002
Quelle: Recherchiert im Internet.
Getestet wird Beschreibung BSE-Tests Angekündigt
 Tests am toten Tier
Gehirn Im Gewebe des Hirns können BSE-Erreger (Prionen) bereits heute nachgewiesen werden. Denn die Prionen- Konzentration ist im Gehirn am größten. In der EU sind derzeit 3 BSE- Schnelltests zugelassen. BSE-Test der Firma Prionics AG, Zürich. [mehr]  
Gehirn BioRad-Test der französischen Atomenergiebehörde CEA. [mehr]  
Gehirn BSE-Test der Firma Enfer Scientific, Irland.  
 Tests am lebenden Tier (erst in der Entwicklung)
Blut Offensichtlich ändern sich einige Eigenschaften des Bluts bei infizierten Tieren. So wurden im Serum veränderte Nukleinsäuren gefunden.

BSE- Erreger (Prionen) selbst wurden im Blut bislang noch nicht nachgewiesen.

Der Zürcher Neuropathologe Adriano Aguzzi entdeckte, daß das körpereigene Protein Plasminogen krankmachende Prionen von normalen unterscheiden kann. [mehr] Nov. 2000
Blut Die Boehringer-Tochter Vetmedica entwickelt einen Lebendtest mit Antikörpern. [mehr]  1) Dez. 2000
Blut Dem Genfer Serono Pharmaceutical Research Institute ist es gelungen, infektiöse Prionen im Zeitraffer zu vervielfältigen, so daß diese leichter nachgewiesen werden können. [mehr] Juni. 2001
Blut Am Göttinger Tierärztlichen Institut wird in Kooperation mit der US-Firma Chronix Biomedical ein Blutserum- Lebendtest entwickelt. [mehr] Nov. 2001
Blut Am Berliner Robert-Koch-Institut wird ein Blut- Test entwickelt. [mehr] Okt. 2002
Liquor In der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) infizierter Tiere können bestimmte Marker- Proteine wie das „Protein 14-3-3“ gefunden werden. Oft können auch Prionen nachgewiesen werden. Am Göttinger Max-Planck- Institut für biophysikalische Chemie wird ein Test mit markierten Antikörpern, die sich an Prion- Proteine anheften, entwickelt. [mehr] März 2001
Urin Im Urin infizierter Tiere entdeckten israelische Forscher der Hadassah- Universität Prionen- ähnliche Proteine, die einem Test zugänglich gemacht werden sollen. [mehr] Auf dieser Basis entwickelt derzeit die Firma Prionics einen Lebendtest. Juli 2001
1) Dieser am 17.12.2000 in Bild am Sonntag angekündigte Test sollte im Herbst 2001 einsatzbereit sein. Er war es nicht.

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  Zum Teil 4

© 2000-2011  – Universitätsrat a. D. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 26.06.2011 23.18 Uhr